Der historische Gesandtenfriedhof in Regensburg kann saniert werden: Der Bund erteilte eine Förderzusage von 1,2 Millionen Euro, wie der Regensburger Bundestagsabgeordnete Peter Aumer (CSU) mitteilte. Vier Jahre lang werde eine Tranche zu je 300.000 Euro ausgezahlt. Aumer hatte sich für das Projekt starkgemacht: "Mir war es ein großes Anliegen, dass ein Denkmal von solch nationaler Bedeutung für künftige Generationen gesichert wird."
Der Gesandtenfriedhof grenzt an die evangelische Dreieinigkeitskirche. Beinahe 100 verstorbene europäische Gesandte des Immerwährenden Reichstags zu Regensburg (1663-1806) liegen dort begraben. Bis zu sieben Meter hoch sind die insgesamt 20 Barockdenkmäler. Die prunkvollen Epitaphien sind pompös gestaltet; manche der Gräber sind aber auch nur mit einfachen Grabsteinen bedeckt. Sie wurden von 1633 bis 1805 errichtet, vor fast 400 Jahren - und sie beginnen zu bröseln und zu bröckeln.
Jahrelang hatte die evangelische Kirche den Sanierungsbedarf angemahnt. Mit der Förderzusage könne nun die dringend notwendige Sanierung "eines für die Regensburger Geschichte herausragenden Denkmals" in Angriff genommen werden, sagte Dekan Jörg Breu. Insgesamt fielen für die Sanierung 2,5 Millionen Euro an. Neben dem Bund beteiligt sich auch der Freistaat Bayern an der Sanierung.
Dass der Gesandtenfriedhof noch existiert, ist fast ein kleines Wunder: Bis 1806 wurden alle zehn innerstädtischen Friedhöfe in der Freien Reichsstadt aufgelöst. Nur der Protestantische blieb stehen. Er gilt bis heute als einzigartige europäische Diplomaten-Nekropole.
Das Gräberverzeichnis findet sich auf der Seite des Gesandtenfriedhofs.
Evangelisches Dekanat Regensburg
Die Dreieinigkeitskirche Regensburg gehört zum evangelischen Dekanat Regensburg.