Im Jahr 2018 wird über die Hälfte der Weltbevölkerung online gehen können. Wir befinden uns deshalb an einem Scheideweg, erklärte der Erfinder des Internets, Tim Berner Lee, kürzlich in einem offenen Brief.  Als er das Internet vor 29 Jahren entwickelt habe, dachte er, es könne dazu beitragen, die Welt zu verbessern. Doch aus der Idee einer dezentralen Struktur sei eine Herrschaft der Plattformen entstanden. Nun müsse das Internet wieder zu seinen freien und demokratischen Wurzeln zurückgeführt werden, forderte Lee.

 

Die Problemlage im Netz ist offenkundig: Die Datenanalyse hat inzwischen beinahe alle Aspekte unseres Lebens erfasst. Wir werden  durchleuchtet und gescannt, der Puls gemessen, jede Bewegungen aufgezeichnet, unsere Meinungen und Werte, Emotionen und Vorlieben erfasst und von Datenkraken gigantischer Unternehmen verwertet, genutzt und verkauft.

 

Wenige Unternehmen haben Kontrolle über mehr Menschen als der größte Staat  der Welt an Einwohnern zählt. Mit dieser Macht werden Konzerne wie Alphabet und Facebook unverwundbar: Sie bestimmen über die Verteilung von Macht und Geld, haben die stärksten Lobbyisten, können Konkurrenten aufkaufen oder ausschalten -  und wachsen und wachsen.

 

Wer die Digitalmesse re:publica 2018 in Berlin besucht, schwankt permanent zwischen Staunen, Grusel und Begeisterung hin und her. Denn einerseits werden Dystopien gezeichnet, die dunkler kaum sein könnten. Andererseits ist die Digitalmesse auch immer ein Ort der Inspiration und Vernetzung. Fakenews und Trolle, die Macht der Algorithmen und künstlicher Intelligenz sowie Fehlentwicklungen lassen den Ruf nach Regulierung und Wertebildung in der Gesellschaft immer lauter werden.

Wie kann das Netz dezentralisiert werden?

 

Auf der re:publica 2018 mit dem Titel "POP", die mit über 10.000 Personen mehr Gäste zählte als je zuvor, gab es jedenfalls eine ganze Reihe von Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden, die sich mit Lösungen für das Netz befassten. Interessanterweise wurden diese oft von Frauen vorgetragen (die übrigens in diesem Jahr 48 Prozent aller Speaker ausmachten – einen Prozentpunkt mehr als 2017).

 

Die Medienwissenschaftlerin Wendy Chun etwa beobachtet seit Jahren das Netz in Bezug auf Datenstrukturen und Algorithmen. Das Internet, so ist die US-Forscherin der Brown University überzeugt, suggeriere den Menschen eine maximale Freiheit, obwohl längst die Algorithmen regieren, uns einengen und steuern.

 

Chun stellte eine Reihe von Untersuchungen vor, die verdeutlichen, wie die Algorithmen dafür sorgen, dass Minderheiten ausgegrenzt und Vorurteile bestätigt werden. Algorithmen seien nichts anderes als mathematische Systeme, die vor allem auf die Trennung der Daten zielten. Dies sorge dafür, dass wir etwa bei einer Googlesuche nicht neue Erkenntnisse gewinnen, sondern vielmehr immer stärker in einen Cluster bzw. eine Blase geraten, aus denen wir kaum noch herauskommen. Unsere Nachbarschaft wird uns immer ähnlicher, und alles, was nicht dazu passt, immer fremder.

 

Laut Chun nutzt Big Data vor allem Korrelationen und keine Hypothesen. In anderen Worten: Es werden die Verbindungen oder das Einigende zwischen zwei Dingen betrachtet, und nicht die Unterschiede, beziehungsweise das, was diese Dinge trennt.

 

Die Wissenschaftlerin Chun verwies in ihrem Vortrag auf die Eugenik, um verständlich zu machen, was diese Art von Trennung bedeuten kann. Der Mathematiker Karl Pearson (1857-1936) sei der Überzeugung gewesen, dass die Menschheit ein homogenes Ganzes sein müsse, nicht eine Mischung "hochwertiger und geringwertiger Rassen". Er habe daher das Ziel verfolgt, mit seinen statistischen Arbeiten (insbesondere zum sogenannten Korrelationskoeffizienten) dazu beizutragen, Menschen zu selektieren, die besonders intelligent seien.

