Alexandertechnik – Prinzip Verlernen

Wenn ich zur Alexandertechnikstunde komme, geschehen jedes Mal kleine Wunder. Starke Kopf- Nacken-Schulterschmerzen. Alles tut mir weh. Dann lässt die Alexandertechniklehrerin mich stehen, durch den Raum gehen und schaut sich alles in Ruhe an. Probier‘ mal: Was passiert, wenn du aufhörst dich zurückzulehnen? Ganz von allein stellt sich eine neue Balance ein, mein Oberkörper kommt ein wenig vor. Oh, das tut gut. Jetzt erst merke ich, wie sehr ich fast nach hinten gekippt bin beim Gehen. Warum mache ich das? Ich nehme mich zurück, fällt mir als Antwort ein. Und packe mir wie auf einem großen Tablett alles voll mit Arbeit, Gesprächen, Familie, und wieder Arbeit. Wie lange habe ich in diesem Modus schon gelebt! Funktioniert! Werde ich verlernen können, dass ich mich zurücknehmen muss? Ich darf vorkommen. Da entspannt sich der Kopf, die Schultern werden locker. Das Atmen geht leichter.

Manchmal komme ich auch mit ganz großen Fragen: Ist mein Körper ein Gefäß für Seele und Geist? Oder wie geht das zusammen? Ich darf wieder durch den Raum gehen mit diesem Bild im Kopf. Und bewege mich ein wenig wie eine Maschine, wie ein Roboter: steif, abgehackt. Ein starres Gefäß eben. Wie wäre es, wenn Körper Geist und Seele ineinander verwoben sind? Interwoven qualitiy heißt das bei Alexandertechnik…Mit diesem Bild entsteht in mir etwas ganz anderes: eine fließende Bewegung, leicht wie im Tanz schwebe ich durch den Raum.

Und so ist es jedes Mal. Ich komme, um zu lernen, wie ich etwas hinter mir lassen kann, das ich bisher für selbstverständlich und für wahr gehalten habe. Als müsste es so sein und nicht anders. Ich komme um zu ver-lernen: an mir herumzuzerren; oder alte Botschaften wie: steh gerade, reiß dich zusammen, lass dich nicht so hängen… Ja, ich komme, um zu verlernen. Ich will all das verabschieden. Und frei werden. Und nach jeder Stunde gehe ich gestärkt, aufgerichtet, irgendwie größer und beweglicher wieder in meinen Alltag. Wie zusammengefügt, so fühle ich mich.

Für den Anfang des neuen Jahres lese ich einen Ausschnitt aus der Bibel, der diesen Tonfall anschlägt. Es soll etwas geheilt, zusammengefügt werden und es beginnt mit den Händen, den Knien, den Füßen:

Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie, und ebnet die Wege mit euren Füßen, damit lahme Menschen nicht vom Weg abkommen, sondern vielmehr geheilt werden.

Und ich schaue auf meine Hände. Müde Hände?  Und meine Knie. Was bringt sie zum Wanken? Was kann ich lassen? Wie ist es mit den Füßen? Sobald ich mich Händen, Knien, Füßen zuwende, beginnt sich etwas zu verändern. Ich spüre sie. Ich spüre mich. Alles gehört zu mir. Alles gehört zusammen. Interwoven qualitiy, liebe Hörerinnen und Hörer. Genießen Sie das mit mir ein wenig.

Verlernen. Ein Handwerkszeug zum Verlernen. Können Sie sich das vorstellen, liebe Hörerinnen und Hörer? Durchgedrückte Knie, strammstehen aus Gehorsam, hochgezogene Schultern, Kieferschmerzen vom Durchbeißen. Suchen Sie sich was aus. Man kann es verlernen, verabschieden. Und geheilt werden. Für mich stand ein Leben lang Lernen, Dazulernen, Wissbegier im Mittelpunkt. Wir alle verstehen uns als lernende Gesellschaft, lebenslanges Lernen sagen wir ist so wichtig. Stimmt ja auch. Das Verlernen ist mir aber mindestens so wichtig geworden.

