Zwei 13-jährige Darmstädter Schüler haben einen Roboter erfunden, der für Gehörlose dolmetschen kann. Der von Mirja Thieme und Daniel Homburg entwickelte Roboter könne Sprache durch eine eigens programmierte Software in Bewegung umsetzen, erklärte Marion Muhalia von der Christoffel-Blindenmission (CBM) am Dienstag in Bensheim. Der Roboter habe zwei bewegliche Unterarme mit Händen.

16 Motoren bewegten die Finger nach unten und oben, nach links und rechts. Damit könne die Maschine das Gebärdenalphabet darstellen.

Der tägliche Schulweg vorbei an einer Gehörlosenschule habe Daniel Homburg den Anstoß für die Erfindung gegeben, berichtete Muhalia. Der Schüler habe dafür einen Programmierkurs gemacht, und Mirja Thieme habe die Gebärdensprache gelernt. Die Teilnehmer des Wettbewerbs "Schüler experimentieren" haben für ihre Erfindung den ersten CBM-Bundespreis "Innovationen für Menschen mit Behinderungen" in der Altersklasse bis 14 Jahre gewonnen.

Den ersten CBM-Bundespreis in der Altersklasse von 15 bis 21 Jahre haben nach Muhalias Worten die Geschwister Gerold (13), Anna (13) und Felix Kiefl (16) aus dem bayerischen Straubing gewonnen. Die Teilnehmer des Wettbewerbs "Jugend forscht" hätten ein System entwickelt, das Träger eines künstlichen Darmausgangs warnt, bevor dieser sich von der Haut löst. Durch Piepsen und Vibrieren werde der Träger alarmiert und könne dann rechtzeitig auf die Toilette gehen und das Problem beheben.

Der CBM-Sonderpreis "Innovationen für Menschen mit Behinderungen" zeichnet jedes Jahr Studien und Erfindungen aus, die behinderten Menschen den Alltag erleichtern und Chancengleichheit fördern.

Die ersten Plätze beider Altersklassen auf Bundesebene sind jeweils mit 300 Euro, die zweiten mit 200 Euro dotiert. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) fördert seit mehr als 110 Jahren Menschen mit Behinderungen in Entwicklungsländern. Zurzeit unterstützt sie 530 Projekte in 54 Ländern.