Auch an der städtischen Sing- und Musikschule München gibt es in diesem Jahr wieder zwei Freiwillige. Hanno (18) und Alex (18) berichten in einem Interview von ihren Aufgaben und geben Tipps zur Bewerbung bei ihrer Einsatzstelle.

Wie seid Ihr darauf gekommen, Euren Freiwilligendienst Kultur und Bildung bei der Musikschule zu machen?

Alex: Ich spiele schon seit sieben oder acht Jahren in Orchestern Geige und Bratsche und wir hatten dort auch immer wieder FSJ-lerInnen, weshalb ich daher schon wusste, dass diese Einsatzstelle existiert. Ich habe dann den Part, den sie in den Orchestern gespielt haben auch mitbekommen und es hat mich interessiert.

Hanno: Bei mir ist es genau so, ich spiele auch seit ein paar Jahren in Orchestern Cello und bin dadurch darauf gekommen.

Was sind Eure Aufgaben in der Einsatzstelle?

Alex: Wir bekommen zum Beispiel Aufträge von der Verwaltung für die Büroarbeit. Außerdem helfen wir auch bei dem Umzug eines Büros. Das sind aber eher Sonderaufträge. Was immer ansteht, ist der Auf- und Abbau für die Proben der verschiedenen Orchester. Auch fällt die Notenverwaltung in unseren Aufgabenbereich – das heißt, wir geben Noten aus und suchen ab und zu auch welche.

Hanno: Es sind diese ganzen kleinen Aufgaben, die in diesem "System Musikschule" anfallen, für die es aber keine Zuständigen gibt. Diese Lücken füllen wir.

Alex: Und ganz wichtig: Die Hauptaufgabe ist vor allem auch, dass wir in den Orchestern natürlich selber mitspielen. 

Hanno: Das ist wirklich immer eine sehr nette Abwechslung.

Gibt es auch Tätigkeiten, die eher langweilig sind und keinen Spaß machen?

Hanno:  Also eigentlich macht sogar die Notenverwaltung tatsächlich eher Spaß, von der man vielleicht denken würde, sie wäre eintönig. Manche Listen zu führen ist zwar nervig aber eigentlich macht in der Musikschule alles Spaß.

Hanno (links) und Alex (rechts) in ihrem Büro
Hanno und Alex in ihrem Büro.

Wie beeinflusst die aktuelle Corona-Pandemie Eure Arbeit?

Hanno: Konzerte und Konzertreisen funktionieren im Moment ja leider gar nicht, das ist sehr schade, weil wir für dieses Jahr echt schöne Konzertreisen nach Finnland und Ungarn geplant hatten, die jetzt natürlich nicht stattfinden können. Aber wir haben letztens als kleinen Ersatz ein Video von ein paar Stücken vom Orchester für die Stadt München aufgenommen. Und es macht mehr Arbeit, weil wir ja beim Aufbau jetzt ganz genau auf die Abstände achten müssen, dazu kommen zusätzliche Notenständer und die Trennwände. 

Alex: Theoretisch wäre Veranstaltungs- und Orchestermanagement unsere Hauptaufgabe und die fällt jetzt komplett weg. 

Was sind Eure Ziele in diesem Jahr?

Hanno: Ich weiß noch nicht, was ich studieren möchte. Für mich ist das jetzt ein Orientierungsjahr, in dem ich eben herausfinden will, was ich später mal mache.

Alex: Ich bin mir eben auch nicht wirklich sicher, ich hab zwar ein paar Studiengänge im Blick, aber kann mich da im Moment noch nicht entscheiden.

Habt Ihr den vor, tatsächlich auch später in diesem Bereich zu arbeiten?

Alex: Das weiß ich im Moment noch nicht, ausschließen will ich es aber nicht.

Hanno: Ich weiß, dass ich nicht mit Musik aufhören möchte, aber ich habe zumindest im Moment nicht vor, Konzertmanagement oder ähnliches als Beruf auszuüben. Es gab aber auch schon Freiwillige bei uns, die jetzt ihr Instrument studieren. Das ist unterschiedlich.

Euer Tipp, wenn man sich bei Eurer Einsatzstelle für einen Freiwilligendienst bewerben will?

Hanno: Am einfachsten ist es bei uns tatsächlich, wenn man schon in einem der Orchester spielt. Wir haben aber auch immer mal wieder Leute, die noch nichts mit unserer Musikschule zu tun hatten. Wenn niemand aus den Orchestern die Stelle will, dann wird sie eben ausgeschrieben.

Zum Schluss: Wie beschreibt Ihr Eure Einsatzstelle in fünf Worten?

Alex und Hanno: Auf jeden Fall lustig und abwechslungsreich, locker im Sinne einer angenehmen Atmosphäre, kreativ und natürlich musikalisch.