Mit der Bilderausstellung "Jesus liebt" von Rosa von Praunheim wurden am Donnerstag, 20. Juli (19 Uhr), in der Nürnberger Egidienkirche die Prideweeks des CSD (Christopher Street Day) in Nürnberg eröffnet. Doch zunächst wurde sie vorübergehend, nun endgültig geschlossen. Die Chronik der Ereignisse.

Vorstand der Rummelsberger Diakonie bedauert Schließung der Ausstellung

Montag, 7. August 2023: Der Vorstand der Rummelsberger Diakonie, Peter Barbian, bedauert die Schließung der Ausstellung "Jesus liebt" in der Nürnberger Egidienkirche. "Ich habe bis zuletzt gehofft, dass man sich dem entgegenstellt", sagte Barbian in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. Es hätten nun diejenigen gewonnen, die andere unter Druck gesetzt hätten. Einschüchterungen müsse man etwas entgegensetzen.

"Wir sollten Formate entwickeln, bei denen die Menschen in den echten Austausch miteinander kommen", sagte Barbian.

In den Kirchen vor Ort müsste seiner Ansicht nach das Thema Homosexualität mehr zu etwas Selbstverständlichem werden. "Man muss nicht immer alles so groß machen und große Stellungnahmen absetzen", erklärte Barbian. Das Wichtigste sei, miteinander "reden, reden und reden".

Die Rummelsberger Diakonie war in diesem Jahr zum zweiten Mal beim CSD dabei. Gegen dieses Engagement seien zwei Schreiben und ein Anruf von Leuten gekommen, die das nicht gutheißen würden, berichtete Barbian, "aber das gehört auch zur Vielfalt dazu". Solange sich die Menschen "angemessen äußern", nehme er das ernst. Alle hätten eine Antwort erhalten.

Die Mitwirkung beim CSD sei eine Initiative aus der Mitarbeiterschaft gewesen, erklärte Barbian. So könne die Rummelsberger Diakonie sichtbar machen, dass sie selbst eine vielfältige Gemeinschaft sei, in der Menschen unterschiedlicher Hautfarben und Nationalitäten, sexueller Orientierungen, Religionen und Lebensentwürfe vertreten seien.

Bei den Rummelsberger Gemeinschaften seien schwule und lesbische Partnerschaften heute eine Selbstverständlichkeit, sagte Barbian. Er räumte aber ein, dass die Öffnung der Lebensordnung der Diakone und Diakoninnen für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften vor 25 Jahren beinahe zu einer Spaltung geführt habe. Man habe seines Wissens kein Mitglied verloren, "vielleicht ist aber der eine oder andere innerlich auf Distanz gegangen".

Kulturkirchenpfarrer: Kirche muss sich mit Anstößen befassen

Mittwoch, 2. August 2023: Der Pfarrer in der Nürnberger Kulturkirche St. Egidien, Thomas Zeitler, befürchtet nach der Schließung der umstrittenen Ausstellung von Rosa von Praunheim, dass der Versuch, "mit dieser Kulturkirche einen Ort der Freiheit zu etablieren", in Gefahr gerät. Der Berliner "taz" (Mittwoch) sagte Zeitler, als offen schwuler Pfarrer versuche er, Räume für queere Menschen zu gestalten.

Ihn treffe daher die Absage der Ausstellung in der Kirche doppelt: "Als Anwalt einer noch immer diskriminierten Minderheit und als Schwuler".

Er sei aber froh über die vier Tage der Diskussion über die Ausstellung: "Die Anstöße sind jetzt in der Welt und die Kirche muss sich mit ihnen beschäftigen." Die Bilder würden wichtige Themen auf die Tagesordnung bringen, denen sich die Kirche "nie sauber gestellt hat", sagte Zeitler. "Die Homosexualitätsfrage wurde theologisch in den 1990er-Jahren eingefroren".

