Vom 11. September 2001 bis heute…
Guten Morgen, liebe Hörerinnen und Hörer!
Erinnern Sie sich noch, wo Sie heute vor 21 Jahren waren? An dem Tag, als die Terrororganisation Al-Quaida zwei Flugzeuge in das World Trade Center in New York steuerte? Ich war gerade von der Schule nach Hause gekommen, wollte vor den Hausaufgaben noch etwas fern sehen, als ich am Bildschirm das zweite Flugzeug in den Turm rasen sah. Kurz darauf marschierten US-amerikanische Soldaten in Afghanistan ein. Die Bilder, die damals gesendet wurden, habe ich noch gut in Erinnerung: Schwarz vermummte Frauen und Männer mit langen Bärten und Turban. Die Bilder, die ich heute wieder aus Afghanistan sehe, zeigen leider das gleiche: schwarz vermummte Frauen und Kontrollposten mit langbärtigen Männern, die Maschinengewehre umgehängt haben. Obwohl dazwischen 20 Jahre lang westliche Staaten versucht haben, das Land umzubauen. Und ja, dort haben auch Soldat*innen gekämpft, gegen die Talibanmilizen und für Menschenrechte. Doch seit einem Jahr liegt all das in Schutt und Asche. Die Taliban haben ihre tyrannische Macht wieder aufgebaut und verfolgen alle und alles, was sich gegen ihr Regime richtet. Eine Gewaltherrschaft im Namen der Religion. Aber ich glaube, der Islam wird hier missbraucht, um Menschen zu verfolgen und zu töten und patriarchale Strukturen wieder einzuführen, unter denen besonders die Frauen, aber auch viele Männer leiden. Das hat für mich nichts mit Religion zu tun, das ist einfach Terror.
Die Bilder vom Flughafen Kabul aus dem letzten Jahr haben sich mir tief eingeprägt und mich wütend gemacht und unendlich traurig. 20 Jahre Mühe für Gleichberechtigung, für Freiheit und den Weg in ein demokratisches System sind innerhalb von ein paar Tagen niedergetrampelt.
Aber ich weiß auch, dass der Vormarsch der Taliban nicht von heute auf morgen kam. Schon seit vielen Jahren terrorisieren sie Menschen, die mit oder für die westlichen Staaten gearbeitet haben. In den ländlichen Gebieten hatten sie fast durchgehend das Sagen und haben Familien erpresst, um an Land oder Frauen zu kommen. Das alles und noch viel mehr haben mir Menschen aus Afghanistan erzählt, die ich als Pfarrerin in unserer Kirchengemeinde in den letzten zwei Jahren ins Kirchenasyl aufgenommen habe. Sie mussten schon vor der endgültigen Machtübernahme der Taliban fliehen, weil sie und ihre Familien bedroht und erpresst wurden. Junge Männer, die als Polizisten gearbeitet haben oder deren Schwester von den Taliban entführt wurde.
Ich habe auch erfahren, dass es ein langer Weg ist, bis sich neue Einstellungen und Gesetze in einer Gesellschaft durchsetzen.
Im Frühling 2021 kam ein Ehepaar aus Afghanistan zu uns ins Kirchenasyl. Ihre Geschichte hat mich besonders bewegt. Ich nenne die beiden Tamina und Ali. Sie sind seit 12 Jahren verheiratet, aber sie haben bisher keine Kinder bekommen. Ihre Familien haben sie zu einer Klinik nach Kabul geschickt und dafür viel Geld bezahlt, aber auch dort konnte man den beiden nicht helfen. Die Familie von Ali gab Tamina die Schuld und Taminas Familie Ali. Sie wurden beschimpft und mit Vorwürfen überhäuft. Einmal sind sie zur Hochzeit einer Cousine von Tamina nicht eingeladen worden, weil die Eltern Angst hatten, dass der "Fluch der Kinderlosigkeit" auf das Brautpaar übergehen könnte.
