Als er mit 15 Jahren den "Parsifal" in Bayreuth hörte, stand für ihn fest: Er wollte Komponist werden - trotz Bedenken seines Vaters, der die Musik für eine brotlose Kunst hielt. Max Reger (1873-1916) blieb dabei, komponierte wie manisch, arbeitete im Akkord für seine Musik - bis es ihn schließlich seine Gesundheit kostete. Der rastlose und begnadete Musiker starb mit 43 Jahren.

Im Übergang zur Moderne diskutierte die Musikwelt die Werke Regers. Sein Komponisten-Kollege Arnold Schönberg (1874-1951) hielt Reger für einen Neutöner, und Paul Hindemith (1895-1963) hielt fest:

"Max Reger war der letzte Riese in der Musik."

An diesem Sonntag (19. März) jährt sich der Geburtstag Regers zum 150. Mal.

Max Reger: Geboren in der Oberpfalz

Geboren wurde Max Reger in Brand in der Oberpfalz. Sein Geburtshaus existiert noch, im Rathaus gegenüber kann man im Max-Reger-Gedächtniszimmer Fotografien, Notenbeispiele und Schriftstücke bewundern, die die jeweiligen Schaffensperioden dokumentieren. Das Besondere: die Todesmaske des Komponisten.

Den Grundstein für seine Karriere legte Reger in Weiden, wo er seine Liebe zur Musik entdeckte. 1874 war seine Familie nach Weiden gezogen, er erlernte hier das Orgelspiel in der Michaelskirche und komponierte von 1898 bis 1901 seine bedeutendsten Orgelwerke in seinem Elternhaus: die "Orgel-Elefanten" oder die Choralphantasien, basierend auf protestantischen Chorälen.

Das kam so: Die Weidener Stadtpfarrkirche St. Michael wurde von Katholiken und Protestanten gleichermaßen genutzt. Vor mehr als 100 Jahren fand zwischen den Konfessionen kaum kultureller Austausch statt: Katholiken spielten keinen Bach und Protestanten sangen keinen Mozart. Der Katholik Max Reger aber kam in der Kirche in Kontakt mit dem evangelischen Liedgut, das er auf der Orgel vorfand.

Festjahr beginnt am 19. März

Weltweit feiern Reger heuer renommierte Künstler und Ensembles mit ihren Konzerten. Die Max-Reger-Stadt Weiden begeht ein Festjahr, beginnend am 19. März mit Regers Geburtstag. Berühmte Interpreten werden kommen, darunter das Chorwerk Ruhr unter Leitung von Zoltan Pad, das zur Eröffnung des Jubiläumsjahrs bedeutende Chorwerke von Max Reger (Opus 110, 1-3) und Johannes Brahms präsentiert. Das Konzert beginnt um 17 Uhr in der Max-Reger-Halle in Weiden.

Zu Gast sind zudem die Klarinettisten Sharon Kam und Thorsten Johanns, Cellist Alban Gerhardt, Pianist Markus Becker, das Vogler Quartett, das Salzburger Ensemble BachWerkVokal, das Arcis Saxophon Quartett, die Norddeutsche Philharmonie Rostock und andere. Neben Klassikern gibt es Raritäten und Neu-Kompositionen zu entdecken, Kammermusikfans kommen ebenso auf ihre Kosten wie Liebhaber von Klavier- und Liederabenden, kündigte die Stadt Weiden an.

Orgelmusik darf nicht fehlen

Wo Reger erklingt, darf auch die Orgelmusik nicht fehlen. Am 19. März (11 Uhr) steht eine musikalisch-literarische Geburtstagsfeier in der Michaelskirche Weiden auf dem Programm. Orgel und Literatur wechseln dabei einander ab: Kantorin Anna-Magdalena Bukreev spielt an der Orgel Präludium und Fuge in G-Dur und die Triosonate von Bach sowie Toccata und Fuge D-Dur und das Choralvorspiel "Jesu Leiden, Pein und Tod" von Reger. Schauspieler Hans-Jürgen Schatz liest dazu Texte des romantischen Dichters Jean Paul.

Etwas Besonderes zu Regers Geburtstag hat sich das Vokalensemble StimmGold unter Leitung von Christoph Schäfer einfallen lassen: "Durch den Wald - 150 Jahre Max Reger & der Klimawandel" heißt ein Projekt, das es am 19. März um 18 Uhr in der Dreieinigkeitskirche in Regensburg zu hören gibt. Neben drei Reger-Sätzen (Opus 39) präsentieren sie 14 neue Stücke, die Bezüge knüpfen zu Regers und heutigen Lebenswelten, gefördert unter anderem von der Bundesregierung.

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