Grüne Wiesen, ein herrlicher Blick auf die Allgäuer Alpen und frische Luft – wer an dem Haus in Oberstdorf vorbeiläuft, könnte es für ein Hotel halten. Doch ist das Schild am Eingang eindeutig, dort steht: "Prävention und Rehabilitation für Frauen im Allgäu". Die Klinik Hohes Licht ist eine der 74 vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken für Mutterkuren und Mutter-Vater-Kind-Kurmaßnahmen in Deutschland.
Jährlich kommen rund 800 Frauen hierher – von der 28-jährigen Mutter bis hin zur 83-Jährigen, die einen Angehörigen pflegt. Manche sind verheiratet, alle haben Kinder, oft zwei oder mehr, pflegen Kinder oder Erwachsene Angehörige oder sind alleinerziehend. "Unsere Einrichtung dient eigentlich der Vorsorge, doch aktuell erleben wir, dass die Frauen einen hohen Erschöpfungsgrad aufzeigen, wenn sie zu uns kommen", erzählt Geschäftsführerin Elke Hüttenrauch.
Die Frauen haben Schlafstörungen, können kaum entspannen oder fühlen sich überlastet. Sie machen sich Vorwürfe, weil sie nicht genügend Zeit mit ihren Kindern verbringen oder die Angehörigen nicht so versorgen können, wie sie es gerne möchten. Die Erschöpfung hat viele Ursachen. Globalisierung und Digitalisierung sorgen für eine immer schnellere Taktung des Lebens. Die Komplexität der Arbeitswelt hat massiv zugenommen. Das althergebrachte Familienmodell mit berufstätigem Vater, Hausfrau, Kindern und Großeltern existiert kaum noch. Oft ist es schwer, Erwerbsarbeit und private Sorgearbeit zu koordinieren.
"Früher wurden Frauen in die Kur geschickt, weil sie ein schweres Schicksal erlitten haben, heute reicht das ganz normale Leben für einen zunehmenden Erschöpfungszustand", sagt Hüttenrauch.
In der Klinik Hohes Licht können sich die Frauen erholen. Sie lernen, mit den Belastungen des Alltags besser umzugehen. "Wir unterstützen Frauen, zu sich selbst zu kommen", umschreibt es Hüttenrauch. Für Mütter ist das oft besonders schwierig. Die Klinik Hohes Licht ist deshalb eine von fünf Einrichtungen in Deutschland, bei der Mütter die Kur ohne Kinder machen – und die dafür sorgt, dass die Kinder daheim versorgt sind.

Jede Maßnahme dauert drei Wochen. Beim Aufnahmegespräch legen Patientin, Ärztin und Psychologin das individuelle Therapieziel fest. Dazu gehören Entspannungsmethoden, Bewegungstherapie, Physiotherapie, Massagen und Gespräche mit den Psychologinnen sowie ein Nachsorgemanagement.
Es gehört zum Konzept des Hauses, die evangelische Gemeinde einzubinden. "Die Angebote der Kurseelsorge sind unverzichtbare Bausteine unseres Programms", sagt Hüttenrauch. Pfarrerin Daniela Ditz-Sievers und ihr Mann Roland organisieren eine Laternen-Wanderung, laden ein zu Gesang und seelsorgerlichen Gesprächen. Besonders das Singen kommt gut an: "Musik berührt uns Menschen sehr tief, deshalb fließen dann oft Tränen", erzählt Pfarrerin Ditz-Sievers. Der Segnungsgottesdienst am Vorabend der Abreise ist gut besucht. Viele Frauen lassen sich zum Abschied segnen – "den Frauen gibt das Kraft", hat Ditz-Sievers beobachtet.
Mutter-Kind-Kur in der Klinik Hohes Licht
Mutter-Kind-Kur & Mütterkur in der Klinik Hohes Licht in Oberstdorf
Die Klinik Hohes Licht ist eine der 74 vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken für Mutterkuren und Mutter-Vater-Kind-Kurmaßnahmen in Deutschland. Jährlich kommen rund 800 Frauen hierher – von der 28-jährigen Mutter bis hin zur 83-Jährigen, die einen Angehörigen pflegt. Manche sind verheiratet, alle haben Kinder, oft zwei oder mehr, pflegen Kinder oder Erwachsene Angehörige oder sind alleinerziehend. Lesen Sie, welche Unterstützung Frauen in der Klinik Hohes Licht bekommen.
Pfarrer Sievers und Pfarrin Ditz-Sievers: Seelsorge für Frauen in der Kur
Pfarrer Roland Sievers und Pfarrerin Daniela Ditz-Sievers sind Kurseelsorger in Oberstdorf. In diesem Beitrag erzählen sie, wie sie die Frauen unterstützen, die zur Mutter-Kind-Kur oder Mütterkur in die Klinik Hohes Licht kommen.