Wenn ich das Herzensgebet üben möchte, richte ich mir in meiner Wohnung eine »Meditationsecke« ein. Dort kann eine Kerze stehen, ein Kreuz, eine Ikone oder ein anderes Symbol. Auch eine feste Gebetszeit ist empfehlenswert, z. B. jeden Morgen nach dem Aufstehen 30 Minuten. Wichtig ist es, den für mich guten Sitz zu finden: Gebetshocker, Sitzkissen, Decke oder Stuhl. Man sollte so sitzen, dass man aufgerichtet, dabei entspannt ist, dass man guten Bodenkontakt hat und der Atem frei fließen kann.

1. Die Körperwahrnehmung

Am Anfang jeder Meditationszeit steht eine Wahrnehmung meines Körpers. Ich beginne bei den Füßen, spüre den Kontakt zur Erde, gehe dann mit meiner Aufmerksamkeit über Beine und Rücken, Schultern, Hinterkopf bis zum Scheitel. Dort spüre ich meine Ausrichtung zum Himmel. Dann gehe ich über Gesicht, Arme, Hände zum Atem in Bauch- und Brustraum. Die einzelnen Körperteile nehme ich wach wahr und entspanne mich. Es ist wichtig, sich wirklich Zeit zu lassen für diese Anfangsphase der Meditation. Bin ich gerade sehr unruhig und zerstreut, kann ich auch einmal die ganze Meditationszeit der Körperwahrnehmung widmen.

2. Der Atem

Wer bei seinem Atem ist, ist nicht weit von Gott. Im Atem durchströmt uns der Geist Gottes. Ich nehme meinen Atem wahr, achte dabei vor allem auf die kleine Pause zwischen dem Ausatmen und dem erneuten Einatmen.

3. Die Hände

Zunächst halte ich die Hände senkrecht in Schulterhöhe, die Handflächen schauen aufeinander. Ich spüre in meine Handflächen und in den Raum zwischen ihnen. Ermüden meine Arme, lege ich die Hände in den Schoß. Die Handflächen bleiben einander zugewandt. Kann ich meine Handflächen spüren? Kann ich den Raum dazwischen wahrnehmen? Gibt es eine Verbindung zwischen Atem und Händen? Kommt mein Atem im Raum zwischen den Händen an? Diese Fragen muss ich nicht beantworten. Sie helfen mir nur, meine Aufmerksamkeit auf die Hände zu lenken.

4. Der Name

Schließlich verbinde ich meinen Atem mit dem Namen Jesus Christus: Ausatmend spreche ich innerlich Jesus – das ist der auf die Erde gekommene Mensch. Einatmend spreche ich Christus – das ist der auferstandene Gottessohn. Es geht dabei mehr um das Lauschen auf den Klang des Namens als um das Sprechen. Im Ausatmen lasse ich alles los, werde ich leer, im Einatmen lasse ich mich neu füllen mit Gottes Gegenwart. Die Meditation ist nun eine Drei-Einheit von Händen, Atem und Namen.

Wer bei seinem Atem ist, ist nicht weit von Gott.

Themenspecial Gebete

Herzensgebet in Bayern

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