Der Pfarrer räumte der Zeitung gegenüber ein, dass die Kirchengemeinde vielleicht zu naiv gewesen sei. Man könne ihr jetzt vorwerfen, "dass wir uns von Rosa haben vorführen lassen: Er hat eine Bombe in die Kirche gelegt". Er wolle aber "nicht mit einer vorauseilenden Zensur-Schere im Kopf durch die Welt gehen müssen".

Dass die Ausstellung in die Kreis-Galerie in der Straße der Menschenrechte umziehe, hat für Zeitler "eine bittere Symbolik". Denn die Gemeinde habe die Freiheitsrechte in einer Kirche nicht gewährleisten können.

Geschlossene queere Ausstellung wird in Kreisgalerie wiedereröffnet

Montag, 31. Juli 2023: Die Ausstellung "Jesus liebt" mit Bildern des schwulen Malers Rosa von Praunheim wird ab Mittwoch (2. August), 17 Uhr, in der Nürnberger Kreisgalerie wieder zu sehen sein. Die Kreisgalerie sei ein symbolträchtiger Ort, da sie direkt an der Straße der Menschenrechte liege, teilte der Förderverein Christopher-Street-Day Nürnberg am Montag mit.

Es müssten sich "weiterhin möglichst viele Menschen ein eigenes Bild von Rosas Bildern machen und sich eine eigene Meinung bilden können", hieß es in der Mitteilung weiter. "Wir lassen uns nicht schließen! Und einschüchtern erst recht nicht!" Kunstfreiheit und Religionsfreiheit dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Die Ausstellung war zunächst in der Kirche St. Egidien gezeigt und dann geschlossen worden.

Ein Begleitprogramm werde die Aspekte der entstandenen Debatte aufnehmen, hieß es weiter: "Wie passen queere Vielfalt, Sexualität, Glaube und Kunst zueinander?" Der Egidier Kulturpfarrer Thomas Zeitler werde mit seinem Blick auf die Ausstellung weiter am Begleitprogramm mitwirken.

Geschlossene queere Ausstellung soll an anderen Standort

Samstag, 29. Juli 2023:  Für die geschlossene Ausstellung mit Bildern des schwulen Malers Rosa von Praunheim in der Nürnberger Kirche St. Egidien wird ein anderer Standort gesucht. "Aktuell arbeiten wir mit dem Egidier Kulturpfarrer Thomas Zeitler daran, einen neuen Ausstellungsort von 'Jesus liebt' zu finden, damit sie spätestens zum Finale der Prideweeks allen auswärtigen und Nürnberger Teilnehmenden zur Besichtigung und eigenen Bewertung zur Verfügung steht," teilte der Förderverein Christopher-Street-Day Nürnberg am Freitagabend mit. Dass die Kirchengemeinde die Schau geschlossen hat, habe man "mit sehr großem Bedauern" zur Kenntnis genommen.

Die Ausstellung war am 21. Juli als Programmbestandteil der "Pride Weeks" des Christopher Street Days (CSD) Nürnberg eröffnet worden - nach massiver Kritik und Anfeindungen wurde sie am Montag darauf zunächst vorübergehend geschlossen. Die gezeigten Bilder setzen sich mit Religion, Sexualität, Liebe und Tod auseinander und zeigen provokante, teils explizite homoerotische und sexuelle Handlungen. Einige der Bilder befanden sich hinter einem Vorhang mit dem Hinweis, dass sie nur für Erwachsene geeignet sind. Der Kirchenvorstand beschloss am Donnerstag, die Schau nicht mehr zu öffnen.

Der CSD-Förderverein nannte die Schließung ein "fatales Zeichen aus dem Raum der Kirche". Diese sei im konkreten Fall kein sicherer Ort für queere Menschen und ihre Kultur gewesen. Man habe mit der Schließung der Ausstellung "ganz klar eine Auseinandersetzung verloren", hieß es weiter. Demokraten dürften sich aber nicht durch Hassbotschaften zensieren lassen.

Praunheims Bilder werden seiner Auskunft zufolge nach dem Nürnberger CSD erneut zu sehen sein: ab Anfang Oktober in der Kunstbehandlung in München und ab Anfang Dezember in der Kunstkantine in Hamburg.

