Die Folgen des Brexits rütteln Großbritannien durcheinander. Bilder von Panik-Käufen und Schlangen an den Zapfsäulen gingen um die Welt. Die Corona-Pandemie verschärft auch auf der "Insel" Armut und Ungleichheit. Und, in all dem ein "Zukunftsplan: Hoffnung"? Ja! Unter diesem Motto laden Christinnen aus England, Wales und Nordirland zum Weltgebetstag am 4. März 2022.

Weltweit blicken Menschen mit Angst, Frust und großer Verunsicherung in die Zukunft. All diesen Gefühlen setzt das ökumenische Schreiberinnen-Team des Weltgebetstags 2022 die Hoffnung entgegen. Der von ihnen gewählte Bibel-Text Jeremia 29,14 lässt keinen Zweifel:

"Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden…"

Doch zuerst sind da Angst und Ausgrenzung. Da ist die Erfahrung, aufgrund von Armut, Behinderung, Gewalt nicht mitmachen zu können: ausgegrenzt zu werden, nicht einmal mehr Gott zu spüren. Wie bekannt von früheren Weltgebetstagen teilen Frauen-Stimmen diese Erfahrungen mit uns. In den Vorjahren wurden sie oft unter Pseudonymen veröffentlicht. Beim Weltgebetstag 2022 ist das anders: Lina, Natalie und Emily sind reale Personen.

Wenn am Freitag, den 4. März 2022, Menschen in über 150 Ländern der Erde den Weltgebetstag feiern, hören wir die Geschichten dieser drei Frauen. Von Samoa bis nach Chile erklingen die Gebete, Gedanken und Lieder der Christinnen aus England, Wales und Nordirland.

Neben Berichten über stolze britische Geschichte, zerklüftete Moore, spektakuläre Küsten und multi-ethnische Metropolen ist im Gottesdienst Platz für Natalie. Sie berichtet von häuslicher Gewalt und Missbrauch in ihrer ersten Ehe. Da ist die Stimme von Lina, die ihre Familie mit Essen und Kleidung von der Tafel durchbringt. Angst und Ausgrenzung hat auch Emily erlebt. Im Alter von 19 Jahren verlor sie bei einer Tumor-Operation ihren Gehör-Sinn:

"Als ich vor einer weiteren Operation stand, bat ich Gott, mich […] sterben zu lassen. Ich wollte dieses Leben nicht mehr. Dieses Leben, […] in dem alles ein Kampf war. Gott sagte mir, dass ich in diesem Moment nicht sterben würde. […] Ich bat Gott: ‚Wenn ich weiterlebe, dann benutze bitte meine Geschichte.‘"

Emily arbeitet mittlerweile als Schriftstellerin und Rednerin. In ihrer Autobiographie "Still Emily" beschreibt sie, wie sie erfuhr, dass sie taub werden würde:

"An dem Tag regnete es – in England regnet es immer! – und ich sah einen Regenbogen nach dem anderen am Himmel. Als ob Gott mir versicherte, dass ich nicht allein war: Trotz des grauen Tages, der schlechten Nachrichten, […] der Angst vor weiteren Gehirn-Operationen und einer ungewissen Zukunft waren die Regenbögen da. Ich streckte die Hand aus. Und ich ergriff sie. Ich suche immer noch nach Regenbögen: das Lächeln eines Babys, Schokolade, eine Verabredung zum Mittagessen mit einer Freundin, ein Brief in der Post. Alles, was meinen Tag aufhellt.
Ich finde die Regenbögen. Und ich halte mich daran fest."

You’re welcome!

Feiern auch Sie am 4. März 2022 den Weltgebetstag aus England, Wales, Nordirland und finden Sie Ihre Regenbögen. Alle Infos gibt es unter www.weltgebetstag.de

Ab Mitte Januar 2022 finden Sie dort auch zwei Video-Statements von Natalie Collins und Emily Owens.