Nach Ansicht des Professors für systematische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Jörg Lauster, sollten sich Pfarrer*innen vor allem auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.

"Macht das, was ihr am besten könnt, macht das, wozu ihr da seid",

sagte er beim württembergischen Pfarrerinnen- und Pfarrertag in Reutlingen vor rund 500 Leuten in seinem Vortrag.

Als Kirche lebe man in einer Zeit, die nicht einfach sei, so der Theologe. Natürlich müssten Strukturdebatten geführt werden, etwas müsse anders werden. Aber man dürfe darüber nicht das Zentrum der Arbeit vergessen:

"Wo Pfarrerinnen und Pfarrer in ihrem kirchlichen Tun Menschen zum Nachdenken über ihr Leben anregen können, wo sie Menschen in ihrem Leben und auch in ihrem Sterben mit dem großen göttlichen Ja begleiten und trösten", da werde diese Welt, die manchmal so hässlich sein könne, etwas schöner, und dort sei Gott in seinem Geist gegenwärtig.

Gnade ist eine essenzielle Botschaft des Christentums

"Anerkennung" ist laut Lauster in der Gesellschaft ein wichtiges Wort und Thema. Doch sie könne man nicht vollumfänglich von sich selbst oder anderen erwarten. Hier sei die christliche Botschaft der Gnade hilfreich: "Du musst gar nichts, du bist."

Unser Leben sei immer schon mehr, als wir daraus machen könnten. "Unser Leben gründet sich in einem großen wohlwollenden Ja, das wir uns nicht selbst zusprechen können, aber das uns hilft, das Leben zu leben", so der Theologieprofessor.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden