Letzte Woche konnten wir beim Media Lab Innovation Festival durch Workshops und Key-Notes viel Wissenswertes für unsere Arbeit mitnehmen. Aber nicht nur wir wollen davon profitieren, um unsere Seite zu verbessern, sondern wir wollen auch euch an unseren Erkenntnissen teilhaben lassen.
10,4 Millionen Menschen in Deutschland haben eine anerkannte Behinderung, 7,8 davon sind sogar schwerbehindert. Jeder achte Deutsche hat also eine Behinderung und muss sich im Alltag damit auseinandersetzen, sein Leben darauf einstellen und Einschränkungen in Kauf nehmen. Menschen, die keine Einschränkungen haben, sind sich dessen oft nicht bewusst.
Internet kann behinderten Menschen Leben erleichtern
Sollte es aber, denn all diese Menschen wollen wie wir ein schönes Leben führen, ihren Alltag meistern, Dinge einkaufen, ihren Glauben praktizieren und Medien konsumieren. Dabei kann es um Unterhaltung gehen, aber auch um wichtige Informationen. Das Internet spielt dabei eine immer wichtigere Rolle und könnte gerade Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern, indem bestimmte Funktionen ihnen den Medienkonsum erleichtern, beim Einkaufen helfen, den besten Arzt finden, Hilfe suchen oder sich auch alleine besser zurechtfinden. Dies betrifft vor allem ältere Menschen, von denen es immer mehr gibt.
Wir wollen auch unser Medium so barrierefrei wie möglich gestalten und haben in einem Workshop beim Media Lab Innovation Festival gelernt, wie wir unsere Website und Social Media barrierefreier gestalten können.
Zum Beispiel mit kontrastreichen Farben, klarer Schrift, großen Buttons, aussagekräftigen Überschriften, guten Bildbeschreibungen und vielem mehr. Wir haben auch ein Plugin kennengelernt, das man auf seinem Computer installieren kann, um die Webseiten barrierefreier zu machen.
Web Disability Simulator zeigt euch, wie Menschen mit Einschränkungen eure Seite sehen
Das grundlegendste davon möchte ich heute kurz vorstellen: den sogenannten Web Disability Simulator. Ihr könnt ihn über den Chrome-Browser benutzen. Er zeigt euch ganz einfach, wie Menschen mit bestimmten Einschränkungen eure Webseite sehen und bedienen können.
Man sieht die Seite zum Beispiel als jemand, der eine Rot-Grün-Schwäche hat und kann überprüfen, ob alle Schriften und Bilder auch so sichtbar sind. Man kann ausprobieren, wie die Seite für jemanden mit Parkinson zu bedienen ist oder ob ein Artikel auch für blinde Menschen über eine Audiofunktion gut zu verstehen ist.
Viele Menschen mit Behinderungen bringen ihre eigenen Hilfsmittel mit. Sie haben bereits "Werkzeuge", die ihnen helfen, Computer, Mobiltelefone und das Internet zu bedienen. Wir müssen und können nicht alles tun, um unsere Homepages für alle Menschen gleichermaßen zugänglich zu machen. Aber wir können unterstützen und unser Bestes geben, um es zu verbessern.
Menschen Zugang zu Informationen ermöglichen
Ich finde, dass man mit diesem Simulator schon einmal einen sehr guten Eindruck davon bekommt, wo unsere Seiten noch Schwächen haben und auch einfach mal eine andere, nicht so privilegierte Perspektive einnehmen kann. Dadurch wird einem viel bewusster, wie wichtig es ist, barrierefrei zu denken, um niemanden auszuschließen.
Schließlich wollen wir alle, dass unsere Artikel von allen gelesen werden können, dass die Informationen aus der Gemeinde alle erreichen und dass unsere Produkte von allen gekauft werden können. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Gemeinschaft vielfältig ist und mehr Menschen Zugang zu Informationen ermöglicht.
Zum Plug-in: Web Disability Simulator
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