Auch was unsere christliche Religion anbelangt. Da gibt es einiges zu Verlernen, was uns beigebracht worden ist.

Überlegenheit verlernen

Im Sommer vergangenen Jahres habe ich im Radio den Auszug einer Rede vom Altbundeskanzler Helmut Schmidt gehört. Er sagt, am meisten bedauere er, dass Pfarrer, Religionslehrer ihm nur Verachtung der anderen Religionen beigebracht hätten…

"Es scheint mir eine Tragödie zu sein, dass auf allen Seiten – die Rabbiner, die Priester, die Pastoren, die Bischöfe, die Mullahs, die Ajatollahs – dass sie allesamt uns theologischen Laien jede Kenntnis der anderen Religion vorenthalten haben. Sie haben uns im Gegenteil gelehrt, über die anderen Religionen ablehnend und abfällig zu denken. So bin ich zum Beispiel aufgewachsen und viele von Ihnen auch, wenn Sie ehrlich mit sich selber sind"[1]

Das traf mich mitten ins Herz. Was haben Sie etwa vom Judentum gelernt im Religionsunterricht oder gehört in den Sonntagspredigten, liebe Hörerinnen und Hörer? Ein Zerrbild zumeist. Die heuchlerischen Pharisäer. Die dummen kleinkarierten besserwisserischen Schriftgelehrten. Der verräterische Judas. Der rachsüchtige Gott des Alten Testaments. Juden – angeblich die Mörder unseres Heilands. Ach, man kann gar nicht aufhören mit der Aufzählung. So habe ich die Streitgespräche Jesu mit den Pharisäern erzählt bekommen, so höre ich bis heute das Klischee vom harten Alten Testament. Und immer noch fragen manche: brauchen wir Christen das Alte Testament überhaupt? Die christliche Sicht auf das Judentum hat die tiefste Spur der Verachtung hinterlassen. Jesus erstrahlte dagegen hell, wurde zur Inkarnation der göttlichen Liebe, die es vorher so im Judentum angeblich nicht gegeben habe. Schlichtweg falsch! Das Doppelgebot der Liebe – du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst – wurde flugs zur christlichen Schöpfung erklärt, obwohl es schon im Buch Leviticus im AT steht (3. Mose 19, 17f). 

Neuer Wein passt nicht in alte Schläuche – so wurde das Alte, das Judentum zur zurückgebliebenen Gesetzesreligion erklärt. Jesus wurde komplett herausgelöst aus allen jüdischen Traditionen, aus denen er kam. So habe ich es zum großen Teil noch in meinem Theologiestudium in den 80er Jahren gelernt. Für mich heute unfassbar. Ein schlimmer Bodensatz der Überlegenheit gemischt mit Verachtung hat sich da angesammelt in unserer christlichen Kultur. Hat unseren Geist vernebelt und die Herzen verhärtet. Jetzt begegnen wir dem Antisemitismus in unseren Städten und sind geschockt. Aber er war ja nie weg. Antisemitismus ist kein importiertes Problem, sondern tief verwurzelt in unserer Kultur – auch wenn er derzeit gerne pauschal auf "den" Islam abgewälzt wird. Er hat auch mit unserer Lesart des Alten Testaments zu tun. Mit der noch so schönen Kunst in mittelalterlichen Kirchen. Alles unsere Theologie der Überlegenheit.

Werden wir diese Bilder jemals los? Werden wir verlernen können, was wir gelernt haben? Werde ich so viel verlernen können, dass ich die biblischen Texte anders verstehe, neu höre?

