Sexuelle Belästigung im Netz 

Für die JIM-Studie wurden deutschlandweit vom 30. Mai bis 9. Juli 2023 insgesamt 1.200 Jugendliche befragt. 23 Prozent der Befragten wurden demnach im Monat zuvor ungewollt mit pornografischen Inhalten konfrontiert.

"Pornos sind kein Kinderprogramm, Anbieter müssen verlässliche Alterskontrollen mittels Altersverifikationssystemen durchführen", erklärte Marc Jan Eumann, Direktor der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und Vorsitzender der Kommission für Jugendmedienschutz.

Ergebnisse der aktuellen Studie

Die JIM-Studie wird gemeinsam von der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der Medienanstalt Rheinland-Pfalz in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk (SWR) erstellt.

1. Anfeindungen im Netz

14 Prozent der Jugendlichen gaben laut Untersuchung an, innerhalb des letzten Monats selbst im Internet angefeindet oder beleidigt worden zu sein. Insgesamt sei gut die Hälfte der Jugendlichen im Monat zuvor mit beleidigenden Kommentaren konfrontiert gewesen. LFK-Präsident Wolfgang Kreißig forderte angesichts der Zahlen, die Medienkompetenz von jungen Menschen zu fördern.

2. Genutzte Plattformen

Durchschnittlich 224 Minuten täglich sind Jugendliche laut JIM-Studie online. Dabei spielten insbesondere Messenger und Social Media eine große Rolle. WhatsApp werde von 94 Prozent regelmäßig genutzt. Instagram belege mit 62 Prozent Platz zwei, gefolgt von TikTok mit 59 Prozent und Snapchat mit 49 Prozent. Facebook werde lediglich von 22 Prozent der Jugendlichen regelmäßig genutzt.

3. Interesse Weltgeschehen

Knapp zwei Drittel der Jugendlichen seien am aktuellen Weltgeschehen interessiert. 63 Prozent zeigten Interesse am Klimawandel, 54 Prozent am Ukraine-Krieg und 40 Prozent am Themenfeld Diversity beziehungsweise Vielfalt in der Gesellschaft.

4. Nachrichtenquellen

Mit Nachrichten kommen die Jugendlichen laut Studie über Fernsehen, Radio und Gespräche im persönlichen Umfeld in Kontakt. Weitere Nachrichtenquellen seien in dieser Reihenfolge Youtube, Twitter und Instagram. 58 Prozent der 12- bis 19-Jährigen gaben an, im Monat vor der Befragung mit Fake News in Kontakt gekommen sein.

5. Künstliche Intelligenz

Das Thema Künstliche Intelligenz sei auch bei Jugendlichen angekommen, hält die JIM-Studie fest. 38 Prozent der Jugendlichen hätten angegeben, das Programm ChatGPT schon einmal selbst genutzt zu haben, weiteren 36 Prozent sei die Anwendung in ihrer Funktion zumindest bekannt gewesen. Nur 15 Prozent hätten noch nichts von ChatGPT gehört.

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