1. Posten Sie Relevantes!

Warum sollte sich jemand, der Ihnen oder Ihrer Institution in den sozialen Medien folgt, für Ihren Beitrag interessieren? Was hat das Thema mit dem Leben des Nutzers zu tun? Antworten auf diese Fragen müssen bei einem Facebook-Post sofort für den Nutzer erkennbar sein.

Dabei sollten sich die Gemeinden an den Bedürfnissen ihrer Mitglieder orientieren. Informationen zum Martinsumzug suchten viele Familien schon deutlich früher als die Veranstaltung tatsächlich stattfinde. Informationen, Denkanstöße und Nützliches für den Alltag sind die wichtigsten Themen, die Kirchengemeinden und evangelische Gruppen in den sozialen Medien verbreiten könnten. Wer auf Profilen anderer Gemeinden surfe, könne Inspiration für Themen finden.  

Ein weiteres Charakteristikum erfolgreicher Beiträge ist folgendes: Je privater es wird, umso spannender ist es für die Nutzer.
 

2. Fassen Sie sich kurz!

Für einen guten Post sind kurze und einfache Sätze nötig. Facebook verleitet dazu, viel zu schreiben. Dabei ist ein Beitrag oft erfolgreicher, wenn ein Link mit einem Satz oder Schlagwörtern angekündigt wird. Wichtig ist es auch, auf (kirchliche) Fachsprache und Insiderwissen zu verzichten. 
 

3. Verlinken Sie!

Um Menschen außerhalb der eigenen Filterblase zu erreichen und neue Zielgruppen anzusprechen ist es hilfreich, Beiträge in den sozialen Medien mit entsprechenden Personen zu verlinken oder in einschlägigen Gruppen zu teilen. So kann eine Gemeinde beispielsweise gezielt mehr junge Leute erreichen.
 

4. Nutzen Sie Videos und Bilder! 

Bilder und Videos werden vom Facebook-Algorithmus besonders gut bewertet und damit vielen Menschen in ihrer Timeline angezeigt. Die Möglichkeiten, bildhafte Inhalte zu verbreiten seien breit gefächert und reichten von Erklärvideos bis zu Bildern mit Zitaten, Gebeten oder anderen Botschaften. 

Wichtigste Regel ist dabei: "Es muss snackable sein", also leicht und schnell konsumierbar. Eine ganze Diskussionsrunde im Livestream zu übertragen, ist eher kontraproduktiv. Eine kleine rituelle Handlung in einem kurzen Video darzustellen funktionieren dagegen hervorragend.   

Denken Sie nicht vom Text aus. Fotos, ein Bild mit Text, eine Slideshow oder ein Video kommen im Internet oft besser an.  
 

5. Seien Sie interaktiv!

Das Internet erfordert ein neues Verständnis von Medien. Das World Wide Web ist ein dialogisches Medium. Während Leser von Zeitungen oder Zuschauer von Fernsehsendungen nicht direkt auf Artikel und Sendungen reagieren könnten, sei dies in den sozialen Medien mit der Kommentarfunktion sehr wohl möglich. 

Der Journalist Felix Neumann bezeichnet eine aktive Community als den "größten Schatz" eines Social-Media-Angebots. Je öfter Menschen ihre Posts teilten oder kommentierten, desto mehr Nutzer erreiche die Plattform, erläutert er - auch so ein Trick des Facebook-Algorithmus. "Die Interaktionsrate dient der Verbreitung unserer Inhalte."

Offene Kommentarspalten bedeuteten natürlich gleichzeitig, dass jemand die digitalen Gespräche moderieren müsse. "Wenn eine Community den Eindruck hat, sie darf alles posten, wird sie alles posten."   

Auch nach Auffassung der Öffentlichkeitsarbeiter Rita Deschner und Matthias Hartmann ist der Dialog mit den Nutzern besonders wichtig. "Reagieren Sie schnell auf jeden Kommentar (auch negative)." Nur so könne ein ernsthafter Dialog man mit  den eigenen "Fans" entstehen. 
 

6. Beachten Sie die Nutzungsstatistik!

Mit Plattformen wie Facebook kann der Betreiber einer offizieller (Unternehmens-)Seite wie sie Kirchengemeinden haben genau überprüfen, wie viele Menschen ein Post erreicht hat und wie viele Personen ihn angeklickt haben. Es ist gut, diese Zahlen im Blick zu haben, auszuwerten und aus ihnen zu lernen: Gute Kennzahlen bedeuten, man hat mit einem Beitrag das richtige Gefühl getroffen.

Außerdem können Gemeinden und andere evangelische Institutionen mit der Statistik mehr über ihre Nutzer lernen. Wie alt sind die Nutzer? Sind sie eher männlich oder weiblich? Daraus ließen sich interessante Informationen für die nächsten Post ableiten.
 

7. Experimentieren Sie!

Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchengemeinden und andere evangelische Einrichtungen sollten kreativ werden, wenn sie Facebook, Instagram & Co. nutzen.