Die Berufsmusiker-Gewerkschaft Deutsche Orchestervereinigung (DOV) pocht im Tarifkonflikt mit der Bayerischen Staatsbad Bad Kissingen GmbH auf einen Tarifvertrag für die Staatsbad Philharmonie. Die Musiker*innen des Kurorchesters hätten die DOV mit der weiteren Verhandlung beauftragt, sagte der Vize-Geschäftsführer des DOV, Jan-Christian Hübsch. Das vorliegende Angebot der Staatsbad GmbH lehne man nach Prüfung im Interesse der Musiker*innen ab.

Laut DOV steht dem Kurorchester ein "Tarifvertrag der Stufe D gemäß dem Flächentarifvertrag für Konzert- und Theaterorchester (TVK) zu", der seit Jahrzehnten die Rechte und Pflichten der rund 130 deutschen Berufsorchester ausgewogen regle. Die Staatsbad Philharmonie sei inzwischen das letzte Festangestellten-Orchester in Bayern ohne Tarifvertrag. In jüngster Zeit habe man auch für die Hofer Symphoniker, die Bad Reichenhaller Philharmoniker und das GKO Ingolstadt Tarifverträge erreicht.

Neben einer Gehaltssteigerungen, fehlen auch Urlaubsvertretungen

Die von der Staatsbad GmbH den Musiker*innen unterbreiteten Einzelangebote seien enttäuschend. Sie beinhalteten "keinen Ansatz, der den etablierten Maßstäben von tarifgerechten Arbeitsverhältnissen entspreche", sagte DVO-Vize Hübsch. Es gebe keine Gehaltssteigerungen und damit nicht einmal einen Inflationsausgleich. Auch dass es für Urlaub- und Krankheitsphasen keine Vertretungen geben und die Musiker*innen auch Bühnenarbeiten erledigen sollen, sei nicht in Ordnung.

Der Tarifkonflikt zwischen der Philharmonie und dem Staatsbad GmbH – einem Unternehmen, das der Stadt Bad Kissingen mehrheitlich gehört, zusammen mit dem Freistaat Bayern – dauert schon länger. Laut DOV erhalten die Musiker*innen Durchschnittslöhne von monatlich 3.000 Euro - Sonderzahlungen oder Feiertagszuschläge gibt es keine. Mitglieder aus verschiedenen anderen Profi-Orchestern in Bayern hatten sich in den vergangenen Tagen mit ihren Kolleg*innen in Bad Kissingen solidarisiert.