2014 sind die beiden dann aus Afghanistan geflohen, sie haben es dort einfach nicht mehr ausgehalten. Beide Familien wollten Tamina und Ali gegen ihren Willen scheiden lassen und neu verheiraten. Der neue Mann für Tamina war schon ausgesucht, die Mitgift verhandelt. Alles über den Kopf von Ali und Tamina hinweg. Als ob sie Gegenstände wären, die man hin- und herschieben kann. Niemand hat die zwei gefragt, wie es ihnen damit geht, keine Kinder zu haben. Ob das in Ordnung für sie ist oder wie sehr sie diese unerfüllte Sehnsucht schmerzt. Um einer Zwangsheirat zu entgehen, ist Tamina mit Ali über Iran nach Europa geflohen, und so kamen sie im letzten Jahr zu uns.
Was das Leben einer Frau wert ist
Tamina verfolgen die Schuldgefühle auch hier noch. Das Versagen, ihrem Ehemann keine Kinder zu schenken. Wie sehr die Kinderlosigkeit auch Ali belastet hat, weiß ich nicht. Er hat darüber nicht gesprochen. Aber Ali hat bis heute seine Liebe und sein Eheversprechen zu Tamina nie in Frage gestellt. Er hat für sie sein Land verlassen, die lebensgefährliche Flucht mit ihr zusammen gewagt und sich gegen seine Familie gestellt. Was für ein Liebesbeweis! Aber trotzdem blieb bei Tamina das Gefühl, eine Belastung für Ali zu sein, ihm im Weg zu stehen. Obwohl es nicht ganz klar war, ob nur Tamina keine Kinder bekommen kann oder ob es auch von Alis Seite her Schwierigkeiten gibt.
Tamina hat zweimal probiert, sich umzubringen. Ali hat sie beide Male noch rechtzeitig gefunden und den Notarzt gerufen. Er wollte seine Frau nicht verlieren, die er einfach liebt, ob mit oder ohne Kindern. Doch bei Tamina blieb die Verzweiflung.
Das hat mich besonders getroffen: Sie sah ihr eigenes Leben als wertlos an, weil sie keine Kinder zur Welt bringt. Als ob sie als Frau nur leben darf, wenn sie Mutter wird.
Taminas Geschichte hat mich an die von Hanna erinnert. Hanna aus der Bibel:
Hanna kann keine Kinder bekommen. Ihr Mann liebt sie auch ohne Kinder, erzählt die Bibel, aber er hat auch noch eine zweite Frau, die von ihm Kinder zur Welt gebracht hat. Er leidet also nicht mit Hanna unter der Kinderlosigkeit. Und die Zweitfrau, die Kinder hat, lässt Hanna immer wieder spüren, dass sie ohne Kinder versagt hat. Vor allem bei Familienfesten, wenn alle zusammen am Tisch sitzen, stichelt die Zweitfrau und beleidigt Hanna sogar. Eines Tages hält Hanna es nicht mehr aus: Sie steht einfach auf und verlässt die Feier. Und dann geht sie zum Tempel.
Unter vielen Tränen betete Hanna zum Herrn und gab ihm das folgende Versprechen: "Ach, Herr Zebaot, sieh das Elend deiner Magd an! Denk doch an mich und vergiss deine Magd nicht! Schenk deiner Magd einen Sohn! Dann will ich ihn dem Herrn überlassen sein ganzes Leben lang." So betete sie lange vor dem Herrn. (1.Sam 1,11-13*)
Hanna betet nicht mit rituellen Worten, mit alten Texten, die ein Loblied auf Gott singen und ihn verherrlichen. Hanna beachtet auch den Priester nicht, der eigentlich die Anliegen vor Gott bringt, oft verbunden mit einem Opfer. Davon haben sich die Menschen damals eine besondere Wirkung bei Gott erhofft. Hanna braucht niemanden, der vermittelt. Sie betet frei aus ihrem Herzen. Und das sind bittere Worte und Tränen. Sie liegt Gott mit ihrem Schmerz und ihrer Verzweiflung in den Ohren.
