Das Motto des Musikfestivals ION lautet jetzt "Nah bei dir". An neun Abenden zwischen dem 27. Juni und 5. Juli finden in den Nürnberger Innenstadtkirchen Konzerte statt, die sich auf einem Weg "von der Einsamkeit zu einer neuen Hoffnungsmaschine" befinden, hieß es.

Alle Abende werden als Livestream in Bild und Ton auf www.musikfest-ion.de übertragen und bleiben nach den Konzertterminen abrufbar, hieß es.

Musikfestival ION 2020

Für die diesjährige ION sei man auf der Suche nach "Konzertformaten für die Zukunft". Die Programmpunkte seien "tagesaktuell, diskursiv, modular und ein Stück weit unvorhersehbar", kündigen die Veranstalter an.

Der Künstlerische Leiter Moritz Puschke und Dramaturg Oliver Geisler hätten für jeden der neun Abende Themen entwickelt. Der Eröffnungsabend am 27. Juni will ab 19 Uhr in St. Sebald vier Stunden lang ein Kaleidoskop dessen bieten, was in den darauffolgenden Tagen zu erwarten ist. Die musikalischen Richtungen reichen von Frühbarock bis zu Jazz und Pop.

Improvisieren an der Orgel

Unter dem Motto "Über Mut - Musik als Schutz und Orientierung" stehen Auszüge aus Claudio Monteverdis berühmter "Marienvesper" mit modernen musikalischen Reflexionen am 28. Juni auf dem Programm.

Am 29. Juni improvisiert Deutschlands jüngster Orgelprofessor Martin Sturm an der Orgel in St. Sebald und nimmt vom Publikum im Chat angeregte Themen auf.

Zum Assoziationskreis "aufstehen - auferstehen - entstehen" treffen am 30. Juni in der Frauenkirche Instrumentalwerke des Barock auf den sphärischen Obertongesang der Sängerin Anna-Maria Hefele.

Am 1. Juli erklingen in St. Egidien mit "Songlines - Vom Damals ins Heute" mittelalterliche Gesänge und Songs der Gegenwart. "Wie geht es (weiter mit) der Musica Sacra?" steht am 2. Juli in der Frauenkirche im Zentrum einer Diskussion.

Programm

Werke vom Frühbarock bis zum Jazz erklingen am 3. Juli in der Kirche St. Martha. Ebenfalls dort heißt es am 4. Juli "Trotzdem: Tanz" mit Musik aus der Zeit um 1600.

Die Internationale Orgelwoche Nürnberg wurde von den Kirchenmusikern der beiden großen evangelischen Innenstadtkirchen in Nürnberg, St. Lorenz und St. Sebald, 1951 erstmals ausgerichtet.

Sie gilt als eines der renommiertesten Festivals für Geistliche Musik und Orgelmusik in Europa. Der dazugehörige Orgelwettbewerb findet in diesem Jahr nicht statt.