Judentum

Am 7. Oktober 2023 richtete die Hamas ein Blutbad in Israel an. Bei einem Gedenkakt in München wurde am Jahrestag an die Opfer erinnert. Die bayerische Politik sprach ihre Solidarität mit Israel aus und verurteilte den zunehmenden Antisemitismus.

Seit dem 7. Oktober 2023 sind die Vorfälle von israelbezogenem Antisemitismus auch in Bayern sprunghaft gestiegen. Rias Bayern stellte am Montag in München einen entsprechenden Bericht vor. Der Historiker Wolffsohn zog ein ernüchterndes Fazit.

Wer aus demselben Buch liest, muss noch lange nicht dasselbe verstehen. Juden und Christen gehen sehr unterschiedlich an den ersten Teil der Bibel, das Alte Testament, heran. Zwei Wissenschaftler wollen das gegenseitige Verständnis nun verbessern.

Johanna Haberer hat vor kurzem ein halbes Jahr in Israel verbracht. Am Israelsonntag, der evangelische Christen an ihren Ursprung aus dem Judentum erinnert, erzählt sie davon. Und von Samson, und seinen Warnsignalen für heute.

Das Jüdische Museum Franken und eine 11. Klasse aus Fürth arbeiten gemeinsam an einer Ausstellung von jungen Menschen für junge Menschen. Graphic Novels erzählen jüdische Biografien in kreativen Bildern.

Klaus Loscher ist evangelischer Pfarrer und Fußballschiedsrichter. Er forscht zu kirchengeschichtlichen und oberfränkischen Themen, schreibt über Kirchenmusik und die Geschichten deutscher Kriegsgefangener – und wurde kürzlich von der jüdischen Obermayer Foundation Widen the Circle für sein Engagement geehrt.

Antimuslimische Übergriffe und Diskriminierungen sind laut einem Bericht von Claim (Allianz gegen Islam- und Muslim­feind­lichkeit) auf einem neuen Höchststand. Dasselbe gilt für antisemitische Vorfälle, meldet der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias).

Sein Judentum kommt im Werk Franz Kafkas nicht ausdrücklich vor. Dennoch haben ihn seine religiöse Prägung und die Sehnsucht nach ihr ein Leben lang begleitet – vor allem in den letzten Jahren des bis heute rätselhaften Schriftstellers.

Es sind starke Botschaften: An Pfingsten feiern Christen den Heiligen Geist, Juden erinnern zu Schawuot an die Übergabe der Tora. Beide Feste hängen in den biblischen Berichten zusammen.

Ob man sich äußern soll, wenn man eigentlich ratlos und sprachlos ist? Vielleicht gerade dann, meint Ralf Frisch, den der gesellschaftliche Klimawandel hin zu einer immer unverhohleneren Israel- und Judenfeindlichkeit dazu bringt, ein wenig ernstere und weniger launige Worte als sonst anzuschlagen. Genauer gesagt Worte gegen einen Antisemitismus unter dem Deckmantel des Humanismus und der Menschenrechte.

Angeblich ausstehende Vorstandswahlen, eine mögliche Nähe zur AfD, umstrittene Gäste: In der Israelitischen Kultusgemeinde Bamberg rumort es wieder einmal. Der erste Vorsitzende Martin Arie Rudolph widerspricht den Vorwürfen.

Sogenannte Judensäue, Menschen mit großen Hakennasen, Jesu' Folterknechte, auf deren Kleidung hebräische Schriftzeichen prangen – nicht wenige Kirchen auch in Bayern beherbergen das ein oder andere Kunstwerk mit antisemitischer oder auch rassistischer Bildsprache. Für einen angemessenen Umgang gibt es kein Patentrezept, sagen Axel Töllner und Wolfgang Kraus.

Über Antisemitismus lachen? Das mag vielen auf den ersten Blick unpassend erscheinen. Doch die Ausstellung "#Antisemitismus für Anfänger" will Vorurteile und Klischees kreativ aufspießen.

In Fürth findet Anfang März wieder das Internationale Klezmer Festival stat. Es trägt den neuen Titel Jewish Music Today. Die Bandbreite der Konzerte reicht von traditionellen jüdischen Liebesliedern und sephardischem Flamenco über Klezmer Fusion bis zu Kabbalah-HipHop.

Scheinbar harmlose Worte wie "mauscheln" oder "schachern" können antisemitische Vorstellungen bedienen und erhalten. Warum, erklärte Theologe Axel Töllner, Beautragter der Landeskirche für christlich-jüdischen Dialog, bei einem Vortrag in Nürnberg.

Wie geht es jungen Jüdinnen und Juden in Deutschland? Anlässlich des Holocaustgedenktages am 27. Januar haben wir mit zwei gesprochen.

Was haben wir aus dem Zweiten Weltkrieg gelernt, und welche Konsequenzen ziehen wir? Die Erinnerungskultur allein kann dieses Problem nicht lösen, sagt Mirjam Zadoff vom NS-Dokumentationszentrum in München.

Seit dem 7. Oktober hat sowohl antisemitische als auch antimuslimische Gewalt in Deutschland stark zugenommen. Das zeigen entsprechende Berichte.

Judentum spielt sich nicht nur in der Synagoge oder im Geschichtsbuch ab. Wie vielfältig das jüdische Leben in Franken ist, zeigt eine Ausstellung von Schülerinnen und Schülern anhand von Rezepten, einem T-Shirt oder einer Weihnukka-Kugel.