Alte und neue Fachwerkhäuser, die Teile der Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert und einige Torhäuser lassen den Markt Neunkirchen am Brand auf den ersten Blick fast wie eine Stadt aus dem Mittelalter erscheinen. Einen starken Kontrast dazu bietet die evangelische Christuskirche, die mit ihrer modernen, durchdachten Bauweise schnell viele Blicke auf sich zieht.

Geschichte der evangelischen Gemeinde in Neunkirchen am Brand

Evangelische Christen gibt es im Markt Neunkirchen am Brand erst seit der Mitte des 20. Jahrhunderts. Der Ort gilt - wie viele Städte in Oberfranken - viele Jahre lang als überwiegend katholisch. Als Teil des Bistums Bamberg übt besonders das Anfang des 14. Jahrhunderts gegründete Augustiner-Chorherrenstift in den folgenden Jahrhunderten viel Einfluss auf die Region aus.

Erst nach dem Ende des 2. Weltkriegs ziehen vermehrt evangelische Christen nach Neunkirchen am Brand. Am 3. November 1946 wird der erste evangelische Gottesdienst im Markt in einem Abstellraum des Rathauses abgehalten. Die Teilnehmer des Gottesdienstes mussten stehen, denn es gab nicht genug Stühle für alle. Bis 1976 betreut der Pfarrer aus der benachbarten Kirchengemeinde Uttenreuth die Protestanten des Markts. Ihre Andachten werden in Räumen der Schule, in katholischen Kapellen und im Rathaus abgehalten.

Eine erste Änderung trat im Jahr 1975 in Kraft. Es lebten zu dieser Zeit etwa 600 Protestanten in Neunkirchen am Brand. In einer Gemeindeversammlung im Jahr 1975 wird entschieden, dass die evangelischen Christen im Markt im März des nächsten Jahres zur Kirchengemeinde Emreuth wechseln werden. Im Zuge dieser Veränderung begann außerdem der Bau eines eigenen Gemeindehauses, das im Jahr 1978 fertiggestellt wurde. Die Gemeinde hatte nun einen neuen, eigenen Ort, an dem sie Gottesdienste feiern konnten.

Bau der evangelischen Christuskirche

Der Markt Neunkirchen am Brand verzeichnete in den Jahren nach dem Bau des Gemeindehauses einen starken Zuzug evangelischer Christen, im Jahr 1994 lebten dort bereits 1500 Protestanten. Sie galten aus diesem Grund von nun an als selbstständige Kirchengemeinde mit einer eigenen Vollzeitpfarrstelle.

Schon im Jahr 1989 gründete die Gemeinde einen Kirchenbauverein, dessen Aufgaben das Sammeln von Spenden und die Erarbeitung eines Konzepts für ein eigenes Gotteshaus waren. Die Unterstützung der Landeskirche und der tatkräftige Einsatz vieler Gemeindemitglieder ermöglichten die Weihung der Christuskirche am 10. Dezember 2000. In Zusammenarbeit mit dem lokalen Architekt Bruno Rehm entstand ein moderner Bau, in dem die heute knapp 1900 Mitglieder der Gemeinde ihre Gottesdienste feiern können.

Gestaltung der evangelischen Christuskirche

Manch einen Besucher mag die Form der Christuskirche an einen Vogel, der seine Flügel ausbreitet, erinnern. Um zu den Eingangstoren zu gelangen, muss ein Steg über einer Wasserfläche überquert werden. Der Raum hinter dem Haupttor der Kirche erscheint zwar auf den ersten Blick eher gedrängt, weitet sich aber mit einigen Schritten in Richtung der Apsis. Im Dach des Gotteshauses befindet sich ein Firstfenster, das den Innenraum erhellt.

Die runde Apsis bietet Platz für den Altar, der in der Mitte des Hauptraumes steht. An ihrer Wand befindet sich ein farbenfrohes Gemälde, das das Licht der Welt zeigen soll. Über dem Altar hängt ein Kreuz aus Metall. Die Kreuzform lässt sich noch einige weitere Male in der Architektur der Kirche finden, etwa in einem Messingkreuz im Fußboden.

Eine weitere Besonderheit bildet das Taufbecken der Kirche. Durch einen Spalt im Taufstein läuft unablässig Wasser in das große, moderne Becken. Mit Steinen im Becken wurden der Körper und die Flügel einer Taube nachempfunden, auf denen der Pfarrer und die Täuflinge bei der Taufe stehen.

Der Innenraum der Christuskirche in Neunkirchen am Brand.
Der Eingang der Christuskirche in Neunkirchen am Brand, mit Steg und Wasserfläche.
Das Taufbecken der Christuskirche in Neunkirchen am Brand.

Christuskirche in Neunkirchen am Brand

Evang.-Luth. Pfarramt Neunkirchen am Brand
Von-Hirschberg-Strasse 4
91077 Neunkirchen am Brand

Tel. 09134 883
E-Mail: pfarramt.neunkirchen.brand@elkb.de

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