Die Stadt Monheim entstand schon zur Zeit Karls des Großen. Nachdem das weströmische Reich zerfiel, trafen hier drei Stämme aufeinander. Um die feindlich gesinnten Stämme zu besänftigen, errichtete der König des Fränkischen Reichs eine Art "Pufferzone", in der die Stadt Monheim entstand.

Geschichte der evangelischen Peterskapelle

Städte entstanden zu dieser Zeit um eine Kirche im Kern des Ortes. Im Falle Monheims im heutigen Dekanat Pappenheim war dies die Peterskapelle auf dem Petersberg, die Anfang des 8. Jahrhunderts errichtet wurde. Sie war bis zum Bau der Klosterkirche die Hauptkirche der Stadt und wurde dann zur Filialkirche. Im Zuge der Einführung der Reformation in Monheim wurde die Kirche jedoch säkularisiert und verfiel in den nächsten Jahrzehnten vermutlich.

Aus diesem Grund wird das Gotteshaus im Jahr 1667 neu erbaut. Der Bau, der sich seitdem nicht mehr viel verändert hat, ist sehr schlicht und einfach gehalten. Trotzdem wird die Kirche von der katholischen Kirchenstiftung profanisiert und lange Zeit als Wohn- oder Lagerraum genutzt. Die Gemälde, die ursprünglich an den Wänden hingen, werden in den Dachboden verlagert.

In der Zwischenzeit wächst die evangelische Bevölkerung in Monheim immer mehr. Bald ist der Erwerb eines eigenen Kirchengebäudes notwendig, die ungenutzte Peterskapelle erweist sich als sehr passend. Im Jahr 1983 wird ein Vertrag mit der katholischen Kirche abgeschlossen und Kapelle wird für die nächsten 99 Jahre von der evangelischen Kirche gepachtet. Das Gebäude wird renoviert, die Bilder werden restauriert und in der Peterskapelle werden fortan die Gottesdienste der evangelischen Christen in Monheim abgehalten.

Martin Luther in der Peterskapelle in Monheim

Die Bewohner Monheims gehen heute davon aus, dass bereits der evangelische Reformator Martin Luther in der Peterskapelle gepredigt haben muss. Er sah sich im Herbst des Jahres 1518 gezwungen, aus der Stadt Augsburg zu fliehen und machte auf seiner Flucht Halt in der kleinen Stadt Monheim. Den Ritt von Augsburg nach Monheim beschrieb er in seinen Schriften als sehr unbequem. Er sei von einem Unterstützer im Dunkeln der Nacht durch eine kleine Pforte entlassen und von einem Reiter mit einem zweiten Pferd erwartet worden. Auf seinem Ritt war er ohne Waffen, ohne Sporen und mangelhaft begleitet.

Am 20. Oktober 1518 traf er in Monheim ein. Dort übernachtete er in der Gaststätte "Goldenes Lamm", wo heute noch eine Steintafel an seinen Aufenthalt erinnert. Luther soll in den Städten, in denen er übernachtete, immer eine Messe abgehalten haben. Deswegen ist es wahrscheinlich, dass er auch in der Peterskapelle in Monheim die Messe während seines zweitägigen Aufenthalts gelesen hat.

Einrichtung der Peterskapelle

Die Peterskapelle ist nach dem heiligen Petrus benannt, den aus diesem Grund auch das Altarbild der Kirche zeigt. Im Gotteshaus sind jedoch einige weitere Gemälde und Statuen gezeigt, eine Seltenheit für eine evangelische Kirche. Diese Ungewöhnlichkeit lässt sich auf die Ursprünge der Peterskapelle als katholische Kirche zurückführen.

Der Altar und die Kanzel der Kirche entstammen dem Anfang des 18. Jahrhunderts. Die Orgel der Kirche wurde jedoch erst in den Jahren nach der Jahrtausendwende eingebaut.

Der Innenraum der Peterskapelle in Monheim.
Eine Statue in der Peterskapelle in Monheim
Der Altar der Peterskapelle in Monheim mit dem Altarbild, das den heiligen Petrus zeigt.

Ev.Luth. Kirchengemeinde Monheim

Pfarrer Martin Pöschel

Am Petersberg 16

86653 Monheim

Tel.: 09142/3355
Fax: 09142/3354

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