Kirchenaustritt

Die beiden großen Kirchen in Deutschland verlieren weiter Mitglieder, doch der Rückgang verlangsamt sich. 2024 sank die Zahl um über eine Million, vor allem wegen sinkender Taufzahlen. So reagieren EKD und Bischofskonferenz auf den anhaltenden Trend.

Der Religionssoziologe Detlef Pollack hält den Bedeutungsverlust von Kirche für umkehrbar. "Es gibt eine ganze Reihe von Gegentendenzen", sagte der Seniorprofessor der Universität Münster auf einer Veranstaltung zum Buß- und Bettag in Trier.

Auch 2024 ist die Zahl der Kirchenaustritte aus der evangelischen Kirche konstant hoch. Doch es gibt gute Gründe, in der Kirche zu bleiben oder wieder einzutreten, kommentiert Gastautor und Vikar Felix Stöhler.

Zwar sind 2023 weniger Menschen in Bayern aus der katholischen Kirche ausgetreten als im Vorjahr. Dennoch kehren erneut über 100.000 Menschen ihr den Rücken. Die Zahlen im Einzelnen.

Der Religionssoziologe Jochen Töpfer glaubt, kleine Gemeinden seien hilfreich, um Menschen in der Kirche zu halten. Im Gespräch erklärt er, warum, und was Menschen sonst noch von einem Austritt abhält.

Weniger Kirchengebäude, weniger Pfarrstellen, weniger Geld für soziale Zwecke: Die sinkenden Mitgliederzahlen der Kirchen wirken sich in vielen Bereichen aus. Und das nicht nur innerhalb der Kirche, sondern auch gesellschaftlich.

Die Mitgliederzahl der evangelischen Kirche schrumpft, prognostiziert ist ein Minus von 50 Prozent bis 2050. Wie soll es nun weitergehen? Ein Gespräch mit dem Münchner Regionalbischof Thomas Prieto Peral, der bald ein wesentlich größeres Gebiet betreuen könnte.

Die Evangelische Kirche wird kleiner – und ärmer. Vergangenes Jahr hat sie in Deutschland eine halbe Million Mitglieder verloren. Das hat auch Auswirkungen auf die Einnahmen aus der Kirchensteuer.

Fast 60.000 Mitglieder hat die bayerische Landeskirche 2023 verloren. Damit sind noch rund 2 Millionen Menschen in Bayern evangelisch. Die Zahl der Austritte hat jedoch im Vergleich zum Vorjahr abgenommen.

Frederice Stasik wirft einen Blick auf die sinkenden Zahlen der Theologiestudent*innen in München, Erlangen und Neuendettelsau – und geht im Gespräch mit Studierendenpfarrer Janning Hoenen der Frage nach, warum viele Hörsäle leer sind.

Die Kirchensteuer ist in Deutschland ein wichtiges Thema, da sie eine bedeutende Einnahmequelle für religiöse Institutionen darstellt. Doch wie ist die Lage in anderen Ländern der Welt? Wir betrachten die Geschichte, die Funktionsweise und die aktuellen Entwicklungen in verschiedenen Teilen der Welt.

Die Kirchen in Deutschland müssen sich nach Ansicht des Volkswirts Fabian Peters mit sinkenden Mitgliederzahlen nicht einfach abfinden. Der größere Teil des Mitgliederschwunds sei "prinzipiell beeinflussbar", sagte Peters in einem Interview, das die Evangelische Landeskirche in Württemberg auf ihrer Internetseite veröffentlichte.

Jetzt seid Ihr gefragt! Wir wollen nicht nur über andere schreiben, sondern zuhören – und von Euch wissen, was Ihr Euch von Kirche wünscht.

Trotz sinkender Mitgliedszahlen in den vergangenen Jahren konnten die Kirchen in Deutschland höhere Kirchensteuereinnahmen verbuchen. Doch mit den jüngsten Rekord-Mitgliederverlusten könnte sich das bald ändern, sagen Experten.

Eine wirkliche Überraschung sind die Zahlen nicht, ihre konkrete Höhe dann aber für viele katholische Kirchenleitende doch erschreckend: Mehr als 153.000 Katholikinnen und Katholiken sind 2022 allein in Bayern aus ihrer Kirche ausgetreten.

Der Evangelische Kirchentag ist immer ein Seismograf für gesellschaftliche Themen. Bevor es am 7. Juni in Nürnberg losgeht, lohnt also ein Blick auf die Veranstaltungen in der Kirchentags-App. Timo Lechner hat sich angeschaut was Thema ist – und was nicht.

Das evangelische Dekanat Nürnberg mit seinen derzeit 125.000 Protestanten will sich einen neuen Aufbau geben. "Wir wollen keine Kirche sein, die mit einer großen Gremienstruktur unterwegs ist, die noch aus dem letzten Jahrhundert stammt", sagte Stadtdekan Jürgen Körnlein.

Was sind die Gründe dafür, dass immer mehr Menschen die Kirchen verlassen? Der Theologe Jan Hermelink sieht vor allem wirtschaftliche und politische Ursachen. Zudem hat er eine weitere Veränderung beobachtet.

Obwohl sowohl evangelische als auch katholische Kirchen immer mehr Mitglieder verlieren, steigen die Einnahmen aus der Kirchensteuer. Warum das so ist – und warum es dennoch keinen Grund zur Euphorie gibt.

Die evangelische Kirche verliert weiter Mitglieder, sowohl bundesweit als auch in Bayern. Nur noch 22,7 Prozent der deutschen Bevölkerung sind Kirchenmitglied. Das sagen die EKD-Ratsvorsitzende und der bayerische Landesbischof dazu.