Immer wieder lesen (und schreiben) wir in der Redaktion über das Thema Kirchenaustritte. Zuletzt war es die neue Rekord-Austrittszahl von über 153.000 Katholik*innen, die allein in Bayern 2022 der Kirche den Rücken zuwandten.

Die Soziologin Petra-Angela Ahrens hat bereits Anfang des Jahres gesagt, die eigentlichen Gründe für diese immer weiter steigenden Austritte seien Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche oder das Gefühl, Kirche sei irrelevant.

Ist das so?

Ist Kirche irrelevant? Kann Kirche nichts und niemanden mehr bewegen? Interessiert es bald überhaupt niemand mehr, was Kirche tut? Für uns ist klar: Nein. 

Meine Kolleg*innen und ich haben beschlossen, dass wir an dieser Stelle nicht resignieren, sondern aktiv nachfragen:

Was wünscht Ihr Euch eigentlich von Kirche?

  • Was schätzt Ihr an Euren Pfarrer*innen vor Ort?
  • Was nehmt ihr mit aus der Gemeinde - und was fehlt Euch?
  • Habt Ihr konkrete Ideen für ein Veranstaltungsformat, dass Ihr Euch wünscht?
  • Oder gibt es bei Euch Projekte, die Ihr gut findet, und von denen Ihr Euch mehr wünscht?

Schreibt uns Eure Meinung, Eure Hoffnungen und Wünsche. Ganz konkret oder eher allgemein, sehr ausführlich oder ganz kurz. 

Ihr habt einen Wunsch frei. Was wünscht Ihr Euch von Kirche?

Schreibt uns eine E-Mail, wir sind gespannt. Ach ja, wenn Ihr nicht wollt, dass wir Eure Meinung veröffentlichen – kein Problem. Sagt uns in diesem Fall einfach, dass Ihr das nicht wünscht. 

Eure Meinungen und Wünsche sind uns wichtig. Einerseits, weil es uns hilft, die richtige Herangehensweise in unserer Berichterstattung zu finden. Und zum anderen, weil wir sie gerne mit Euch allen teilen wollen. 

Kommentare

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Hoffnung1 am Don, 13.07.2023 - 16:01 Link

Ich habe den Eindruck, die vielen Kirchenaustritte haben einen tieferliegenden Grund als einen konkreten Misstand. Ein konkreter Misstand als solcher kann schliesslich auch eine Motivation fürs Dabeibleiben sein - denn Veränderung geschieht meistens besonders gut von innen heraus.

Die Soziologin Petra-Angela Ahrens (https://www.sonntagsblatt.de/artikel/kirche/soziologin-skandale-grund-k…) meint, eine Gleichgültigkeit gegenüber der Kirche oder ein Gefühl, die Kirche sei irrelevant, seien die eigentlichen Gründe, die der Austritts-entscheidung zugrundeliegen.

Ich selbst vermute stark, sie hat recht - und es hat möglicherweise wesentlich damit zu tun, dass mehr und mehr Menschen einfach nicht an Gott glauben. Zumindest irgendwie „nicht wirklich“. Womöglich eine Glaubenskrise.

Ich selbst bezeichne mich nicht als Nicht-gläubig. Wenn ich aber hin und wieder in einen Gottesdienst gehe, dann frage ich mich schon oft: Würde mir dieser Gottesdienst jetzt eigentlich helfen, wenn ich den Hintergrund - nämlich die Vorstellung eines „Gottes“ - schlicht für Quatsch hielte?

Was wünscht Ihr Euch von Kirche? ... Ich denke, es wäre gut, wenn Kirche sich der Problematik konstruktiv annehmen würde, denn...: Ist Kirche nicht oft zwar für die Gläubigen da - übersieht dagegen aber ein wenig die Nicht-Gläubigen? Was unternimmt Kirche, um nicht nur Glauben zu pflegen, sondern Glauben auch neu zu generieren? Wo sucht Kirche den Diskurs mit den Naturwissenschaften und führt ihn? Wo werden die Erkenntnisse der Naturwissenschaften in die kirchliche Lehre integriert und ... fortgeführt ? :-)