Nürnberger Kirche schließt queere Ausstellung endgültig

Freitag, 28. Juli 2023: Die Nürnberger Kirche St. Egidien wird die Ausstellung "Jesus liebt" mit Bildern des schwulen Malers Rosa von Praunheim nicht weiter zeigen. Das habe der Kirchenvorstand am Donnerstagabend einstimmig entschieden, teilte Martin Brons, geschäftsführender Pfarrer von St. Sebald und St. Egidien, mit. Der Kirchenvorstand habe sich seine Entscheidung nicht einfach gemacht. Zu der Ausstellung "erhielten wir als Kirchengemeinde seit der Eröffnung viel Zuspruch, doch auch ernstzunehmende Kritik. Zahlreiche Menschen fühlten sich in ihrem religiösen Empfinden verletzt. Das bedauert der Kirchenvorstand sehr", schrieb Brons.

Er wies aber auch darauf hin, dass es in erheblichem Maß Hass, Hetze, Unterstellungen und unbelegte Vorwürfe gegen die Kirche gegeben habe. "Der Kirchenvorstand sieht in dieser Atmosphäre von Verunsicherung, Verletzung und Wut aktuell keine Möglichkeit mehr, einen zielführenden und versöhnenden Diskurs zu führen", heißt es in der Mitteilung weiter. Er sei jedoch davon überzeugt, dass eine Diskussion über Homosexualität und Kirche, über Queerness und weiterführende Fragen zur Sexualität in der Kirche geführt werden müsse. Daher solle sich die evangelische Landeskirche mit den Inhalten und Fragen dieser Ausstellung beschäftigen.

Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern würdigte am Freitagmorgen die Entscheidung des Kirchenvorstands. Es sei "echt evangelisch", gemeinsam um eine so schwierige und kontroverse Frage respektvoll zu ringen, teilte ihr Büro mit. Den Beteiligten sei bewusst, dass man mit jeder Art von Entscheidung irgendeine Gruppe vor den Kopf stoße. Man reagiere nicht auf Skandalisierungsinteressen verschiedener Gruppierungen, sondern auf ernstzunehmende und konstruktive Kritik.

Im Interview mit der Zeitung "Nürnberger Nachrichten" (Freitag) sagte der Künstler Praunheim, er finde es "wunderbar", dass die Ausstellung vorübergehend geschlossen wurde. "Es ist doch toll, dass mit der Schau Aufmerksamkeit für das Thema geschaffen worden ist", sagte er. Er hoffe aber gleichzeitig, dass sie wieder geöffnet werde. Dem Evangelischen Pressedienst (epd) teilte Praunheim nach Bekanntgabe der kompletten Absage des Kirchenvorstands am Freitag mit, er sei enttäuscht: "Es wäre schön gewesen, weiter Diskussionen auszulösen."

Die Ökumenische Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche kritisierte, dass die Ausstellung offensichtlich nicht wegen der gezeigten Bilder abgebrochen worden sei, sondern wegen der "Atmosphäre von Verunsicherung, Verletzung und Wut". Ihr Sprecher Thomas Pöschl sagte dem epd, offenbar müsse man nur das Maß an Hetze hoch genug schrauben, "dann wiegt es nichts mehr, dass mit der Ausstellung die Verletzungen der queeren Personen durch die Kirchen einer Heilung und Versöhnung näher gebracht werden sollten".

Praunheims Bilder werden seiner Auskunft zufolge erneut zu sehen sein: ab Anfang Oktober in der Kunstbehandlung in München und ab Anfang Dezember in der Kunstkantine in Hamburg.

Ausstellung "Jesus liebt" bleibt weiter geschlossen

Mittwoch, 26. Juli 2023: Die Ausstellung bleibt für die nächsten Tage geschlossen. Wie der geschäftsführende Pfarrer des Kirchenvorstands, Martin Brons, am Dienstagabend mitteilte, wolle der Kirchenvorstand in den kommenden Tagen eine abschließende Entscheidung treffen. "Wir stellen uns der Aufgabe, die entstandenen Verletzungen, die einzelne Bilder ausgelöst haben, ernst zu nehmen", schrieb Brons.