 

Anstelle von Vielfalt sei es Pearson um die Einschränkung auf das "beste Zuchtgut" und ein Markieren von Grenzen gegangen. Diese Art von Selektion sei höchst gefährlich, so Chun, denn damit gehe das höchste Gut der Gesellschaft verloren, nämlich Vielfalt. "Diversität widerspricht jeder Eindeutigkeit", betont Chun, doch nutze das Netz stattdessen Ausgrenzung und Standardwerte.

Was können wir gegen die Macht der Algorithmen unternehmen?

 

Wendy Chun begegnet der Macht der Algorithmen mit Kreativität. Sie stellte auf der re:publica zwar keine Lösungen vor, doch sucht sie einen anderen Blickwinkel: Wie wäre es, wenn wir die Ergebnisse, die sich aus den Algorithmen ergeben, eher wie eine Klimavoraussicht werten – also als Modell, dass uns zeigt, in welche Richtung sich eine Gesellschaft gerade bewegt. Dies könnte helfen, Fehlinterpretationen zu vermeiden und Modelle zu entwickeln, die dagegen agieren.

 

Wie wäre es, wenn wir die Algorithmen dazu trainieren, auf die Differenzen zu achten, und nicht auf die Ähnlichkeit? Wenn wir Dinge gegenüberstellen, die sich eher ausschließen? Weshalb nicht die Suchergebnisse so aufbauen wie einen Magneten – also zeigen, wie das genaue Gegenteil aussieht?

 

Und was würde passieren, wenn wir die vielen gesammelten Daten ganz radikal als Eigentum der Gemeinschaft begreifen? Wenn wir also Plattformen wie Google oder Facebook dazu zwingen würden, alle Daten zugänglich zu machen – damit wir sie für einen guten Zweck nutzen können? Wie wäre es, wenn die Menschen, ihre politischen Vertreter und damit die Staaten mehr über die Daten bestimmen - und nicht ausgewählte Unternehmen?

 

Katherine Maher auf der re:publica in Berlin 2018
Katherine Maher auf der re:publica in Berlin 2018

Wiki-Foundation: Visionen statt Nostalgie

 

Auch Katherine Maher von der US-amerikanischen Wikipedia Foundation hielt ein flammendes Plädoyer für die Freiheit des Netzes. "Free knowledge is a radical act", so der Slogan der Netzaktivistin Maher. Es sei an der Zeit, die Nostalgie über die guten alten Zeiten des Internet abzulegen und stattdessen Visionen zu entwickeln, in denen es um Kollaboration, Partizipation und Privatheit gehe.

 

"Free knowledge is a radical act" - Katherine Maher

Maher hat ein einfache Forderung: "Lasst uns im Netz nicht mehr von Nutzern sprechen, sondern von Menschen". Wenn sich das Netz nicht mehr nach der Metrik des Konsums richte, dann ergebe sich automatisch der richtige Blickwinkel.

 

Die meisten Angebote im Netz hätten derzeit zum Ziel, das bestmögliche Ergebnis für ein Unternehmen oder eine kleine Anzahl von Menschen zu schaffen. Diese Ergebnisse - und dies sei fast immer ausschließlich der Umsatz - hätten aber mit den Menschen und ihren Bedürfnissen nicht mehr viel zu tun.  "Unternehmen versuchen die Produkte zu maximieren für eine Mehrheit, ihr einziges Ziel ist, möglichst viel zu verkaufen; Randgruppen werden deshalb zwangsläufig marginalisiert", so Maher.

 

Maher fordert deshalb einen radikalen Wechsel in der Betrachtung des Netzes. "Wir müssen die Kultur im Netz ändern", sagte die Managerin, die auch schon für die Weltbank und UNICEF gearbeitet hat. Derzeit befördere das Netz vor allem die dunklen Seiten. Wer ein Foto von einem Autounfall betrachte, bekomme automatisch etliche weitere Bilder dieses Unfalls zu sehen. Doch gehe es dem Menschen an einem realen Unfallort doch vielmehr darum, die Situation schnell einschätzen zu können, zu helfen, und langfristig dafür sorgen, dass ein solcher Unfall sich nicht noch einmal wiederhole.

