Die Bedeutung von Europa will eine neue private Initiative in Nürnberg in den kommenden Wochen herausstellen. Die Organisatoren stellten am Montag in Nürnberg ein Programm vor, mit dem sie in den nächsten Wochen für ein politisch geeintes Europa trommeln wollen. Sie beginnen am Valentinstag (14. Februar) mit einer Liebeserklärung an Europa: Unter dem Motto "We love EU" sind Infostände, Partys, Konzerte und Gottesdienste organisiert. Auf der im Internet angelegt Plattform "We love EU" können sich Gleichgesinnte den Aktionen anschließen.

Eine breite Solidarität mit der Idee Europa sichtbar zu machen, sei zunächst die Idee von Heiner Bielefeldt, Professor für Menscherechte in Erlangen gewesen, sagte Barbara Münzel, die für die Bewegung "Pulse of Europe" dem Initiatorenkreis angehört. Mit dabei sind unter anderem auch evangelische und katholische Akademien in der Stadt, der DGB, das Bewerbungsbüro Nürnberg Kulturhauptstadt Europas, "Mehr Demokratie Bayern" und die Allianz gegen Rechtsextremismus.

Europa muss sozialer werden

"Wir sind kein Verein, der an Europa alles toll findet", sagte Münzel, man sehe auch Reformbedarf. Europa müsse sozialer werden, erklärte der mittelfränkische DGB-Vorsitzende Stephan Doll. Man wolle aber auch die Errungenschaften wie Arbeitnehmerfreizügigkeit, selbstverständlichen Schüleraustausch und offene Grenzen herausstellen. Doll betonte die Bedeutung der Europawahlen in diesem Mai: "Es ist eine Richtungswahl, in der sich entscheidet, ob die Europagegner eine Mehrheit bekommen."

"Wir wollen die Idee deutlich machen, die unseren Kontinent zusammenhält", erklärte Ekkehard Wohlleben, Leiter der evangelischen Stadtakademie Nürnberg. Wie wichtig den Kirchen Europa sei, zeige die bereits 2001 verabschiedete "Charta Oecumenica". Einzige politische Partei, die sich für das Programm von "We love EU" bisher engagiert, sei die SPD. Man habe aber auch andere Parteien angesprochen und sei weiter offen für neue Teilnehmer, sagte Mitinitiator Jörg Lipp von "Mehr Demokratie Bayern".