Ich kannte ihn als einen nüchternen, eher rationalen Menschen, der sonst wenig von seinen Gefühlen zeigte. Eines Tages erzählt er mir ziemlich aufgeregt von der Geburt seiner Tochter. Tief berührt war der Mann. Geburten geschehen, jeden Tag, unzählige Male, überall auf der Erde. Doch für ihn ist es – wie für alle beim ersten Mal – einmalig, noch nie dagewesen. Er sieht die Frau, die er kennt, und doch ist es nicht einfach die Frau, die er kennt oder zu kennen meint. Es ist eine ganz neue Erfahrung. Wehen, Schmerzen, Blut, Schweiß, Schreie und dann wieder eine sehr seltsame Stille. Die Vorfreude ist großem Herzklopfen gewichen, die Gefühle überschlagen sich. Und plötzlich ist das Kind da, einmalig, einzigartig, noch nie dagewesen, kostbar, zart, klebrig, ein winziges rosiges Etwas, eine Tochter. "Für mich war das ein göttlicher Moment", erzählt der Mann. Ihm ist etwas aufgegangen, hat ihn überwältigt.

Vor der Geburt seiner Tochter hätte er einen vernünftigen Beweis für die Behauptung verlangt, dass das ein ‚göttlicher Moment‘ ist. Jetzt weiß sein Herz, dass es Dinge gibt, die höher sind als alle Vernunft. Dieses Glaubenswissen hat sich eingeschlichen in sein Herz, hat sich in seinem Herz breit gemacht, ohne ihn um Erlaubnis zu fragen. Es ist einfach da, hat sein Herz überwunden und die Mauern des Verstandes eingerissen. Trotzdem ist er zurückhaltend. Das Wort ‚Gott‘ kommt ihm nicht über die Lippen. Ich spüre, wie er es vermeidet. Und ich verstehe ihn gut.

Göttliche Momente – sollte ich sie aus eigener Erfahrung aufzählen, bin auch ich vorsichtig. Die Geburten meiner Kinder gehören auf jeden Fall dazu. Aber auch, wenn ich in meinem Beruf als Pfarrer miterlebe, wie ein Mensch diese Erde verlässt. Zwischen den Erfahrungen von Geburt und Sterben gibt es noch weitere Momente, die mich berühren. Und doch bin ich wie der Vater vorsichtig, wie ich da von Gott reden kann.

Gotteserfahrung ist das, worüber ich heute Morgen mit Ihnen nachdenken möchte. Ein großes Wort für etwas noch Größeres. Für mich ist sie eng verbunden mit der Bibel, aber auch mit den Erfahrungen, die ich mit mir selbst und mit anderen Menschen mache. Ich lese die Bibel, die ich mit meinem Verstand, meinen Sinnen, meinen Erfahrungen, versuche zu verstehen. Was mich dabei trägt, ist das Vertrauen, dass Gott mir beim Verstehen der Bibel nahe kommt, wann er will und wie er mag. Ich habe eine Scheu, beim Bibellesen zu behaupten, Gott habe mir gesagt, was er meint.

Was Gott bewirkt

Dasselbe gilt für meine Erfahrung mit mir selbst im alltäglichen Leben. Ich kann Gott nicht unmittelbar fühlen und spüren. Ich erlebe es eher so, dass etwas in mir bewirkt wird. Zum Beispiel spüre ich einen Frieden in meinem Herzen, dass ich so weitermachen soll. Oder ich spüre eine Unruhe des Herzens, die mir sagt, dass ich auf dem Holzweg bin. Oder ich fühle eine große Freude, wenn ich mit Kindern wie Erwachsenen etwas gemeinsam mache: miteinander reden, etwas für andere tun oder in einer Kirche im Gottesdienst singen, beten, still sein und hören. Der Friede, die Unruhe und die Freude gehören für mich zu dem, was Gottes Geist bewirkt.

Aber es ist nicht immer so eindeutig: Trotz innerem Frieden merke ich manchmal, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige ist. Wenn ich mich nicht wirklich mit anderen verbinden will, ist meine Freude nur aufgesetzt. Oder erst meine Unruhe macht mich aufmerksam auf das, was mich vorwärts bringen kann. Kurz gesagt: Ich kann mich auch irren. Deshalb setze ich hinter das, was ich göttliche Momente oder Wirkungen Gottes nenne, innerlich ein Fragezeichen. Weil niemand Gottes Größe erfassen kann. Auch ich möchte ihn nicht kleinmachen in das, was ich verstehen, begreifen oder fühlen kann.

