Zuvor waren die drei Bildungshäuser im ländlichen Raum, Bad Alexandersbad, Pappenheim und das auf dem Hesselberg, einheitlich in der Trägerschaft eines Vereins. Jetzt sind Pappenheim und Hesselberg in einer Trägerschaft, während Bad Alexandersbad alleine einem Trägerverein untersteht.

Die ersten Überlegungen dazu gab es bereits 2019, so Andreas Beneker, theologisch-pädagogischer Leiter in Bad Alexandersbad. Den Vorstoß machte die bayerische Landeskirche. "Die Frage war, wie kann man die drei Häuser zukunftssicher aufstellen, auch wenn es mal einem Haus finanziell nicht so gut gehen sollte", so Beneker.

Bedenken der Landeskirche waren groß

Zu groß waren die Bedenken seitens der Landeskirche, dass im Falle der wirtschaftlichen Schieflage eines der Häuser die beiden anderen mitbetroffen sein könnten. Nach einem langen Prozess des Abwägens sei es dann schließlich zur jetzigen Konstellation gekommen. Hierfür mussten im Vorfeld aber einige Aufgaben erledigt werden. Ein Verwaltungsrat wurde neu bestimmt, ein Kuratorium neu berufen und eben ein neuer Verein mit dem Namen "Evangelisches Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad" gegründet.

Der Trägerverein hat zunächst die Aufgabe, eine stabile wirtschaftliche Konstruktion für das Haus zu liefern. "Gleichzeitig aber lädt er alle ein, die sich dem EBZ Alexandersbad verbunden fühlen, Mitglied zu werden und so dem Haus auch eine stabile Basis in Gesellschaft und Kirche zu verleihen", erläutert Beneker.

Begegnungsort von Kirche und Gesellschaft in Nordbayern

Für Beneker hat seine Einrichtung neben Bildungsveranstaltungen noch eine weitere große Bedeutung. "Wir fungieren als Begegnungsort von Kirche und Gesellschaft in Nordbayern." Um hier weiter wachsen zu können, wird es auch in der Leitung Veränderungen geben. Beneker bekommt Unterstützung. Er wird zukünftig theologisch-pädagogischer Leiter sein und bekommt mit Brigitte Hanft eine kaufmännische Leitung an die Seite gestellt, damit die Arbeitsbereiche aufgeteilt werden können.

Brigitte Hanft war vorher vier Jahre lang als Verwaltungsleiterin am EBZ tätig, kennt also das Bildungszentrum genau. Mit der wirtschaftlichen Situation der Einrichtung zeigt sie sich zufrieden.

"Wir haben ein tolles Team, das gut zusammenarbeitet, aber wir müssen dennoch planen, um mit den Preissteigerungen in allen Bereichen klarzukommen",

so Hanft. Die Buchungssituation stimme sie positiv, "schon jetzt haben wir Buchungsanfragen für 2025". Ein wichtiger Punkt, denn sie möchte insgesamt die Belegungssituation noch weiter verbessern.

Das Jahr 2023 hält noch weitere Herausforderungen für das EBZ bereit. "Wir müssen uns miteinander um das Thema 'sorgende Gemeinschaften' kümmern", sagt Beneker. Wie können alte Menschen möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben? Wie können Ehren- und Hauptamtliche dafür gut vernetzt werden? Dazu brauche es Ideen und Diskussionsforen, da komme auf das EBZ eine tragende Rolle zu.