Der Hebräerbrief, aus dem der biblische Abschnitt heute stammt, ist eine der ersten Schriften des Neuen Testaments, die nach diesem Schema argumentiert: das Frühere ist minderwertig, jetzt kommt das Vollkommene. Dieser Brief aber ist an eine jüdische Gemeinde geschrieben, die sich nicht von ihrer Tradition lossagen musste, sondern alles wie eine Bewusstseinserweiterung, wie eine Erneuerung oder Belebung verstehen konnte. Später erst ist auseinandergefallen, was die erste Generation noch zusammenhalten konnte: 

Stärkt die müden Hände und die wankenden Knie, und ebnet die Wege mit euren Füßen, damit lahme Menschen nicht vom Weg abkommen, sondern vielmehr geheilt werden. Jagt mit allen dem Frieden und der Heilung nach, ohne die niemand die Ewige sehen wird. Achtet darauf, dass niemand Gottes Zuneigung fernbleibt, dass nicht etwa eine bittere Wurzel nach oben wächst und Unfrieden anrichtet, und viele durch sie beschädigt werden….Ihr seid nicht zu etwas gekommen, das man anrühren konnte und das mit Feuer brannte, nicht zu Dunkelheit und Finsternis und Ungewitter Aber ihr seid zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes gekommen, dem himmlischen Jerusalem, und zu den unzähligen Abgesandten Gottes, zur Festversammlung und Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind. Vor allem seid ihr auch zu Gott, die alles richtet, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten, zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes gekommen." (Hebr 12, 12-24 i.A.)

Es hört sich alles ganz wunderbar an. Zu allem könnte man ja sagen. Christentum pur. Frieden, das Bittere vermeiden, Gnade für jeden Menschen. Und doch liegt auch hier eine Spur der Abwertung: Ihr seid besser dran als eure Vorfahren, die sich vom Dornbusch erzählt haben, der brennt und nicht verbrennt. Ihr müsst euch nicht mit diesen äußeren Bildern begnügen, um von Gott in eurem Leben zu erzählen. Das war die Geschichte mit Mose. Ihr habt einen neuen Mittler zu Gott. Auf euch wartet das himmlische Jerusalem, eine geistige Heimat.

Was für die erste Generation noch wie ein Fortschritt klang - von Moses hin zu Jesus - ist später zur Entzweiung geworden. Zu einer christlichen Theologie der Überlegenheit gegenüber dem Judentum.

Das Bittermachende verlernen

Seht darauf, dass nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch sie verunreinigt werden.

Im Essen schmeckt das Bittere und ist gesund: Radicchio, Chicorée, Endiviensalat. Bittere Wurzeln, Bitterkräuter. Wenn es sich aber in der Seele festsetzt macht es krank. Wenn Bitternis zwischen Menschen und ihrer Religion aufwächst, ist es Gift. Was über Jahrhunderte aufgewachsen ist in der christlichen Theologie, kann man nicht ungeschehen machen. Das Bittermachende aber kann man verlernen. Überlegenheit verlernen. Das können wir gegenüber der jüdischen Religion, so dass wir uns nicht auf ihre Kosten groß machen müssen.

Jesus hat aus dem großen Reichtum der jüdischen Lehre, der Thora, ein paar Linien stärker betont als andere. Die Barmherzigkeit, die Vergebung. Die Liebe. Und dieses göttliche Gesetz gelebt, verkörpert, in die Welt gebracht mit Fleisch und Blut, damit alle Menschen sein können, was er war: Licht vom Licht, ein Stück von Gott. Sohn Gottes, Tochter Gottes, Kind Gottes. Erfunden hat er das alles nicht, sondern weitergeführt. Erfunden haben wir Christen es nicht, sondern geerbt, und weitergeführt. Dass wir unser jüdisches Erbe einmal so recht tief wertschätzen, das ist möglich. Und was dem entgegensteht, für immer verabschieden aus unserem Herzen. Das ist ein Geschenk und das können wir uns selber machen. Wir können beitragen zu unserer Heilung. Die bittere Wurzel muss nicht weiter wachsen in uns, zwischen uns und Unfrieden anrichten. Und – sie muss auch nicht weiter wachsen zwischen uns und den muslimischen Gemeinden. Wir können und müssen uns wehren gegen Fundamentalismus. In jeder Religion. Es gibt ihn im Christentum, im Judentum, im Islam, auch im Buddhismus. Und zugleich können wir an der Seite derer stehen, die den Frieden suchen und ihm nachjagen. Mit Händen und Füßen und offenen Herzen. Für sie beten und alles für möglich halten. Da sehe ich unseren Platz als Kirche, als Christ*innen, da will ich stehen zusammen mit vielen anderen Menschen. An der großen Tafel des Friedens, bei den unzähligen Abgesandten Gottes. Bei der Festversammlung der vollendeten Gerechten.