 

Das Netz müsse wieder offen werden für Wissen und kollaboratives Vorgehen. Fakten und Wissbegier seien wichtige Antriebe der Menschheit. Zur Kultur des Internet gehöre es, zwischen Ergebnissen wählen zu können, unterschiedliche Meinungen einzuholen, Entscheidungen zu treffen, den Diskurs zu suchen. Das Netz müsse wieder zum Ort werden, an dem kritisches Denken und demokratische Strukturen gefördert werden.

 

Es war kein Wunder, dass dieser eindringliche Appell an die Demokratie auf der re:publica von einer Person kam, die in einer nicht kommerziellen Organisation arbeitet. Tatsächlich ist die Wikipedia nach wie vor eine der fünf erfolgreichsten Webseiten der Welt. Das Vertrauen in die Wissensenzyklopädie besteht in der Transparenz: So können alle Bearbeitungsprozesse betrachtet und Aktualisierungen und Änderungen nachverfolgt werden.

 

Lösch Dich! ARD-Dokumentation über Hass im Netz

Lösch Dich: So organisiert ist der Hass im Netz

Der Vortrag von Katherine Maher "We gotta fight for our right to (free) knowledge" eröffnete den zweiten Tag der re:publica auf der großen Hauptbühne. Offenbar hatten die Macher mit einem größeren Interesse gerechnet, doch war der Vortrag vergleichsweise schlecht besucht. Ganz anders das Panel mit den Machern der "Lösch Dich"-Dokumentation, in der Youtuber wie Rayk Anders erklären, wie Trolle und Rechte mithilfe von Gamer-Chatforen den Hass im Netz gezielt anstacheln und organisieren.

 

Hier war der Saal brechend voll, es wurde gejohlt und geklatscht, als auf der riesigen Leinwand Jan Böhmermann auf Video zugeschaltet wurde. Der Satiriker hatte nach der Ausstrahlung der Dokumentation unter dem Stichwort #ReconquistaInternet den Start einer eigenen "Love-Armee" gegen den Hass verkündet. Seinem Aufruf waren innerhalb weniger Stunden zehntausende Zuschauer gefolgt.

 

Jan Böhmermann bohrt in der Nase und macht sich stark für Demokratie

 

Böhmermann machte sich zu Beginn seines Auftrittes zunächst über sein monströses Erscheinungsbild lustig und popelte erst einmal provokativ in der Nase. Im weiteren Gespräch zeigte sich der Satiriker allerdings ernsthaft überrascht von der Tatsache, dass seine "Reconquista Germania", bei der sich die Mitglieder genau wie bei der rechten Troll-Bewegung in einem Gruppenchat der Gaming-Plattform Discord treffen, innerhalb kürzester Zeit über 40.000 Aktivisten auf den Plan gerufen hat. Zwar seien die Server am Rande ihrer Kapazität, doch es käme auch "viel positive Energie dabei raus", sagte Böhmermann.

 

Böhmermann macht zwischen vielen Scherzen deutlich, wie ernst ihm das Thema Demokratie ist. Wenn das Wort "Systemling" zur Beleidigung werde, müsse dagegen gehalten werden. "Die Demokratie wurde uns so übergeben", sagte Böhmermann, und manchmal müsse man eben darauf aufmerksam machen, dass die Würde des Menschen unantastbar sei. "Wir haben die besten Bedingungen, um etwas zu machen", fügte er hinzu.

 

Wie Richard Gutjahr gegen Verschwörungstheorien kämpft

 

Standing ovations bekam auf der re:publica auch der Münchner Journalist Richard Gutjahr. In seiner "Anatomie eines Shit-Tsunamis" erzählte er, wie er nach einer Sendung selbst zum Gegenstand der Berichterstattung wurde und seine Familie mit Hasskommentaren überschüttet und massiv bedroht wurde.

 

In einem sehr persönlichen Vortrag schilderte Gutjahr eindringlich die Mechanismen des Netzes, insbesondere der sozialen Medien, und die mühsame juristische Arbeit, mit der er versuchte, sich gegen die Anfeindungen und Behauptungen von Verschwörungstheoretikern zur Wehr zu setzen.

