Zum zehnten Mal hat die evangelische Landeskirche ihre Ehrenamtspreise vergeben. Prämiert wurden ein Jugendprojekt, zwei Gemeinschaftsinitiativen und ein Inklusionsnetzwerk. Der Regensburger Regionalbischof Klaus Stiegler übergab die mit je 1.000 Euro und einem professionellen Dokumentationsvideo dotierten Preise in Cham.

Das Ehrenamt sei ein Markenzeichen der bayerischen Landeskirche, sagte Stiegler. In ihr engagierten sich 156.000 Menschen "mit Lust und Leidenschaft". Der Regionalbischof hob hervor, dass ehrenamtliches Engagement "unersetzlich für unsere Kirche und Diakonie - und darüber hinaus auch für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft" sei.

Ehrenamtspreise der Landeskirche

Mit dem Thema "Kirche im Raum" greife der diesjährige Ehrenamtspreis eine zentrale Erkenntnis des landeskirchlichen Zukunftsprozesses "Profil und Konzentration" auf. Wegweisend sei, dass die Kirche künftig stärker auf dezentrale Entscheidungen setze und Haupt- und Ehrenamtliche dabei vor Ort "geschwisterlich, kollegial und einander ergänzend" zusammenarbeiteten. Ausgezeichnet würden vier Projekte, die genau das realisiert hätten.

"Das Projekt BlindDate! Kirche mal anders erleben" der evangelischen Jugend im Dekanat Coburg ist ein Kooperationsprojekt mit dem Bund der Katholischen Jugend Coburg. Dabei werde der Kirchenraum mit allen Sinnen - außer dem Sehsinn - erkundet und erlebt.

Im Gemeinwesenprojekt "Backhaus" der Kirchengemeinde Gersthofen im Landkreis Augsburg begegnen sich Menschen bei regelmäßigen Backtagen, an denen mitgebrachte Brotrohlinge gebacken werden können. Währenddessen stehe ein Team von 14 Ehrenamtlichen und einem Diakon für Gespräche bereit.

"PYReinander" habe zum Ziel, Bürger, Vereine, Kirchen, Unternehmer, politische Gemeinde und Diakonie in der Marktgemeinde Pyrbaum (Landkreis Neumarkt) zu vernetzten. Dies fördere gemeinschaftliche Aktionen und beuge der Vereinsamung, insbesondere von Senioren, vor.

Viertes Sieger-Projekt ist das Netzwerk Inklusion im Dekanat Schwabach. Dort arbeiten 22 Gemeinden daran, den Inklusionsgedanken auch im kirchlichen Raum umzusetzen. Die Idee gehe auf ein Kirchenvorsteher-Wochenende zum Thema Diskriminierung zurück. Es habe die Teilnehmenden sensibilisiert im Wahrnehmen von Hindernissen jeglicher Art, insbesondere in kirchlichen Räumen. Dazu gehörten unüberwindbare Treppen, fehlende Induktionsanlagen oder schwer lesbare Liedtafeln.