Zugleich sei es eine Aufgabe, "in der weltoffenen Kulturkirche St. Egidien gesellschaftspolitisch und religiös herausfordernden künstlerischen Positionen Raum zu geben".

Die Bilder der Ausstellung, die zum Programm der "Pride Weeks" des CSD Nürnberg gehört, setzen sich mit Religion, Sexualität, Liebe und Tod auseinander und zeigen provokant teils explizite homoerotische und sexuelle Handlungen. Einige der Bilder befinden sich hinter einem Vorhang mit dem Hinweis, dass sie nur für Erwachsene sind. Die Ausstellung wolle sich kritisch mit Themen wie Missbrauch in der Kirche, Frauen- und Queerfeindlichkeit auseinandersetzen, heißt es in der Ausstellungsbeschreibung. Grund für die kurzfristige Schließung der Ausstellung am Dienstag (25. Juli) sei die Flut an Kritik per Mail und Telefon. Auf den Social-Media-Kanälen der Kirche sind neben kritischen Stimmen auch Hass-Botschaften zu finden.

"Selbstverständlich respektieren wir den Entschluss der Kirche", teilte die Vorstandschaft des Fördervereins Christopher-Street-Day Nürnberg am Mittwoch mit.

Man sei dankbar, zusammen mit der Egidienkirche "diesen Weg der künstlerischen Freiheit" zu gehen und stehe nach wie vor zur Entscheidung, die Bilder nach Nürnberg geholt zu haben. "Wir wünschen uns, dass die Ausstellung sehr bald wieder für jeden kunstinteressierten Menschen zugänglich ist", so die Mitteilung weiter. Eine dauerhafte Schließung würde demnach ein ernsthaftes Bekenntnis zu einer Kulturkirche und die Öffnung der evangelischen Kirche gegenüber queeren Lebensentwürfe infrage stellen.

Keine "weitere Provokation"

Dienstag, 25. Juli 2023: Die Ausstellung "Jesus liebt" bleibt vorerst geschlossen. "Die Ausstellung bleibt entgegen der ursprünglichen Ankündigung am Di 25.7. geschlossen", heißt es auf der Internetseite von St. Egidien. Am Dienstagnachmittag werde ein Treffen des Kirchenvorstands stattfinden, um das weitere Vorgehen zu besprechen, sagte der Pressesprecher des Dekanats Nürnberg, Joachim Baumgardt, auf Anfrage des Sonntagsblatts.

Grund für die kurzfristige Schließung der Ausstellung sei die Flut an Kritik per Mail und Telefon. Laut Baumgardt sei zu vermuten, dass die meisten negativen Rückmeldungen von Menschen kämen, die sich die Ausstellung nicht selbst angesehen hätten, sondern aufgrund der medialen Berichterstattung davon erfuhren. "Die Personen, die da waren, haben sich eher nicht so kritisch geäußert", sagte der Pressesprecher. Auf den Social-Media-Kanälen der Kirche sind neben kritischen Stimmen auch Hass-Botschaften zu finden.

"Aufgrund der Rückmeldungen empfinden wir eine Fürsorgepflicht, nicht einen Modus der weiteren Provokation zu fahren", sagte der organisierende Pfarrer Thomas Zeitler dem Sonntagsblatt.

Die Bilder der Ausstellung, die zum Programm der "Pride Weeks" des CSD Nürnberg gehört, sind laut Beschreibung der Egidienkirche alle in diesem Jahr und im Blick auf den kirchlichen Kontext, in dem sie gezeigt werden, entstanden. Sie setzen sich mit Religion, Sexualität, Liebe und Tod auseinander und zeigen provokant teils explizite homoerotische und sexuelle Handlungen.

