Armut – Eine Definition
Nach der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung wird unter Armut "die Unfähigkeit, menschliche Grundbedürfnisse zu befriedigen" verstanden.
Hierzu gehört unter anderem "der Konsum und die Sicherheit von Nahrungsmitteln, Gesundheitsvorsorge, Bildung, Ausübung von Rechten, Sicherheit und Würde sowie menschenwürdige Arbeit".
Ursachen sind vielfältig
Meist kommen mehrere Faktoren zusammen, die das Entstehen von Armut begünstigen. Dazu gehören ein geringes Einkommen, schlechte Gesundheit sowie wachsende Chancenungleichheit in der Wirtschaft. Betroffene geraten oft in einen Teufelskreis, aus dem schwer auszubrechen ist.
Eine Möglichkeit, Armut langfristig entgegenzuwirken, ist Bildung. Doch gerade hier gibt es Hürden: Schulmaterialien kosten Geld und für einige Kinder, oft in Ländern mit schlechter Infrastruktur, ist der Schulweg ist sehr lang und beschwerlich. So ist es schwierig, aus dem Kreislauf der Armut auszubrechen, und Missstände bleiben oft über Generationen hinweg bestehen.
Armut ist nicht gleich Armut
Es wird zwischen verschiedene Arten von Armut unterschieden: die absolute, relative und die gefühlte Armut.
Absolute Armut: Die 2,15 US-Dollar Grenze:
Ein Mensch lebt in absoluter Armut, wenn er weniger als 2,15 Dollar (gut 2 Euro) pro Tag zur Verfügung hat und so seine Grundbedürfnisse nicht abdecken kann. Weltweit leben 767 Millionen Menschen, das ist neunmal die Anzahl der Einwohner Deutschlands, unter dieser Grenze, Hunger ist dabei oft das zentrale Problem. Doch auch fehlender Zugang zu Wohnraum, Medikamenten oder Bildung sind Folgen.
Relative Armut: soziale Ungerechtigkeit:
Die relative Armut bezieht sich auf das durchschnittliche Einkommen. Wenn dieses unter dem durchschnittlichen Einkommen des Landes liegt, spricht man von relativer Armut. Es wird hier weniger auf einem materiellen Wert, sondern mehr auf das durch Armut eingeschränktes soziale Umfeld und so die soziale Ungleichheit geschaut. Zugang zu Geld verhindert hier soziale Teilhabe.
Gefühlte Armut: Diskriminierung:
Die gefühlte Armut bezieht sich nicht auf das Einkommen, sie wird durch ein subjektives Gefühl festgelegt: Ein Mensch fühlt sich aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation gesellschaftlich ausgegrenzt und diskriminiert.
Formen der Armut
Bei allen Formen der Armut gibt es keine klaren Grenzen, sondern fließende Übergänge, denn wer materiell arm ist, erfährt genauso, wenn nicht sogar mehr, soziale Ausgrenzung als unter relativer Armut leidende Menschen.
Weitere Formen der Armut sind Kinder- und Altersarmut. Diese beziehen sich auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe. Kinder und ältere Menschen sowie Frauen leiden öfter unter Armut.
Was können wir tun?
Etliche Stiftungen und Organisationen engagieren sich im Kampf gegen Armut und investieren in Projekte, die das Leben von Menschen verbessern. Auch auf lokaler Ebene in Gemeinden gibt es Vereine und Organisationen, die Unterstützung anbieten.
Alles noch einmal genauer nachlesen könnt ihr auf der Seite von Aktion Deutschland hilft und der Website der Bundeszentrale für politische Bildung.
Lagois-Fotowettbewerb 2025: Was macht uns reich?
Weltweit nimmt die ungleiche Vermögensverteilung zu. Die oberen zehn Prozent der Bevölkerung besitzen etwa 85 Prozent des Vermögens - Tendenz steigend. Die Ärmeren hingegen besitzen zusammen nur etwa ein Prozent des Vermögens. Auch in Deutschland werden die Reichsten immer reicher - hier wuchs das Gesamtvermögen der fünf reichsten Deutschen 2024 auf rund 155 Milliarden US-Dollar an. Wie können wir die Kluft zwischen Arm und Reich überwinden? Was bedeutet denn Reichtum überhaupt für uns Menschen?
Der Lagois-Fotowettbewerb 2025 widmet sich dem Thema Reichtum und der Frage, wie wir gesellschaftliche Teilhabe und Verteilungsgerechtigkeit erreichen können. Gesucht werden Fotoreportagen und Porträts von Menschen, die sich dafür einsetzen, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern. Gesucht werden aber auch Arbeiten, die sich damit beschäftigen, was Reichtum noch bedeuten kann - auf persönlicher, kultureller oder gesellschaftlicher Ebene. Wie sind Wohlstand und Glück, Überfluss und Gier mit Reichtum verbunden? Welche anderen, neuen Form von Reichtum sollten wir in den Blick nehmen?
Alle Infos zum Wettbewerb unter diesem Link.
Teilnahme
Der Wettbewerb verleiht drei Preise: einen Fotopreis für Erwachsene & Profis, einen Fotopreis für Jugendliche und ein Fotografie Stipendium. Alle Einreichungen werden gesammelt über den unten stehenden Link abgegeben.
Fotoprojekt hier einreichen und am Wettbewerb teilnehmen
Einsendeschluss Fotografie Stipendium: 15. Februar 2025
Einsendeschluss Fotopreise: 15. April 2025
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