An einem Freitag vor fast 2000 Jahren, wahrscheinlich am 7. April des Jahres 30, wurde in einem aufgelassenen Steinbruch vor den Toren Jerusalems der Jude Jesus aus Nazareth als politisch-messianischer Aufrührer exekutiert. Seine Verhaftung und sein Ende am Kreuz waren auch das Ende der Jesusbewegung. Zunächst.
Mit dem Prozess gegen Jesus fand ein Konflikt seine Zuspitzung, der bereits drei Jahre zuvor in Galiläa begonnen hatte. Schon mit seinem ersten öffentlichen Auftreten hatte sich Jesus Feinde gemacht (Markus 3,6), die ihn umbringen wollten. Er war beim Volk beliebt, aber von führenden Vertretern der religiösen Institutionen gehasst.
Palmsonntag und Karwoche - der Hintergrund
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, in der Christen des Todes Jesu am Kreuz gedenken. Der Palmsonntag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem, mit dem sein Leidensweg begann. Den Berichten der Evangelien zufolge ritt Jesus auf einem Esel in die Stadt und wurde vom Volk jubelnd empfangen. Bei seinem Empfang breiteten die Menschen ihre Kleider vor ihm aus und streuten grüne Zweige - dem Johannesevangelium zufolge Palmzweige - auf den Weg.
Die Karwoche ist die Vorbereitung auf Ostern, das älteste und höchste Fest der Christenheit. Am Gründonnerstag, am Vorabend des Karfreitags, wird in Abendmahlsgottesdiensten an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern vor seinem Tod erinnert. Kontrast dazu ist die Osternacht, in der die Christen die Auferstehung Jesu von den Toten feiern.
Dem Neuen Testament zufolge verbrachte Jesus die Nacht zum Karfreitag in Todesangst, während seine Jünger schliefen. Daran erinnert der Name Gründonnerstag, der sich nicht von der Farbe Grün ableitet, sondern vermutlich vom althochdeutschen "Grunen", dem "Greinen" oder "Weinen". Auch die Bezeichnung der Karwoche stammt wohl aus dem Althochdeutschen. "Kara" bedeutet Klage, Trauer, die am Todestag Jesu (Karfreitag) im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht.
Heute besteht in allen christlichen Konfessionen weitgehend Einigkeit darüber, dass Tod und Auferstehung Christi an Ostern unlösbar zusammengehören und als Ganzes gefeiert werden. In vielen Kirchen werden am Karfreitag um 15 Uhr Gottesdienste gefeiert, der Tradition zufolge die Sterbestunde Jesu. Der anschließende Karsamstag erinnert an die Grablegung Jesu.
Dossier
Fastenzeit, Passion, Ostern und Auferstehung - was verbirgt sich hinter diesen Begriffen? In unserem Themen-Dossier »Ostern« finden Sie spannende Artikel, Informationen und Tipps zu den christlichen Fest- und Feiertagen.