Einige der Bilder befinden sich hinter einem Vorhang mit dem Hinweis, dass sie nur für Erwachsene sind. Die Ausstellung wolle sich kritisch mit Themen wie Missbrauch in der Kirche, Frauen- und Queerfeindlichkeit auseinandersetzen. "Es ist ein wichtiger Blick, den die Ausstellung transportiert, sonst hätten wir das nicht gemacht", sagte Zeitler.

Der Mann hinter der Ausstellung

Die Ausstellung stammt vom Künstler Rosa von Praunheim und beinhaltet scharfe Kritik an der Kirche und ihrem Umgang mit Homosexualität. Von Praunheim ist einer der einflussreichsten und kontroversesten Persönlichkeiten in der deutschen Filmlandschaft, insbesondere in Bezug auf schwule und lesbische Themen sowie soziale und politische Fragen. Er gehört zu den Pionieren des queeren Films in Deutschland und hat sich in seiner Karriere für die Sichtbarkeit und Rechte der LGBTQ+-Community eingesetzt.

Sein Werk umfasst eine Vielzahl von Dokumentarfilmen, Spielfilmen und Fernsehproduktionen. Einige seiner bekanntesten Filme sind "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" (1971), "Tunten lügen nicht" (1999), "Härte" (2015) und "Darkroom - Tödliche Tropfen" (2017).

Auf Twitter gewinnt man schnell einen Eindruck, aus welchen Kreisen die Kritik an der Ausstellung hauptsächlich stammt: Queerfeindliche Accounts, oft zudem aus dem impfskeptischen oder anderweitig verschwörungsgläubigen Milieu, haben das Thema dort auf die Agenda gesetzt. 

CSD Nürnberg am 5. August

Unter dem Motto "Queerer Aktionsplan Bayern jetzt!" gehen am Hauptwochenende des CSD am Samstag, 5. August, queere und nicht-queere Menschen auf die Straße, hieß es. Die Demonstration startet um 12.15 Uhr am Berliner Platz und endet gegen 14 Uhr am Kornmarkt. Bundesweit fehle nur in Bayern ein Aktionsplan für queere Menschen, hieß es. Wegen steigender Queerfeindlichkeit und einem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft hätten sich die 20 bayerischen CSDs zusammengeschlossen, um mit einer Kampagne diesen Aktionsplan zu fordern.

Auf dem Kornmarkt findet am Samstag und am Sonntag, 6. August, ein Fest statt, mit dem die Vielfalt gefeiert werde, heißt es weiter in der Mitteilung. Mehr als 15 musikalischen und politische Acts seien geplant. Die Schirmherrschaft hat der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König übernommen.

Kommentare

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don am Mo, 14.08.2023 - 12:28 Link

Nein, nein und nochmals nein. Die Kirche muss sich nicht mit "Anstößen befassen". Sie soll das Wort der Bibel und Jesu so verbreiten, wie es dort steht. Die Kirche ist überparteilich, sie hat sich vor keinen Karren zu spannen, auch nicht vor die LGBT usw. Bewegung. Sie hat keine Regenbogenflaggen an ihren Kirchen zu hissen, das erinnert an dunkle Zeiten, wo die Kirchen schon einmal gewisse Flaggen an ihre Kirchen hissen mussten.
Natürlich soll die Kirche ein Ort des Austausch sein und jeder ist willkommen, der Christ ist. Das muss man nicht betonen. Aber sie ist kein Ort für den Austausch ausschließlich linksradikaler Identitätspolitik und auch kein Ort des Austausches von Interessensgruppen! In der Bibel steht nichts über den Umgang mit sexuellen Spielarten und es wird sich eher negativ über Homosexualität darin geäußert. Die Kirche sollte das Thema deshalb raus lassen. Sie soll die Themen besprechen, die in der Bibel stehen und gut ist es. So macht sie sich zu einem Kasper der linksgrünen Politik und das ist nur peinlich. Es sollte null Rolle spielen, was jemand im Bett macht, sowohl in der Kirche als auch sonst. Der Rest ist Politik, hat nichts in der Kirche zu suchen. Kommen sie wieder auf den Pfad der Bibel zurück, halten sie sich raus, gehen sie zur Basis zurück und lassen sie die Politik Politik sein, mein Rat.

