An der Trauerfeier auf dem Petersplatz nahmen rund 100 Kardinäle und knapp 4.000 Priester teil. Gläubige forderten mit einem Banner mit der Aufschrift "Santo subito" die sofortige Heiligsprechung des Verstorbenen. Die Gläubigen hatten zuvor den Holzsarg mit Benedikts Leichnam mit Applaus begrüßt, als er vor Beginn des Requiems vor dem Petersdom in der Nähe des Freiluft-Altars aufgebahrt wurde. Papst Franziskus stand der Messe zwar vor, zelebriert wurde sie wegen der Knieprobleme des Papstes aber vom Dekan des Kardinalskollegiums, Giovanni Battista Re. Der 86-jährige Franziskus ist auf einen Rollstuhl angewiesen.
Teilnehmer aus Deutschland und Bayern
Aus Deutschland, dem Heimatland des Verstorbenen, reisten die Spitzen des Staates zum Trauergottesdienst an, darunter Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz und die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (beide SPD). Aus Benedikts bayerischer Heimat war Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mit einer Delegation angereist. Außerdem waren mindestens zehn katholische Bischöfe aus Deutschland anwesend, darunter der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki und der Münchner Kardinal Reinhard Marx.
Letzte Ruhestätte von Benedikt in Krypta des Petersbasilika
Seine letzte Ruhe soll Benedikt im ehemaligen Grab Papst Johannes Pauls II. in der Krypta der Petersbasilika finden, der 2011 in eine Seitenkapelle umgebettet wurde. Zu den Grabbeigaben gehören neben Münzen und Medaillen aus Benedikts Pontifikat auch der sogenannte Rogito, ein Text über sein Leben. Der emeritierte Papst habe Gott und den Glauben in den Mittelpunkt seiner Amtszeit gestellt, heißt es in dem Text, den der Vatikan am Donnerstag veröffentlichte. Benedikt habe den Dialog mit Anglikanern, Juden und anderen Religionen "erfolgreich gefördert". Angesichts von wachsendem Relativismus und Atheismus habe er den päpstlichen Rat für die Neuevangelisierung gegründet.