Die Welt – ein Gleichnis für Gott

Gotteserfahrung ist für mich vor allem eine Selbstvergessenheit. Wenn Paul Gerhardt in seinem Lied sagt: Geh aus mein Herz und suche Freud, dann erfährt er Gott eben nicht in sich selber, sondern er ist in seinem Sehen ganz aufmerksam und selbstvergessen in der Schöpfung, die außerhalb von ihm selbst ist. Narzissus und die Tulipan, die Lerche und das Täublein, die hochbegabte Nachtigall, der Storch, das leichte Reh, Berg, Hügel, Tal und Felder – alles wird zum Gleichnis für Gott: Ich selber kann und mag nicht ruhn, des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.

Dafür, für diese ganz und gar zweckfreie Gotteserfahrung lieben nicht nur Kinder dieses Lied. Es ist von kindlicher Selbstvergessenheit. Ich beobachte manchmal Kinder beim Spielen und wünsche mir: ‚So selbstvergessen möchte ich noch mal sein.‘ Nach langen Wintern habe ich Lust zu singen: Geh aus mein Herz. Weil die Worte mir Frühling und Sommer im Herzen machen. Die Welt – ein Gleichnis für Gott.

Gotteserfahrung – das lässt Arme und Reiche, Einfache und Gebildete, Mächtige und Ohnmächtige aufhorchen. Im Athen der Antike ist das nicht anders. Eine bürgerliche Provinzstadt, in der Bildung zählt, Handel betrieben, Geschäfte gemacht werden. Auf dem Areopag, einem Hügel, tagt der Rat der Stadt. Wer dort seine Stimme erhebt, spricht mitten im Zentrum der Macht und der Meinungsmacher. Und die selbstbewussten Athener sind bekanntlich skeptisch, aber auch neugierig. Hier wagt Paulus, von Gott zu reden. Nicht von göttlichen Momenten. Sondern von einer Gotteserfahrung, die alle und alles miteinander verbindet.

Ihr Männer von Athen, ich sehe, dass ihr die Götter in allen Stücken sehr verehrt. Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtümer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkündige ich euch, was ihr unwissend verehrt. Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Händen gemacht sind. Auch lässt er sich nicht von Menschenhänden dienen wie einer, der etwas nötig hätte, da er doch selber jedermann Leben und Atem und alles gibt. Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden von uns. Denn in ihm leben, bewegen und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts. (Apg 17,22-28)

"Wir sind göttlichen Geschlechts"

Paulus schlägt in seiner Rede einen Bogen von dem unbekannten Gott in Athen zu dem Gott der Bibel. Er zeigt seinen Zuhörern den Schöpfer und seine Schöpfung, den Menschen und das Wunder des Lebens, das Geheimnis des Atems. Und mitten hinein stellt er seine Zuhörer als die, die an diesem Wunder teilhaben, auch wenn sie nichts davon fühlen, spüren oder wissen. Gott ist nicht ferne von einem jeden von uns. Denn in ihm leben, bewegen und sind wir. Martin Luther hat hier mit weben übersetzt. Eine dichterische Annäherung, die es mit dem vorhergehenden Wort ‚leben‘ zu einem Reim verbindet: in ihm leben, weben und sind wir. Sie verdichtet die Entdeckung, wie wir mit Gott verbunden sind: Wir erkennen, wie Gott uns als Geschöpfe mit anderen Geschöpfen verwebt, verbindet. In ihnen kommt er uns nahe. Der Schweizer Dichter Kurt Marti sagt:

dunkel leuchtende höhle

wo wir

wärme suchen und zuflucht

bei feuer und freunden

schöne höhle gott

in der wir

immer schon gingen

und wussten es nicht

schöne höhle gott, in der ich immer schon ein und aus ging und wusste es nicht. Manchmal sogar in einer ‚dunkel leuchtenden Höhle‘, also etwas, das es so gar nicht geben kann, doch in Gott gibt es sie. So wie der Psalmbeter von der Dunkelheit spricht:

Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein – so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht. (Ps. 139, 11f.)

Was hier sprachlich ungeheuer dicht ausgedrückt wird, ist die Erfahrung von Gottes Nähe in der größten Dunkelheit, in der ich nichts fühle von Gottes Macht. In dem Lied So nimm denn meine Hände von Julie Hausmann, das wir gleich hören werden, finden sich ganz ähnliche Gedanken. Julie Katharina von Hausmann stammt aus Mitau bei Riga, wo ihr Vater Lehrer an einer Oberschule ist. Mit 17 Jahren lernt sie einen jungen Mann kennen, der einige Tage auf Besuch bei ihrem Onkel ist. Er ist Pfarrer. Seit dieser Zeit schreiben die beiden sich regelmäßig Briefe. Der Kontakt reißt auch nicht ab, als er als Missionar nach Afrika geht.