 

Stargast: Whistleblowerin Chelsea Manning

 

Auch die Whistleblowerin Chelsea Manning zählte zu den Stargästen der re:publica 2018 in Berlin. Die Speakerin, die in den USA wegen Hochverrats in Haft saß und von Präsident Obama begnadigt wurde, sprach über zivilen Ungehorsam und die Folgen einer unkontrollierbaren Staatsmacht.

 

"Die Zeit, über Reformen zu sprechen, ist seit 40 Jahren vorbei. Wir können nicht länger warten", sagte Manning. Jeder Einzelne habe innerhalb eines gewissen Radius die Macht, etwas zu verändern. Insbesondere die Entwickler hätten großen Einfluss auf die Programme, die sie schreiben, sagte Manning. Und ähnlich wie Ärzte bräuchten Entwickler und Programmierer ethische Standards, nach denen sie sich in ihrer Arbeit orientieren könnten.

Chelsea Mannings

Kampf um Menschenrechte: Syrian Archives

 

Besonders spannend sind auf der re:publica oft die eher stillen und kleinen Panels, auf denen erstaunliche und faszinierende Projekte vorgestellt werden. Oft sind gerade diese Räume restlos überfüllt, und selbst wenn die Luft stickig ist und von draußen der wummernde Bass der Anlage zu hören ist, bleiben die Menschen gebannt sitzen.

 

Da ist zum Beispiel Hadi Al Khatib: Der Journalist ist aus Syrien geflohen und engagiert sich seither für die Themen Sicherheit und Menschenrechte im digitalen Netz, so etwa am Centre for Internet and Human Rights. In seiner Berichterstattung über Menschenrechtsverletzungen in Syrien zitierte Hadi Al Khatib immer wieder Videofilme, die über Youtube oder andere Portale veröffentlicht wurden. "Irgendwann stellte ich fest, dass diese Videos gelöscht wurden von den Betreibern – und damit für eine spätere Verfolgung der Täter nicht mehr verwendet werden konnten", erzählte Khatib.

 

Khatib begann, die Videos zu speichern, er schloss sich mit anderen Aktivisten zusammen, und bald war das das "Syrian Archive" geboren. Auf der Seite sind mehr als eine Million Filme gespeichert, täglich werden rund 400 weitere Videos hinzugefügt, von Journalisten, Medienhäusern, Aktivisten und ganz normalen Bürgern.

 

Hinter der Seite steckt eine ausgeklügelte und sehr mächtige Datenbank, die darauf angelegt ist, Inhalte zu verifizieren und Kriegsverbrechen aufzuklären. Wenn Khatib und sein Team etwa ein Video mit einer Rakete hochladen, können sie binnen weniger Sekunden feststellen, um welchen Raketentyp es sich handelt, wo er eingesetzt wurde, aus welchem Land er stammt. Über weitere Angaben wie Gebäude kann rekonstruiert werden, wo genau diese Rakete abgeschossen wurde.

 

Khatib erzählte auf der re:publica, wie er über diese Video-Verifizierungen belegen konnte, dass bestimmte Angriffe mit russischer Munition getätigt wurden, entgegen den Angaben eines russischen Pressesprechers, der behauptete, dass diese Art von Munition nicht verwendet werde.


Um die Recherche zu beschleunigen und weiter zu verbessern, hat das Archiv inzwischen weitere Unterstützung bekommen. Über einen Algorithmus können ähnliche Elemente automatisch erkannt werden. Das menschliche Auge trifft dann eine Auswahl oder sorgt für einen neuen Bildausschnitt. Die enge Verknüpfung menschlicher Kombinatorik und maschineller Suche ermöglicht so eine "visuelle Forensik" des Krieges.