Verlernen, Krieg zu führen

Zwischen Himmel und Erde gibt es Menschen, die in Frieden leben wollen.

Gib nicht auf, träume weiter von Frieden und Aufblühen.

Wann werden die Mauern der Angst schmelzen?

Wann werde ich aus dem Exil zurückkehren?

Und meine Tore werden sich öffnen

Zu dem, was wirklich gut ist.

Im Lied "Prayer of the mothers", Gebet der Mütter, singen israelische und palästinensische Frauen das zusammen: sie singen es auf Hebräisch und Arabisch.

Eine äußerst bittere Wurzel in jeder Religion ist die Abwertung von Frauen. Kaum eine Religion kommt aus ohne besondere Einschränkungen und Vorschriften für uns Frauen. Vor allem, was wir nicht tun dürfen, ist festgeschrieben oder eine ungeschriebene Regel. Auch darauf sind radikale religiöse Gruppierungen auf der ganzen Welt spezialisiert. Mit schrecklichen Folgen. Denken Sie an die Gewalt gegen Frauen durch die Hamas am Oktober, an die Gesetze des Taliban, an den Wahn der Jungfrau, die rein in die Ehe gehen muss. An den Mythos der Häuslichkeit und Mutterschaft, der Frauen aufgezwungen wird. An die gleichzeitig steigende Zahl der Femizide - Frauenmorde aus Hass auf das Frausein - auch in Europa. Ungeheuerlich! Es gibt viel, sehr viel zu verlernen.

Mich beeindruckt umso mehr, wenn Frauen es schaffen, sich aus diesem Korsett zu befreien und hinter sich zu lassen, was sie an unumstößlichen Wahrheiten in sich tragen, mussten über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg. Eine von ihnen ist die Künstlerin und Sängerin Yael Deckelbaum. Blonde lange Haare, ein unglaublich freundliches Gesicht. Ich habe sie in einem Musik-Video gesehen. Mit der Hymne "Prayer of the Mothers" ist sie 2016 zusammen mit Tausenden Jüdinnen, Christinnen und Palästinenserinnen durch Israel gezogen. Um der auf Feindschaft und Kampf basierenden männlichen Politik auf israelischer und palästinensischer Seite etwas entgegenzusetzen. Wir sind bereit, zu verlernen, was uns beigebracht wurde seit vielen Jahrzehnten, sagen diese Frauen. Nämlich, dass nur der Krieg Frieden bringe. Wir glauben das nicht mehr, es ist bewiesen, dass es nicht wahr ist. Wir können verlernen, Krieg zu führen - das hat schon der Propheten Jesaja für möglich gehalten.  Am 7. Oktober letztes Jahr hat Yael ein Konzert in der Peterskirche in Erfurt zugesagt, beim interreligiösen Festival "Achava" was so viel wie "Liebe" heißt. Wie für alle Menschen beginnt auch für die israelische Musikerin der Tag mit einem Schock: Kaum aufgestanden, erreicht sie die Nachricht vom Terrorangriff der Hamas. Beim Frühstück sieht sie die Bilder im Fernsehen. Am Abend geht sie dennoch auf die Bühne. Die Kirche voll – und –Überraschung: Über Zoom sind Yaels Freundinnen aus Israel zugeschaltet, und beim Konzert dabei; Israelinnen und Palästinenserinnen. Und sie hat ein neues Lied an diesem Abend dabei: Ha T`schuwa, die Antwort. Wir sind ohne Antwort – so beginnt das Lied. Im Hebräischen ist T`schuwa das gleiche Wort für Buße, Umkehr. Ich würde auch Verlernen hinzufügen – verlernen, loslassen, was uns hindert, im Frieden zu sein mit uns selbst und den anderen. Beim Verlernen macht man erst mal eine Phase der Unsicherheit durch. Man kennt keine Antwort. Man weiß nur, so darf es nicht weitergehen.