Im Jahr 1847 wird Julie 21 Jahre alt. Erst jetzt erlaubt der Vater, dass sie ihrem Verlobten nach Südafrika folgen darf; mit dem Schiff vor rund 170 Jahren eine Reise von mehreren Wochen. Als sie endlich den Hafen erreicht, kommt ein Mann auf sie zu, ein Freund ihres Mannes. Er hat eine schreckliche Nachricht für sie: Einige Tage zuvor ist ihr Verlobter gestorben. Die Nachricht per Brief in die Heimat hat Julie nicht erreicht; da war sie schon mit dem Schiff unterwegs. Gegen Mittag steht sie vor seinem Grab. Am Abend wird ihr das Zimmer zugewiesen, in dem ihr Verlobter gelebt, gearbeitet und geschlafen hat. Sie setzt sich an den Tisch, an dem er gesessen hat, und dichtet ein Gebet zu Gott:

So nimm denn meine Hände

Und führe mich bis an mein selig Ende

Und ewiglich.

Ich mag allein nicht gehen,

nicht einen Schritt,

wo du wirst gehen und stehen,

da nimm mich mit.

"dunkel leuchtende höhle gott"

Wie kann ein Mensch so vertrauensvoll beten? Ich hätte erwartet, dass Julie Hausmann hadert, schreit, ihre Verzweiflung hinausruft. Vielleicht hat sie das auch. Vielleicht auch, nachdem sie dieses Lied gedichtet hat. Dennoch hat sie sich ihre Sehnsucht von der Seele geschrieben: Lass ruhn zu deinen Füßen dein armes Kind, es will die Augen schließen und glauben blind. Als ich die Geschichte dieses Liedes noch nicht kannte, habe ich immer eine Ablehnung in mir gespürt gegen dieses Augenschließen, gegen dieses blinde Vertrauen. Ich verstehe es jetzt anders: dunkel leuchtende höhle. Woher Julie Hausmann ihr Vertrauen gefunden hat, dass Gott ihr nahekommen wird? Ich weiß es nicht. Aber es war da. Und sie hat uns mit ihrem Lied ein Geschenk gemacht.

Wenn Sie mich fragen würden, woher mein Vertrauen kommt, dass Gott mir nahekommt, würde ich antworten: Dass ich Menschen an meiner Seite weiß. Ich habe da eine kindliche Erwartung. So wie ein Kind immer auf andere Menschen bezogen lebt. Natürlich kennt es auch Dinge, die es haben möchte, die es sich wünscht. Aber seine vollkommenste Erwartung richtet sich auf die Menschen, denen es Liebe schenkt und von denen es geliebt wird. In diesem Sinne Kind sein, so verstehe ich Jesus, als er die Menschen darin bestärkte (Mk. 10,15), Gott gegenüber zu werden wie die Kinder. Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

Dass Gott mir nahekommt – an dieser Erwartung halte ich fest; daran glaube ich. Ich erfahre Gott, wenn ich im besten Sinne des Wortes aus mir herausgehe und sehe, was mir zum Leben geschenkt ist. So könnte ich Gotteserfahrung auch "geformte Aufmerksamkeit" nennen: sich mit allem, was geschaffen und geboren wurde, verbunden, verwebt sehen. Ich sehe den Vater vor mir, von dem ich anfangs erzählt habe. Von dem freudigen Erleben des Anfangs, der Geburt seiner kleinen Tochter, wie er vorsichtig dem nachspürt in seinem Herzen, was er einen göttlichen Moment nennt.

Von Julie Hausmann lerne ich, dass Gott mir auch dann nahe kommt, wenn ich ihn nicht spüre und fühle. Für mich ist das die erwachsene Form meines kindlichen Glaubens, auch wenn sich das paradox anhört. Ich bleibe ein Kind Gottes, was immer auch geschieht, und egal, wie alt ich bin und werde.

Als Kind Gottes sehen, was mir zum Leben geschenkt ist, das ist das Eine. Das Andere ist genauso wichtig: Aufmerksam wahrnehmen, was dem Leben, was Anderen angetan wird. Wo Liebe fehlt und Gerechtigkeit herbeigesehnt wird. Wenn Paulus sagt: Wir sind göttlichen Geschlechts, dann verpflichtet mich das auch, einen kritischen Blick zu behalten: Auf mich selbst, und auf das, was um mich herum geschieht. Es genügt nicht, zu sagen, dass Deutschland und Europa weitgehend christlich sind, dass es genügend Menschen gibt, die überwiegend nach Verfassung und Gesetz leben, dazu noch ein paar hochanständige Fromme, die die Gebote Gottes übererfüllen. Warum das nichts nützt?

