Der Verein "Teenstar Deutschland e.V." sollte an einer Grundschule in Regensburg für eine vierte Klasse einen Kurs in Sexualpädagogik abhalten. Wie der "Bayerische Rundfunk" berichtet, wurde er aber vom Kultusministerium und dem Schulamt abgesagt. 

Teenstar soll homophob und fundamentalistisch sein

Der Hintergrund ist, dass dem Verein eine Nähe zu christlichen Fundamentalisten vorgeworfen wird. Konkret soll es um Schwulenhass gehen. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Bayern etwa wirft "Teenstar" Homophobie und christlichen Fundamentalismus vor.

In einer Broschüre für Teenager wird demnach beispielsweise behauptet, dass Selbstbefriedigung nicht gesund sei und für eine Beziehung zum Problem werden könne. Weiter soll es dort heißen, dass zwei Männer oder zwei Frauen keine "wirkliche" Familie gründen könnten.

Homosexualität als "Schicksal", das Hilfe erfordert

In Österreich hat man schon länger Konsequenzen aus solchen Äußerungen gezogen. Dort empfiehlt das Bildungsministerium seit einiger Zeit, nicht mit dem österreichischen Teenstar-Verein zusammenzuarbeiten. Der "Falter" hatte 2018 über die fundamentalchristliche Ausrichtung des Vereins berichtet. 2019 beendete das Bildungsministerium die Zusammenarbeit – wohl als Reaktion auf die "Falter"-Recherche.

In den Kursunterlagen des Vereins werde Homosexualität als "Schicksal" dargestellt, das Hilfe von "gutem Fachpersonal" brauche, heißt es im Artikel. Masturbation sei Ausdruck von Ichbezogenheit und schädlich für einen vollen "Liebestank".

Verein weist Vorwürfe zurück – und ist weiterhin aktiv an Schulen

Der Verein selbst weist die Vorwürfe zurück. Laut einer Sprecherin, die der "BR" zitiert, gibt Teenstar etwa 15 Kurse pro Jahr an bayerischen Schulen.