Die Arbeit in der Verwaltung stellen sich viele als trockenen Job vor: Aktenberge, Faxgeräte und verstaubte Strukturen. Dass man in diesem Bereich aber auch viel verändern kann und Verwaltung gar nicht so eingestaubt ist, wie man gemeinhin vermutet, wissen die beiden Trainees Max Hubmann und Benjamin Molinaro. Sie absolvieren derzeit eine zweijährige Qualifikation innerhalb der kirchlichen Verwaltung.
"Wenn das Team dahinter stimmt und die Prozesse immer wieder angepasst werden, dann ist es kein trockener Job, sondern abwechslungsreich und auch modern",
sagt Molinaro.
Ziel des Programms ist es, die eigenen Stärken und Potentiale zu finden und zu fördern. Außerdem werden die Teilnehmer*innen in Führungsaufgaben qualifiziert. Die Trainees durchlaufen verschiedene Stationen innerhalb der kirchlichen Verwaltung: die Finanzabteilung, Bauabteilung, Personalabteilung und den Bereich Kita. Dort wird das tägliche Handwerkszeug für Aufgaben in der kirchlichen Verwaltung vermittelt.
"Die kirchliche Verwaltung macht viele Dinge anders als man es aus der freien Wirtschaft kennt. Da braucht es am Anfang eine gewisse Einarbeitung.", findet Benjamin Molinaro, der im Herbst 2021 im Kirchengemeindeamt Erlangen als Trainee angefangen hat.
Fortbildungen und Coachings
Ein wichtiger Teil des Trainee-Programms ist die Qualifizierung für Führungsaufgaben. Das beinhaltet unter anderem Fortbildungen zum Beispiel an der Evangelischen Hochschule Nürnberg oder der Gemeindeakademie Rummelsberg. Im Führungskräfte-Coaching wird zusammen mit einem Mentor der Führungskräftealltag reflektiert.
Wenn man während des Programms verschiedene Abteilungen durchläuft, ist man oft mehr Gast als Teil des Teams, aber auch das sieht Max Hubmann als Chance. Als Führungskraft arbeite man nicht immer mit oder neben den Mitarbeitenden, sondern auch als Gegenüber. So lerne er bereits während des Programms sich in gewissen Situationen abgrenzen zu können.
Ein individuelles Programm
Das Besondere am Trainee-Programm ist die individuelle Zusammenstellung der Inhalte und Aufgaben. Welche Kompetenzen sind schon vorhanden und was wird noch für die Arbeit in der kirchlichen Verwaltung benötigt? "Man kann sich das wie ein geschnürtes Paket vorstellen. Am Ende entsteht ein persönliches Trainee-Programm."
Verwaltung ist ein spröder Beruf? Ganz und gar nicht, findet Max Hubmann:
"Es ist vielseitig und es lohnt sich, einen Blick reinzuwerfen. Es passiert mehr hinter der Fassade einer Kirchenverwaltung, als Sie glauben."
Auch Quereinsteiger*innen sind willkommen
Nicht nur Kirchenbeamt*innen, die sich für Führungsaufgaben innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern interessieren, können sich auf das Trainee-Programm bewerben, sondern auch für Quereinsteiger*innen, die Sozialmanagement, Sozial- oder Betriebswirtschaft studiert, oder eine Ausbildung mit entsprechender Weiterbildung absolviert haben, ist das Programm geeignet.
Im Landeskirchenamt ist die Gemeindeabteilung mit dem Referat "E 2.3 – Verwaltungsorganisation Gemeinden" für das Programm zuständig. Es kümmert sich um das Zusammenstellen des individuellen Programms und unterstützt auch am Ende der Trainee-Zeit bei der Suche einer geeigneten Stelle innerhalb der Verwaltung. Ansprechpartnerin ist Dr. Daniela Lambrecht.