Weil die Tugend der Anständigen gar nichts bringt, wenn deren Herz aus Stein ist. Wenn alle Herzen dieser Welt voller Anstand, Tüchtigkeit, Fleiß und Ehre wären, aber hart wie Stein, ohne einen Hauch von Liebe, Demut, Barmherzigkeit, Selbstkritik und Distanz zu sich selbst, würde die Welt bleiben, wie sie ist, und niemals werden, wie Gott sie von Anfang wollte.

Der Journalist Christian Nürnberger hat das gesagt. Es kommt nicht von ungefähr, dass auch der Apostel Paulus in seiner Rede an die Athener etwas kantiger wird und von der Buße spricht:

Da wir nun göttlichen Geschlechts sind, (…) gebietet Gott den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Menschen, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat.

Für die Athener hört spätestens jetzt die gepflegte religiös und intellektuell anspruchsvolle Unterhaltung auf: ‚Grad war es noch so schön. Gotteserfahrung, wie wir sie mögen: Wir sind göttlichen Geschlechts! Und jetzt, Paulus, kommst du uns mit der Buße?‘

Ohne Buße bleibt ein Herz aus Stein

Ich glaube, dass immer dort, wo in der Bibel von Buße gesprochen wird, eine Hoffnungsgeschichte beginnt. Ohne Buße bekomme ich ein Herz aus Stein; und die Welt – meine kleine und die ganz große – würde bleiben, wie sie ist. Um mein Herz aus dieser Versteinerung zu lösen, muss ich es um 180 Grad wenden. Diese Wende nennt die Bibel Buße. Denn wer Buße tut, hat Hoffnung für die ganze Welt und sich selbst. Das ist eine vielleicht verrückte, aber hoffnungsvolle Perspektive. Deshalb, sagt Paulus, sollen alle, wirklich alle Menschen Buße tun. Denn das Ziel der Buße aller Menschen ist Vertrauen. Dass ich Vertrauen lerne, ein Mensch zu sein, der hat, was er zum Leben braucht. Ich bin ein Geschöpf unter anderen Geschöpfen, mit ihnen verwebt, verbunden.

Für mich als Kind Gottes hat das Vertrauen noch einen anderen Namen: Jesus Christus. Mit ihm ist jedem Menschen Raum gegeben, sich dem entgegenzustellen, was übermächtig erscheint. Nur ein bisschen Mut, ein bisschen freie Tat und Widerspruch – und alles wäre anders. Greta Thunberg und viele junge Menschen, die selbst noch Kinder sind, zeigen es uns. Ihr Widerspruch gilt dem Fatalismus, dass die Hütte doch gar nicht so doll brenne, und überhaupt, dass man da so schnell gar nichts machen könne.

Die jungen Menschen sagen, dass wir Erwachsene etwas tun könnten, wenn wir es nur wollen würden. Auf ihre kindliche Erwartung reagieren viele Erwachsene unwirsch. Ich meine: Weil sie spüren, dass die junge Generation Recht hat. Wir Erwachsenen sind die Naiven, wenn wir meinen, es werde sich am Ende alles schon irgendwie richten. Wir haben keine Lust auf Buße, weil es bedeuten würde, dass wir das Rechte nachhaltig tun. Weil es unsere Aufgabe ist, da wir göttlichen Geschlechts sind. So verstehe ich Paulus: Beginnt mit der Buße, jener 180-Grad-Wendung, die die Gerechtigkeit näher bringt, die Gott für alle will! Die meisten Athener wenden sich ab, als sie das hören:

"Wir wollen dich darüber ein andermal weiterhören." So ging Paulus von ihnen weg. Einige aber schlossen sich ihm an und wurden gläubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris.

Was Gott alle Mühe wert ist

Paulus bricht seine Rede ab. Großen Erfolg hat er nicht. Nur zwei Namen werden genannt: Dionysius und Damaris. An keiner anderen Stelle in der Bibel werden sie erwähnt, nur hier. Was mit den ‚Männern von Athen‘ und Göttern und Altären begonnen hat, mit einem weiten Bogen von der Erschaffung der Welt bis zu der Buße, die Gott vertraut, das findet sein Ziel im Leben zweier konkreter Menschen: Damaris und Dionysius, zwei Menschen, denen Gott nahekommt. Das ist nicht viel für den weiten Weg, den Paulus zurückgelegt hat. Doch die Herzenssehnsucht dieser beiden Menschen ist Gott alle Mühe wert. Wenn er einem lebendigen Menschen, der einen Namen, ein Gesicht und eine Geschichte hat, nahekommt.

Evangelische Morgenfeier vom 12.05.2019 mit Pfarrer Eberhard Hadem, Roth. Thema: Gotteserfahrung (Apg 17,22-28)