Hanna bittet inständig um ein Kind. Völlig ins Gebet versunken, lässt sie ihrer Verzweiflung freien Raum. Und sie will mit Gott verhandeln. Sie bietet ihm einen Deal an, der ihr am Ende das Kind wieder nimmt. So groß ist der Wunsch nach Anerkennung als Frau, die Mutter ist. So groß das Verlangen, dazu zu gehören, als "richtige Frau" mit Kindern.
Hinter diesen Wunsch setze ich ein Fragezeichen. Ich bin nicht davon überzeugt, dass Frauen nur als Mutter ihren Wert für die Gesellschaft oder diese Welt haben. Aber dass Hanna so unmittelbar zu Gott spricht, mit ihm verhandelt und sich für ein Leben einsetzt, in dem sie sich wohl fühlt, das beeindruckt mich. Zur Zeit, als Hannas Geschichte aufgeschrieben wurde, haben in der Regel die Männer die Gebete an Gott gerichtet und für das eigene Leben und das ihrer Frauen und Kinder gebetet. Eine Frau, die ihre Bedürfnisse äußert, und das auch noch direkt vor Gott – das war eine Ausnahme.
In der Bibel wird erzählt: Gott ist es, der Hanna keine Kinder bekommen lässt. Das wäre eine einfache Erklärung und sie passt in die Absicht, mit der Hannas Geschichte erzählt wird. Dazu später noch einmal mehr.
Eine Frau, die ihr Leben in die Hand nimmt
Was mich an der biblischen Geschichte beeindruckt: Es wird der Schmerz zur Sprache gebracht, den Hanna wegen ihrer Kinderlosigkeit hat. Ihre Verzweiflung wird gehört, ihre Not wird gesehen. Und das zu einer Zeit, in der Frauen in Geschichten und in der Gesellschaft kaum eine Rolle spielen. Besonders Frauen, die keine Söhne zur Welt gebracht haben, über die man schreiben könnte. Ich greife etwas voraus: Das wird bei Hanna dann auch der Grund sein: Sie wird einen Sohn bekommen, der einmal wichtig in Israel wird. Aber trotzdem mag ich die Geschichte von Hanna. Denn es ist die Geschichte einer Frau, die ihr Schicksal in die Hand nimmt.
Liebe Hörerinnen und Hörer, in dieser Art zu beten, da ist Hanna mir ganz nah. In den Momenten, in den ich einfach nur noch verzweifelt bin, da bete ich wie Hanna frei heraus und liege Gott mit meiner Wut, meinem Schmerz in den Ohren. Und auch ich habe schon einmal mit Gott verhandeln wollen. Aber es hat nicht geklappt. Ich ahnte es in dem Moment schon, als ich es tat. Aber es war auch nicht so wichtig, ob der Deal am Ende wahr wird. Ich braucht in dem Moment einfach das Gefühl, etwas tun zu können. Jemanden zu haben, dem ich all meine Verzweiflung ausschütten kann, damit es in mir leerer wird. Und es weiter gehen kann in meinem Leben.
So geht es auch Hanna. Nachdem sie gebetet hat, sieht sie nicht mehr so traurig aus und sie beginnt wieder zu essen, so erzählt es die Bibel. Ohne zu wissen, ob ihr Wunsch erhört wird, geht es Hanna besser, weil sie endlich einen Ort für ihre Verzweiflung gefunden hat: Gott.
Eine Frau äußert ihre Bedürfnisse, nimmt ihr Leben in die Hand, sie will nicht weiter still leiden. Das erinnert mich an Schlagzeilen vor ein paar Wochen: Als in den USA der oberste Gerichtshof das Recht auf Abtreibung abgeschafft hat. Damit können die einzelnen Bundesstaaten Abtreibungen wieder unter Strafe stellen. Und damit wird das Grundrecht der Frau über körperliche Selbstbestimmung außer Kraft gesetzt, ihre Bedürfnisse werden übergangen.
