Die bayerische evangelische Landeskirche wartet in der anstehenden Urlaubssaison wieder mit tausenden Angeboten für Touristen auf. Es gebe wieder viele Gottesdienste im Freien, auf Bergen und an Seen sowie zu Sonnenaufgang oder -untergang, sagte der landeskirchliche Tourismusreferent Thomas Roßmerkel im Gespräch mit dem Sonntagsblatt. Im Großen und Ganzen werde wieder Vieles stattfinden können, was in den Vorjahren wegen der Corona-Pandemie nur stark eingeschränkt möglich war.

Trotzdem - einige Einschränkungen werden bleiben: Zu einigen Berggottesdiensten komme man am einfachsten mit der Bergbahn, sagte Roßmerkel. Da müsse man schauen, dass man etwas mehr Zeit einplane; je nachdem welche Corona-Regelungen in den Bergbahnen gelten. Einige Urlauber*innen wollten Bergbahnen aus Angst vor Ansteckungen auch noch ganz meiden. Jedenfalls: Bei Gottesdiensten im Freien müssten keine Masken mehr getragen werden, auch eine Besucherobergrenze gebe es nicht. Dennoch sollten die Urlauber*innen natürlich Abstand zueinander halten, empfiehlt Roßmerkel.

Thomas Roßmerkel ist der Tourismusbeauftrage der Landeskirche Bayern

Besonders Berggottesdienste sind beliebt 

Auch die Highlights unter den Berggottesdiensten sollen wieder stattfinden: die Zugspitzgottesdienste und der Gottesdienst an der Kampenwand. Die Gottesdienste auf Deutschlands höchstem Gipfel sollen im Juni und Juli jeweils dienstags um 12 Uhr stattfinden. Der Kampenwandgottesdienst mit traditionell mehreren Hundert Besuchern ist für den 17. Juli um 11 Uhr an der Kapelle an der Steinlingalm mit Blick auf den Chiemsee geplant. Zuletzt war er wegen schlechten Wetters oder Corona ausgefallen.

Singen und Kirchenmusik - eigentlich zwei sehr beliebte Angebote in der Urlaubsseelsorge - seien dagegen weiterhin nur stark eingeschränkt möglich, sagte Roßmerkel. Solche Angebote sollen daher vor allem im Freien stattfinden. Einen starken Boom erfahren weiterhin spirituelle oder meditative Wanderungen und Spaziergänge, sagte Roßmerkel weiter. Die Menschen hätten das Bedürfnis, nach zwei Corona-Jahren wieder miteinander ins Gespräch zu kommen. Für solche, die Wandergruppen noch meiden wollten, gebe es auch Wanderungen mit Impulsen, die man sich per Smartphone abrufen könne.

Besucher*innen vor allem aus Deutschland

Roßmerkel rechnet für die Urlaubssaison übrigens wieder mit überdurchschnittlich vielen Besucher*innen - coronabedingt aber vor allem aus Deutschland oder dem benachbarten Ausland. Gäste aus den USA oder Japan dagegen werden seiner Einschätzung nach auch in diesem Jahr noch merklich ausbleiben. Das bekomme vor allem auch der Städtetourismus zu spüren - und damit auch die landeskirchliche Urlaubsseelsorge, die unter anderem auch in Rothenburg ob der Tauber aktiv ist.