Ab Juni sollen täglich bis zu 50.000 zertifizierte Mund-Nase-Masken in der Augustinum-Werkstatt für Menschen mit Behinderung in Oberschleißheim bei München hergestellt werden, wie der evangelische Sozialkonzern Augustinum mit Sitz in München und die Landeskirche am Mittwoch gemeinsam mitteilten.

In einem Gemeinschaftsprojekt wolle man auf die weiterhin angespannte Beschaffungslage in der Corona-Krise reagieren.

Alle Welt ruft danach, die Produktion medizinischer Schutzausrüstung nach Deutschland zurückzuholen, sagte der für die Pädagogischen Augustinum-Einrichtungen verantwortliche Geschäftsführer Matthias Heidler: "Wir wollen dazu beitragen und sichern damit auch die langfristige Beschäftigung von Menschen mit Behinderung."

Masken-Produktion

Die Masken sollen an kleinere diakonische Träger gehen und auch in den Augustinum-Einrichtungen selbst eingesetzt werden. Das Augustinum betreut eigenen Angaben zufolge in Behinderteneinrichtungen, Pflegeeinrichtungen und bundesweit 23 Seniorenresidenzen mehr als 10.000 Menschen, die zur Corona-Risikogruppe zählen.

Das Augustinum habe für die Produktion neue Anlagen bei einem Düsseldorfer Maschinenbauer bestellt, heißt es weiter. Diese sollten Ende Mai geliefert werden, außerdem werde die Zertifizierung der drei- und vierlagigen Masken vorbereitet. Der Sozialkonzern investiere mehr als 200.000 Euro in die Anlagen, die Landeskirche beteilige sich mit einer garantierten Mindestabnahme von Masken im Wert von 100.000 Euro.

Der für Diakonie zuständige Oberkirchenrat Stefan Blumtritt würdigte das Gemeinschaftsprojekt zwischen Kirche und Augustinum: Kirche und Diakonie stehen hier nicht nur im Geist zusammen, sondern engagieren sich tatkräftig in der Krise.