Mit Hilfe von Bildern des Fotografen Peter Loewy können Besucherinnen und Besucher des Jüdischen Museums Fürth nach Tel Aviv-Jaffa reisen.

Das Museum zeigt bis zum 30. Oktober die Ausstellung "All about Tel Aviv-Jaffa" und blickt damit auf die Gegensätze einer Stadt, "die sich immer wieder neu erfunden hat", wie Kurator Hannes Sulzenbacher (Wien) am Mittwoch bei der Online-Vorstellung der Schau sagte. Die Stadt sei von vielen Mythen umgeben. Sie gelte als liberal und schwulenfreundlich, aber auch in ihr würden "harte soziale Auseinandersetzungen und Gentrifizierungen deutlich".

Ausstellung zeigt Hunderte von Fotos des Künstlers

Die Ausstellung, die erstmals in Deutschland zu sehen ist, zeigt Hunderte von Fotos von Loewy digital, die sich in etwa 40 weißen Kisten abwechseln. Sie hängen an Wänden im erdfarbenen Ton des Kurkar-Steins der Region, wie Ausstellungsarchitektin Ada Rinderer (Dornbirn) erklärte.

Die ständigen Reflektionen und Bewegungen der Bilder symbolisierten das Flirren der Stadt. Objekte zur Architektur und Geschichte der Stadt befinden sich dagegen in hölzernen Orangenkisten.

Die Metropole Tel Aviv wird derzeit sehr gefeiert

Kaum eine andere Metropole werde derzeit so gefeiert wie Tel Aviv, als tolerante Partystadt, Mekka für Start-Up Unternehmen, als "Weiße Stadt" und mit über 4.000 Gebäuden der Bauhaus-Architektur.

Doch diese Behauptung lasse sich wie viele andere "kleine und große Wahrheiten" eines großangelegten "Citybrandings" nicht halten, so die Ausstellung.

Tel Aviv wurde als Vorort der Hafenstadt Jaffa gegründet

Gegründet wurde die erste "hebräische Stadt" der Moderne als Vorort der alten arabischen Hafenstadt Jaffa.

Die schon in der Bibel erwähnte Stadt verfügte über einen wichtigen Mittelmeerhafen und war Ausgangsbahnhof der Eisenbahnstrecke nach Jerusalem. Aufgrund der Überfüllung der Stadt entstanden in ihrer Umgebung nach und nach neue arabische, jüdische aber auch gemischte Stadtteile, Dörfer und Siedlungen.