Liebe Hörerinnen und Hörer, die Diskussion um Abtreibungen ist auch in Deutschland heikel und längst nicht zu Ende geführt. Und es ist ein "heißes Eisen", das ich hier gerade anfasse. In Deutschland ist eine Abtreibung eine Straftat und ist im Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe belegt. Bis zur zwölften Woche wird diese jedoch nicht ausgesprochen. Es bleibt aber eine Straftat. Und bis vor zwei Monaten wurde sogar das Informieren über Abtreibungsmethoden auf Websites von Ärzt*innen strafrechtlich verfolgt. Begründet werden diese Paragraphen damit, dass das ungeborene Leben zu schützen ist. Aber ich frage auch: Wer schützt das Leben der Frau, die ungewollt schwanger ist? Ein Kind zu bekommen, das verändert das ganze Leben dauerhaft. Das ist nicht rückgängig zu machen. Die Frau bleibt ihr Leben lang Mutter, auch wenn das Kind schon längst erwachsen ist. Wer Frauen zuhört, die schon einmal vor der Entscheidung standen, eine Schwangerschaft abzubrechen, der weiß, dass es keine Entscheidung ist, die leicht getroffen wird. Und auch der Eingriff selbst ist für die Frauen belastend, sowohl körperlich als auch seelisch. Frauen, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, tun das wohlüberlegt und nehmen dafür einiges in Kauf. Sie tun das, weil sie in der Situation keinen anderen Ausweg sehen, weil sie das Kind nicht bekommen können, ohne sich selbst dabei aufzugeben und unter den Folgen der Mutterschaft zu leiden. Unfreiwillig Mutter zu sein – das kann auch dem Kind nicht gut tun.
Frauen, die diesen schweren Schritt gehen, leiden heute immer noch unter Stigmatisierung. Viele trauen sich daher nicht, offen über den Abbruch zu sprechen und meistens wissen auch Familie und Freund*innen nichts davon. Dabei würde es ihnen bestimmt gut tun, über diese Entscheidung und was das mit ihnen und ihrem Körper gemacht hat, zu reden. Der Verzweiflung, diese Entscheidung treffen zu müssen, vielleicht auch der Erleichterung, diesen Schritt gemacht zu haben, freien Lauf lassen – so wie Hanna in ihrem Gebet vor Gott.
Keine einfache Lösung
Das "heiße Eisen" glüht schmerzhaft in meiner Hand, weil es keine einfache Lösung gibt. Welches Leben ist mehr zu schützen, das der Frau, die gegen ihren Willen schwanger ist oder das des noch nicht alleine lebensfähigen Kindes? Und wie kommt der werdende Vater vor, der das Kind vielleicht auch alleine groß ziehen würde? Trotzdem macht mich die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes in den USA wütend, weil sie den Frauen die Möglichkeit nimmt, all das abzuwägen und selbst zu entscheiden. Weil diese Entscheidung heißt: Eine Frau, die schwanger ist, muss das Kind um jeden Preis zur Welt bringen.
Und hier sehe ich eine Ähnlichkeit zu Hannas Geschichte: Andere maßen sich an, über den Wert der Frau und ihre "Bestimmung" in der Welt zu urteilen. Hanna wird ausgegrenzt und als mangelhafte Frau verurteilt, weil sie keine Kinder bekommen kann. Frauen heute werden verurteilt, wenn sie eine Schwangerschaft abbrechen möchten. Es sind zwei Seiten einer Medaille: der Frau wird abgesprochen, selbst über ihren Körper und ihr Leben zu bestimmen.
Liebe Hörerinnen und Hörer, ich weiß nicht, ob es wirklich Hannas größter Wunsch war, ein Kind zu bekommen oder weil der Druck von außen so groß war. Weil sie die Beleidigungen der anderen Frauen nicht mehr ertragen hat. In der Bibel wird erzählt, dass ihr Wunsch erfüllt wird: Hanna bekommt einen Sohn. Sie gibt ihm den Namen Samuel und bringt ihn nach drei Jahren zum Tempel, so wie sie es damals im Gebet zu Gott versprochen hatte. Der Deal mit Gott war also erfolgreich. Und weil Hanna sich an ihr Versprechen gehalten hat, schenkt Gott ihr noch weitere Kinder. So erzählt es die Bibel. Samuel wird später ein bedeutender Priester in Israel und er wird zuerst Saul und später David zum König salben. Darum wird Hannas Geschichte erzählt: Weil sie einen Sohn zur Welt bringt, der später eine wichtige Rolle für das Königtum in Israel spielt.
