Herr Pfarrer Beck, haben Sie denn Ihren Bischof in Augsburg gefragt, ob Sie einen Bischof spielen dürfen?

Benjamin Beck: Ich habe an den Bischof geschrieben, dass ich die Rolle spiele, dass ich aber keine Amtsanmaßung begehen möchte. Ich habe Bischof Bertram Meier auch eingeladen, sich das Stück anzusehen. Aber ich schätze, er hat zu viele Termine, um zu kommen. Das Bischofshaus hat mir jedenfalls geantwortet, dass ich den Bischof spielen kann.

"Die Rolle des Don Camillo stand gar nicht zur Wahl - mit der hätte ich mich auch überhoben."

Wie sind Sie denn überhaupt zu der Rolle gekommen?

Als ich zusammen mit meinem evangelischen Amtskollegen Gerhard Wolfermann vor fünf Jahren die Schirmherrschaft über ein Stück der Freilichtbühne Alte Bastei hatte, habe ich dem Regisseur gesagt, wenn es mal eine kleine Rolle für mich gebe, könnte ich mir vorstellen mitzuwirken.

Ich habe vor zwanzig Jahren einmal als Jugendlicher in der Pfarrei Theater gespielt, und das hat mir große Freude bereitet. Ich habe dann lange nichts mehr gehört, aber nun kam Regisseur Winfried Frey mit dem Angebot. Die Rolle des Don Camillo stand gar nicht zur Wahl - mit der hätte ich mich auch überhoben.

Haben Sie denn überhaupt die Zeit zum Theaterspielen, schließlich stehen 14 Aufführungen in vier Wochen auf dem Plan?

Die Vorstellungen sind zeitlich nicht das Problem, die Probenzeit war anstrengender, weil nicht immer vorher feststand, wann meine Szene geübt wurde. Nun aber weiß ich, es reicht, wenn ich in der Pause zum Schminken und Umziehen komme, denn vor 22 Uhr bin ich nicht dran. Ich kann also locker noch einen Abendtermin vor die Aufführung legen.

 

Benjamin Beck
Der katholische Stadtpfarrer Benjamin Beck in der Rolle eines Bischofs in dem Theaterstück "Don Camillo & Peppone und die jungen Leute".

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