"Wo kommst Du her?" Diese Frage ist als rassistisch eingestuft, weil sich besonders Menschen, denen man ansieht, dass sie aus einem anderen Kulturkreis stammen davon belästigt oder ausgegrenzt fühlen.

Für die Autorin, Philosophin und Seminarleiterin Katharina Ceming ist das problematisch. Gerade diese Formel kann auch als gut gemeinte Gesprächseröffnung gemeint sein. "Es kann auch jemanden wirklich interessieren, woher der oder die Gesprächspartner ist". 

Debatten sind verhärtet

Die Debatten um Thema Rassismus, Diskriminierung und kulturelle Aneignung sind derzeit verhärtet. Während die einen trotzig reagieren, nutzen extrem Rechte die Situation, um tatsächlich Unsagbares, weil volksverhetzend, wieder salonfähig zu machen.

Wir leben in einer offenen Gesellschaft leben - zumindest rechtlich. Sklaverei, Folter, Todesstrafe sind in den meisten Ländern abgeschafft. Niemand darf zum Beispiel wegen seines Geschlechts oder seiner Religion benachteiligt werden. Und hier sieht Ceming das Problem: Je feiner die Forderungen zur Anti-Diskriminierung würden, desto stärker drohe das ganze System zu kippen.

Was also tun? Darüber reden, miteinander ins Gespräch kommen, sich kennenlernen und auf beiden Seiten mehr Gefühl für Feinheiten entwickeln, rät die Philosophin. 

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