Was ist Heterosexualität? 

Heterosexualität bezeichnet die sexuelle Anziehung von Menschen zu anderen Menschen eines anderen Geschlechts. Heterosexualität wird als die vorherrschende Norm betrachtet, was als Heteronormativität bezeichnet wird. Dieser Begriff basiert darauf, dass es nur zwei unterschiedliche Geschlechter gibt, die sich sexuell und romantisch anziehend empfinden. Im Allgemeinen wird der Begriff Heterosexualität verwendet, um die sexuelle Anziehung zwischen Männern und Frauen zu beschreiben.

Heterosexualität in der Gesellschaft

Heterosexualität ist wahrscheinlich die häufigste und die, in der Gesellschaft am meist akzeptierte, sexuelle Orientierung. Schon im Kinderkarten hat man "Vater-Mutter-Kind" gespielt, in Lehrmaterialien gibt es häufig heterosexuelle Beziehungen und auch die Vorstellungen, wie eine Ehe aussieht, weichen eher selten von der heterosexuellen Beziehung ab. Oft wird man als Frau gefragt "Und? Hast du einen Freund?" oder Männern wird die Frage gestellt "Hast du eine Freundin?". Es wird oft gar nicht erst davon ausgegangen, dass man nicht heterosexuell sein könnte. Von Frauen wird erwartet, Kinder zu bekommen und von Männern, Kinder zu zeugen und am besten auf natürlichem Wege in einer Ehe. 

Ein Problem der Heterosexualität ist es, wenn ihr andere Geschlechteridentitäten untergeordnet sind. Häufig repräsentiert Heterosexualität das zweigeteilte Geschlechtssystem und nicht nur die Liebe zwischen Menschen. 

Heterosexualität in der evangelischen Kirche

Im ersten Schöpfungsbericht in Gen 1,27 heißt es: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.“ Hier werden Mann und Frau zeitlich parallel geschaffen. Schließlich segnet Gott Mann und Frau und spricht zu ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde“ (Gen 1, 28). Daran kann man erkennen, dass eine sexuelle Beziehung zwischen Mann und Frau von Gott gewollt war, vor allem um Nachkommen zu zeugen.

In Gen 2,24 steht ein Vers, in dem ein Mann seine Eltern verlässt, um mit seiner Frau "ein Fleisch" zu werden. Dieser Begriff soll den ganzen Menschen umfassen. Also sind Mann und Frau, wenn sie verbunden sind "ein Fleisch". Daraus kann man schließen, dass das Weibliche und das Männliche sich ergänzende Faktoren sind, um Eins zu werden. Hier geht es aber nicht um die romantische Beziehung, sondern um die sexuelle. Von der Eheschließung zwischen Frau und Mann ist erst später die Rede. 

Heute bekräftigt die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ihre liberale Haltung zum Umgang mit Sexualitäten. Sie lehne jede Form der Diskriminierung aufgrund einer sexuellen Orientierung oder Identität aus theologischen und ethischen Gründen ab. 

Kommentare

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Tuttlies am So, 31.12.2023 - 08:57 Link

Bezeichnend mit welchen Nebenschauplätzen Kirche sich beschäftigt. Moderne Verkündigung, Entbeamtung von Pfarrern und Pfarrerinnen, Förderung von Geistlichen, die nur halbtags in der Kirche tätig sind und die andere Hälfte ihres Berufslebens in der sonstigen Arbeitswelt verbringen ( z.B. Krankenschwester, Verkäufer im Discounter u.s.w. ) das sind Themen, die mich interessieren. Sexualität ist privat und hat nichts in der Öffentlichkeit verloren. Ich möchte nicht mit der sexuellen Ausgerichtetheit anderer behelligt werden. Kirche ist gelebter Glaube der Mehrheitsgesellschaft und natürlich sollte keiner , der nicht zur Mehrheit gehört, diskriminiert werden. Kalle Tuttlies 31.12.2023