Augsburg wird im Jahr 2030 Gastgeberstadt für den Lutherischen Weltbund (LWB) und dessen 14. Vollversammlung sein. Wie der LWB mitteilte, wurde dies bei der Tagung des LWB-Rates in Addis Abeba in Äthiopien diese Woche entschieden. Man sei damit der Einladung der bayerischen Landeskirche und der Stadt Augsburg gefolgt.

Die Vollversammlung fällt mit dem 500. Jubiläumsjahr des Augsburger Bekenntnisses von 1530 zusammen. Das Dokument ist die zentrale Bekenntnisschrift der protestantischen Kirchen lutherischer Prägung.

Landesbischof Kopp: "Blicken mit Freude auf Impulse"

Der bayerische Landesbischof Christian Kopp sagte: "Wir blicken mit Freude auf die Impulse, die der LWB in das Jubiläumsjahr und unsere Kirche einbringen wird." Das Jahr 2030 sei für Augsburg und die weltweite lutherische Gemeinschaft von großer Bedeutung:

"Das Augsburger Bekenntnis prägt die Identität lutherischer Kirchen weltweit - bei einigen sogar bis in ihren Namen hinein."

Auch die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) zeigte sich erfreut über die Entscheidung. Die LWB-Vollversammlung stehe für gelebten Glauben, weltweiten Dialog und die Werte, die die Friedensstadt Augsburg seit Jahrhunderten prägten.

Der Augsburger evangelische Dekan Frank Kreiselmeier sagte auf Anfrage, dass die Vollversammlung einer der Höhepunkte im Jubiläumsjahr sein werde. Viele der lutherischen Kirchen auf der Welt nennen sich nach Augsburg A.B. oder A.C., erläuterte Kreiselmeier. "Wie schön, dass die Lutherischen Kirchen sich 2030 in der Ursprungsstadt ihres Grundbekenntnisses treffen." Zusammen mit der Stadt Augsburg sei man sehr gerne Gastgeber für die LWB-Vollversammlung.

LWB-Vollversammlung und Confessio Augustana

Die LWB-Vollversammlung, die alle sechs bis sieben Jahre stattfindet, ist das höchste Entscheidungsgremium der weltweiten lutherischen Kirchengemeinschaft. Sie bringt Vertreterinnen und Vertreter aller 150 Mitgliedskirchen aus 99 Ländern zusammen. Die letzte Vollversammlung fand 2023 in Krakau statt.

Die Confessio Augustana ist ein grundlegendes Bekenntnis der Lutheraner zu ihrem Glauben und markiert einen Meilenstein der Reformationsgeschichte. Sie wurde am 25. Juni 1530 auf dem Augsburger Reichstag von dem Reformator Philipp Melanchthon an Kaiser Karl V. übergeben.

Das Augsburger Bekenntnis war die Grundlage für die damaligen Religionsgespräche und für den Augsburger Religionsfrieden von 1555, der das friedliche Miteinander von lutherischen und katholischen Christinnen und Christen rechtlich absicherte. Noch heute ist die Confessio Augustana das grundlegende Bekenntnis der lutherischen Kirchen weltweit.

(om/epd)

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