Ich hätte mir gewünscht, dass Hannas Geschichte auch erzählt worden wäre, wenn sie keinen Sohn bekommen hätte, der später einmal wichtig in Israel war. Weil es wichtig genug ist, über die Ausgrenzung von Frauen zu berichten, auf ihr Leid aufmerksam zu machen, damit diese gesellschaftlichen Strukturen durchbrochen werden und Frauen selbst über ihr Leben und ihren Körper bestimmen können. Und sich frei entscheiden können, ob sie Kinder bekommen möchten oder nicht, ohne dafür verurteilt zu werden.
Und weil Hanna eine Art von Gebet zeigt, die mir heute noch nahe ist. Unreflektiert, ungefiltert Gott mit dem in den Ohren liegen, was gerade auf meiner Seele brennt. Und immer mit der Hoffnung, dass ich erhört werde, wie Hanna. Oder anders.
Und für mich ist Hanna heute noch ein Vorbild: Es braucht auch heute noch selbstbewusste Frauen, die wie Hanna ihre Bedürfnisse äußern und sich ihre Wege suchen, diese zu erfüllen.
Es braucht solche Frauen hier in Deutschland, in den USA und in Afghanistan, in allen Gesellschaften, denn eigentlich überall stehen Frauen mit ihren Rechten meistens doch noch hinten an, dominiert von patriarchalen Strukturen, die sie selbst leider oft auch bedienen und sich mit ihren Urteilen daran orientieren. Denn auch Frauen vermitteln mir, dass ein Leben ohne Kinder doch eigentlich sinnlos sei. Hannas Geschichte ist gar nicht weit weg von heute.
Und es braucht Männer wie Ali, die sich den patriarchalen Strukturen widersetzen, weil auch sie oft darunter leiden. Die sich trauen, mit Traditionen zu brechen, weil sie in einer Welt leben möchten, in denen Frauen und Männer die gleichen Rechte habe. Frauenrechte sind Menschenrechte, und die sind für alle Geschlechter gleich.
Ich denke an Tamina. Ich weiß nicht, ob es wirklich ihr größter Wunsch war, ein Kind zu bekommen oder ob es von der Gesellschaft, in der sie gelebt hat, auf sie projiziert, weil man als Frau halt Kinder bekommen muss. Ich denke an Ali, der seinen Kinderwunsch für die Liebe zu Tamina hinten angestellt hat. Ich wünsche beiden sehr, dass sie auch ohne Kinder ein glückliches Leben führen werden, hier in Deutschland oder irgendwann wieder in Afghanistan.
Und damit liege ich Gott immer noch in den Ohren: Ich bete für die Menschen in Afghanistan, besonders für die Frauen, dass sie wieder oder zum ersten Mal selbst über ihr Leben bestimmen können. Sich für einen Beruf entscheiden, die Schule und vielleicht auch die Universität besuchen, Bürgermeisterin sind – egal ob mit oder ohne verhülltes Haar. Dass sie sich zum Kaffeetrinken mit ihren Freund*innen im Café verabreden und bis in die Nacht hinein tanzen. Ich hoffe für sie, dass sie wählen gehen und selbst gewählt werden und irgendwann einmal eine afghanische Präsidentin die deutsche Bundespräsidentin empfangen wird.
Auch wenn gerade nichts danach aussieht, dass sich bald etwas in Afghanistan ändert, liege ich damit Gott in den Ohren.
Die Evangelische Morgenfeier
"Eine halbe Stunde zum Atemholen, Nachdenken und Besinnen" - der Radiosender Bayern 1 spielt die Evangelische Morgenfeier für seine Hörerinnen und Hörer immer sonntags um 10.05 Uhr. Dabei haben Pfarrerinnen und Pfarrer aus ganz Bayern das Wort. "Es geht um persönliche Erfahrungen mit dem Glauben, die Dinge des Lebens - um Gott und die Welt."
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