Wir sind ohne Antwort.

Es ist nicht einfach aufzuwachen, in den Spiegel zu sehen,
mit bloßem Herzen vor der nackten Wahrheit zu stehen.

Wir sind ohne Antwort.

jeder Mensch ein Bruchstück Antwort

….

Doch noch ist es möglich zu vertrauen.

Noch ist nicht alles zerstört.

Noch ist Hoffnung, dass wir einst verstehen werden

und der Glanz in die Augen zurückkehren wird.

Setzen wir uns mit mutigen Herzen vor das verschlossene Tor,

loslassen, näherkommen,

bis wir mit unseren Gebeten einen Gedankenblitz aufwecken,

ihn wie die Sonne aufgehen lassen und verstehen:

Nur zusammen werden wir uns mit der Antwort verbinden lassen.

Einen Gedankenblitz aufwecken

Niemand soll die Gnade Gottes versäumen – heißt es im Hebräerbrief. Wie ein Gebet, wie ein Lernvers für diesen Sonntag und für jeden Tag dieses Jahres. Niemand, kein Mensch, kein lebendiges Wesen. Und auch kein Teil von mir soll fern bleiben von der Gnade Gottes. Meine Hände, meine Knie, meine Füße, alles Müde und Wankende, mein ganzer Mensch – alles halte ich der Gnade und Güte hin. Ohne Zwang, ohne Druck und erhobenen Zeigefinger. So verlerne ich, was mir schadet. Und das Gute geschieht von selbst. Ich weiß nicht wie.

Ich bete. Mit mutigem Herzen. Ich bin davon überzeugt: Gebete können einen Gedankenblitz aufwecken. Was noch nicht gedacht, noch nicht gelebt, noch nicht aufgeblitzt ist in mir und zwischen uns. Und doch so schön leuchtet wie der Morgenstern.


[1] 7. WELTETHOS-REDE AM 8. MAI 2007. HELMUT SCHMIDT, ALTBUNDESKANZLER, "ZUM ETHOS DES POLITIKERS"; https://www.weltethos.org/reden/

Kommentare

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Woschi am So, 14.01.2024 - 12:37 Link

Noch was zum Verlernen, Frau Kirchenrätin Müller-Hansen! Nämlich das perverse Gottesbild eines zornigen, strafenden, züchtigenden Gottes und das davon abgeleitete und legitimierte Recht auf, ja im Grunde Pflicht der Prügelstrafe - Hebräer 12, (1-5) 6-11. Also der unmittelbar vorhergehende Kontext, den die Perikopenmacher -m.E. sträflicherweise und vermutlich absichtlich- ausgeklammert haben. Dabei ist es gerade dieser Text, über bzw. gegen den zu predigen sich lohnen würde. Denn er ist eine der bitteren Wurzeln dessen, dass ganzen
Generationen der Zugang zu einem positiven Gottesbild versperrt wurde (Stichwort: Gottesvergiftung) und unzählige Menschen mit den daraus erwachsenen unheilvollen Folgen zu kämpfen hatten und haben - Entfremdung von und Hass auf Gott, sich selbst, Eltern, Kirche, Mitmenschen. Leider ist diese fatale „Gottesbildimprägnierung“ meiner Ansicht nach mit keiner Technik zu verlernen.