 

Bedrückend die Feststellung, dass Youtube einen neuen Algorithmus entwickelt hat, der angeblich dafür sorgen soll, dass weniger extremistische Videos im Netz kursieren. Doch dieser führt natürlich auch dazu, dass Videos, die Menschenrechtsverletzungen zeigen und als wichtiges Beweismaterial fungieren, ebenfalls verschwinden, etwa weil sie Bomben zeigen oder verletzte Menschen. Khatib zeigte auf der re:publica ein Schaubild, das eindrücklich belegt, wie die Inhalte schlicht aus dem Netz verschwanden, weil komplette Kanäle gelöscht wurden. Das Syrian Archive bildet somit eine wichtige Quelle für Richter und Anwälte. Tatsächlich sprach der Internationale Strafgerichtshof kürzlich einen Haftbefehl aus, der ausschließlich auf Informationen aus den sozialen Netzwerken beruhte.

Hadi Al Khatib und die Syrian Archives
Hadi Al Khatib erzählt von seinem Projekt Syrian Archives

Re:publica goes Africa

 

Einen weiteren Fokus setzte die re:publica auf den afrikanischen Kontinent. Der Chef der Gesellschafterkonferenz Andreas Gebhard und sein Team haben verschiedene Speaker aus Ghana, Ruanda oder Kenia eingeladen, die ihre Projekte vorstellen.

 

Unter dem Stichwort "Tech for Good" wurden digitale Technologien diskutiert, mit denen gegen Armut, Hunger oder den unzureichenden Zugang zu Bildung und Gesundheitswesen vorgegangen werden kann.

 

Digitale Tools und Apps könnten einen Beitrag dazu leisten, den Hunger in der Welt bis Ende 2030 zu beseitigen. Der Entwickler Tawanda Mthintwa Hove aus Zimbabwe und die indische Gesundheitsexpertin Sweta Banerjee von der Welthungerhilfe stellten in einem Workshop ihre Projekte vor: Der Child Growth Monitor nutzt Augmented Reality in Kombination mit Artificial Intelligence. Mit Hilfe eines Scans werden Gewicht und Größe eines Kindes bestimmt. Dann kann die App erkennen, ob das Kind an Unterernährung leidet.

 

AgriShare - die App für Kleinbauern in Afrika

 

AgriShare nutzt den Gedanken der Sharing Economy und bringt Kleinbauern und Besitzer von landwirtschaftlichen Maschinen zusammen. Über die App kann eine Maschine in der Nähe ausgeliehen werden.

Tech for Good

Digital Africa: Tech aus Ghana, Nigeria und Uganda

 

Die Journalistin Geraldine de Bastion und der Designer Mark Kamau feierten auf der re:publica die Premiere des Dokumentarfilms "Digital Africa". Vier Wochen reiste Bastion durch Ghana, Nigeria und Uganda und besuchte die digitale Entwicklerszene.

 

"Wir müssen die Produkte mit den Menschen entwickeln, nicht für sie", erklärte Kamau, der in dem Film seine Ideen vorstellt. Er forderte die Geberländer auf, weniger Geld in Hilfsorganisationen zu stecken und stattdessen die Startup-Szene zu finanzieren. Der Dokumentarfilm präsentiert ein Dutzend Anwendungen, die bereits ihren Weg gefunden haben – von der Motorrad-Taxi-App über ein Drohnenservice für Bauern bis hin zu Datenmanagement für Krankenhäuser.

Re:publica geht nach Westafrika und in die USA

 

Die Macherinnen und Macher der re:publica bestätigten zum Abschluss der Digitaltagung die strategische Erweiterung des Programms. So soll das Format nach Westafrika exportiert werden. Unterstützt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) soll ein Digital-Festival in Accra organisiert werden.

 

Darüber hinaus wird die re:publica strategischer Partner des Deutschlandjahres USA. Ab November 2018 sollten insgesamt fünf Veranstaltungen in LA, New York, Portland, Detroit und Austin umgesetzt werden.

 

Schließlich versuchen die Macher, mit ihren Themen ein breiteres Publikum zu erreichen – ganz im Sinne der "digital literacy", die von vielen Vortragenden eingefordert wurde. Zum Abschluss der re:publica fand am 5. Mai im Ostpark des Parkes am Gleisdreieck in Berlin ein Netzfest statt. Mit interaktiven Workshops, Vorträgen und Live-Musik sollten Familien und Interessierte über digitale Themen informiert werden.

 

Copyright für Fotos zum Artikel: https://www.flickr.com/photos/re-publica/

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