F.S. am Fr, 28.07.2023 - 13:17 Link

Was derzeit gesellschaftlich, und jetzt auch in der Kirche, systemisch betrachtet passiert, heißt in der Psychologie das „Dramadreieck“ bzw. „Täter-Opfer-Retter-Spiel“. Dabei geht es unter anderem darum, in die Rolle des Opfers oder Retters zu kommen, indem man andere beschuldigt, Täter zu sein bzw. denen hilft, die sich als Opfer darstellen. Im aktuellen „Fall“ läuft das so: Homosexuelle machen auf erlittenes Unrecht aufmerksam durch eine bewusst provokante Ausstellung (Opferrolle). Ein Kirchenvorstand inkl. Pfarrer geht in die Rolle der Retter, indem sie das Anliegen aufnehmen und die Ausstellung zeigen. Gleichzeitig weichen sie dem in der Ausstellung enthaltenen Tätervorwurf ggü. der Kirche unterschwellig aus. Menschen fühlen sich durch die Ausstellung auf unterschiedlichen Ebenen verletzt, sehen sich somit als Opfer und benennen gleichzeitig den Kirchenvorstand bzw. „die Kirche“ als Täter. Der Kirchenvorstand sieht sich einem Shitstorm ausgesetzt, benennt sich als Opfer desselben, und weist somit den Kritikern die Täterrolle zu. Manche Journalisten schreiben, der Shitstorm käme überwiegend von Rechtsaußen bzw. von denen, welche die die Ausstellung gar nicht besucht haben und sehen sich insofern als Retter der kritisierten Gemeinde oder auch der Meinungsfreiheit. Und so weiter…..Die Rollen werden ständig gewechselt bzw. unterschiedlich definiert und gegenseitig zugeschrieben. Dieses „Spiel“ ist übrigens ein Kennzeichen für dysfunktionale Systeme, ein Alarmsignal!
Es gibt nur eine Möglichkeit, das „Spiel“ zu stoppen: jemand muss daraus aussteigen. Wie das geht, hat Jesus in einem einzigen Satz zusammengefasst „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein!“ Am besten funktioniert das Aussteigen, wenn sich ALLE Beteiligten diesen Satz zu Herzen nehmen.

Michael Morgental am Mi, 26.07.2023 - 21:50 Link

Einem Pressebericht habe ich entnommen, dass bei dieser Ausstellung ein Marienbild aufgehängt worden sei mit der Aufschrift: "Wer hat sie gevögelt?"

Ich meine, dass eine solche Verhöhnung des zentralen Glaubenssatzes des Christentums (der Menschwerdung des Sohnes Gottes durch/in Maria) nicht in einer christlichen Kirche publik gemacht werden sollte. Über den Fakt, dass durch die Verkündigung an Maria der Logos Fleisch angenommen hat, sollten in einem dem Logos geweihten Gotteshaus keine respektlosen Witze gemacht und seine Mutter nicht verspottet und geschmäht werden.

Oliver Marquart am Don, 27.07.2023 - 09:21 Link

Wäre es nicht besser, die Ausstellung wäre wieder zugänglich und jeder könnte sich selbst ein Bild machen? Ich persönlich bin ungern auf "Presseberichte" angewiesen, um mir ein Urteil zu bilden. Und das sage ich als Journalist. 

Birgit Fernengel am Di, 25.07.2023 - 13:22 Link

In diesem Fall nicht nur eine wertfreie Ankündigung sondern auch einen wertenden Kommentar zu den gezeigten Inhalten z.B. warum diese Ausstellung in einer Kirche gezeigt wird, wer die Zielgruppe ist und was damit erreicht werden soll.

Oliver Marquart am Mi, 26.07.2023 - 15:32 Link

Es handelt sich hierbei um eine nachrichtliche Meldung. Einen Kommentar würden wir, wenn, dann getrennt und klar gekennzeichnet veröffentlichen. In den nächsten Tagen kommt vielleicht auch noch eine Einordnung.