In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass unsere Kinder und Jugendliche vermehrt die Visualisierung brauchen. Viele Kinder haben Probleme, das reine, gesprochene Wort zu erfassen. Sie brauchen die Visualisierung als Unterstützung für die kognitive Verarbeitung von bestimmten Inhalten.
Visualisierung im Schulunterricht
So habe ich in letzter Zeit die Arbeit mit Bildern zu einem festen Bestandteil in meinem Unterricht gemacht. Ausgewählte Bilder dienen als Hilfe zur Verarbeitung und Festigung bestimmter Inhalte oder auch biblischer Erzählungen.
Dabei können Bilder in so vielfältiger Art und Weise methodisch eingesetzt werden und so den Unterricht bereichern und unterstützen.
Eine Methode aus dem Bereich "Arbeit mit Bildern" ist die kreative Umsetzung der sogenannten Erzählsteine. Dabei sind Kieselsteine mit kleinen Bildern beklebt, die dann im Unterricht auf unterschiedliche Weise zum Einsatz kommen.
Methode der Erzählsteine
Die Erzählsteine lassen sich schnell und unkompliziert selbst gestalten, in dem man die gewünschten Bilder auf normales Kopierpapier ausdruckt und diese dann mit einem transparenten Flüssigkleber auf die Steine pinselt und klebt. Nach dem Trocknen entsteht eine transparente Schutzschicht und das Bild ist fest auf dem Kieselstein geklebt und versiegelt.
Aber wie setzt man diese Erzählsteine im Unterricht ein? Im Folgenden möchte ich euch ein paar Ideen und Möglichkeiten nennen:
1) Biblische Erzählungen
Die Erzählsteine eignen sich prima, um eine biblische Erzählung zu zeigen und zu visualisieren. Dabei zeigt man die Steine mit den passenden Motiven zum jeweiligen Erzählmoment in der Geschichte. Dabei kann die gesamte Erzählung schrittweise erzählt werden oder man wählt nur ein bis zwei Situationen aus der Geschichte, um diese mithilfe der Erzählsteine zu verstärken und zu vertiefen.
Bei kleineren Gruppen besteht die Möglichkeit, die Erzählsteine im Sitzkreis am Boden zu legen oder bei größeren Gruppen die Dokumentenkamera als Hilfe zur Vergrößerung herzunehmen. Eine Aktivierung der Schüler und Schülerinnen könnte man fördern, in dem man die Erzählsteine vor der Erzählung an die Kinder verteilt und diese dann ihren Stein im passenden Moment der Erzählung zeigen, beziehungsweise legen sollen.
2) Gesprächsimpulse
Ich persönlich öffne gerne direkt nach jeder Erzählung die Runde für ein sammelndes Unterrichtsgespräch zur Erzählung. Was fandest du besonders spannend? Was besonders wichtig? Was ist dir noch Erinnerung?
Die Kinder sollen ihre spontanen Eindrücke und Empfindungen zur Erzählung äußern. Bei dieser offenen Gesprächsrunde könnten die Erzählsteine als eine Art Gesprächsimpulse dienen und die gesammelten Eindrücke und Empfindungen zur Erzählung der Kinder unterstützen.
3) Vertiefung der Inhalte
Außerdem könnten die Erzählsteine eine Möglichkeit zur Verarbeitung und Vertiefung der Unterrichtsinhalte sein. So könnte man mithilfe der Erzählsteine eine biblische Erzählung von den Kindern nacherzählen lassen. Oder man lässt den Kindern die richtige Reihenfolge der Erzählung bestimmen. Spielerisch könnte man dann auch einen oder mehrere Steine aus der Reihe wegnehmen und dann raten lassen, welcher Stein fehlt.
Gemeinsamkeiten, beziehungsweise Paare zu finden wäre eine weitere spielerische Art und Weise, mit den Erzählsteinen das Gehörte zu vertiefen. Dies alles kann gemeinsam im Plenum geschehen, als Partner- oder Gruppenaufgabe oder als eine Station während einer Stationenarbeit.
Mehr Einblicke in meine Arbeit und Tipps und Ideen für den Religionsunterricht gibt es auf meinem Instagramkanal "frau_religionslehrerin".
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden