Mit dem Gleichnis vom letzten Gericht, der Spaltung der Menschheit in Schafe und Böcke – wie ironisch aus feministischer Perspektive, dass ausgerechnet die männlichen Exemplare in der ewigen Verdammnis verschmachten! – verbindet sich in der Geschichte der Kirche eine sehr ambivalente Vision.Das Versprechen einerseits: Es wird eine letzte Gerechtigkeit in dieser Welt geben für die Hellsichtigen und Liebevollen, das ewige Vergessen andererseits für die sozial Blinden und Lieblosen.

Das Setting ist klar: Christus setzt sich auf den Richterthron und alle Völker der Erde zu allen Zeiten versammeln sich um diesen Thron, eine zeit- und raumsprengende Veranstaltung also. Das Urteil steht fest. Die Schlechten ins Kröpfchen, die Guten ins Töpfchen – würde man mit dem Märchen von Aschenputtel sagen.

Die sieben Werke der Barmherzigkeit

Die Kriterien für das Gerichtsurteil im allerletzten Gerichtsprozess der Welt sind auch sonnenklar. Gerettet ist, wer Verantwortung übernimmt für die Hungrigen, die Durstigen, die Fremden, die Kranken und die Gefangenen. Verdammt ist, wer für diese "Geringsten" keinen Blick und keinen Sinn hat.

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