Erste durchziehende Wiedehopfe sind in Bayern gesichtet worden. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) meldet Sichtungen aus den Landkreisen Freising (Oberbayern), Schwandorf (Oberpfalz) und Roth (Mittelfranken). Dies sei eine "echte Sensation", da der spechtgroße, orange-schwarze Vogel mit der markanten Federhaube und dem langen Schnabel in Bayern vom Aussterben bedroht sei, teilte der LBV in Hilpoltstein mit.

Auf der Rückkehr aus ihren Überwinterungsgebieten in Afrika nach Mitteleuropa seien im April und Mai auch in Bayern immer wieder durchziehende Wiedehopfe zu beobachten. Der auffällige Vogel könne derzeit auch unerwartet für eine kurze Pause in bayerischen Hausgärten auftauchen.

Erste Wiedehopfe in Bayern: Landesbund für Vogelschutz bittet um Mithilfe

Wer einen Wiedehopf sehe, solle seine Beobachtung dem LBV per E-Mail an "Wiedehopf@lbv.de" melden und die Fragen beantworten, wer wann wo wie viele Wiedehopfe beobachtet hat. Wichtig sei auch, ob der Vogel ruft und länger als einen Tag am selben Ort verweilt. Nur wenn sich ein Wiedehopf in einem Lebensraum wohlfühle, ertöne sein dumpfer "Hup-hup-hup"-Ruf, um ein Weibchen anzulocken.

Der Wiedehopf ist laut LBV bei der Nahrung auf Großinsekten angewiesen. Darum träfen ihn die Auswirkungen des Insektensterbens besonders stark. Letztes Jahr wurden dem LBV knapp 200 Sichtungen gemeldet. Es sei zu hoffen, dass wieder einzelne der durchziehenden Wiedehopfe in Bayern bleiben und versuchen, hier zu brüten, hieß es. In den vergangenen Jahren hätten im Freistaat nur sehr unregelmäßig vereinzelte Paare gebrütet.