These 1: Singles sind eine wachsende Gruppe in unserer Gesellschaft.
Die Zahl der Singles steigt und die Lebensphasen des Single-Seins werden länger. Die Gründe dafür sind vielfältig und durch gesellschaftliche Wandlungsprozesse bedingt. Niemand kann distanziert darauf blicken, denn jeder Mensch hat oder wird in seinem Leben Phasen des Alleinseins durchlaufen.
These 2: Kirche hat Singles kaum im Blick.
Singles werden in ihren speziellen Lebenssituationen und mit ihren Bedürfnissen kaum wahrgenommen. Die Angebote vieler Kirchengemeinden passen nicht zur Lebenssituation. Anders als gemeinhin angenommen, haben Singles größere Netzwerke als Verheiratete. Sie haben einen größeren Freundes- und Bekanntenkreis und sind häufiger in Bürgerinitiativen und Vereinen organisiert. Sie leisten Gemeinschaftsarbeit. Ihre Vorstellungen von Gemeinschaft weichen aber von denjenigen ab, die in der Gemeinde agieren.
These 3: Singles sind verschieden.
Den einen Single gibt es nicht. Menschen, die alleine leben, erfahren ihre Lebenssituation ganz unterschiedlich. Sie können freiwillig oder unfreiwillig Single sein, zeitweilig oder auf Dauer. Mit dem Lebensalter und der Lebenserfahrung kann sich die Einstellung zum Single-Sein verändern.
These 4: Singles haben ein Geschlecht.
Trennungen auch nach vielen Ehejahren nehmen zu. Die Initiative zur Trennung geht häufiger von Frauen aus. Männliche Singles haben ein stärkeres Interesse daran, ihre Situation wieder zu verändern. Geschlechtsspezifische Rollenmuster führen nach wie vor dazu, dass Frauen und Männer nach einer Trennung vor unterschiedlichen Alltagsproblemen stehen. Auch in den Bereichen Gesundheit, Berufsleben und Armutsrisiko lassen sich Unterschiede ausmachen.
Die gesamten Unterlagen zum Fachtag finden Sie in diesem PDF-Dokument.
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These 2: Die Kirche hat Singles nicht im Blick
Ich weiß nicht, ob "die Kirche" Singles nicht im Blick hat; ich habe eher in Gemeinschaften gelebt als Teil einer Kirche zu sein. Was ich erlebe ist, dass die Kirche, wenn man sie schon so verallgemeinert, Gemeinschaft nicht im Blick hat, sondern Veranstaltungen anbietet - für Kinder, für Senioren, einen Bibelkreis...- aber das Hauptbedürfnis von Singles ist Gemeinschaft und nicht Veranstaltung. Singles, oder um bei mir als Single zu bleiben, ich brauche Menschen, mit denen ich mein Leben teilen kann, die nach dem Gottesdienst Zeit haben, mit denen ich Weihnachten feiern kann - nicht als 5tes Rad am Wagen, sondern weil Singles und Familien sich als Gemeinschaft verstehen und gern gemeinsam feiern. Das sind nur Beispiele, die beliebig auf den Alltag erweitert werden können. Ich leite ein kleines Seminarhaus, und wir haben Angebote - viele werden von Frauen wahrgenommen - und schaffen Begegnungsmöglichkeiten. Sehr bereichernd ist es, so erlebe ich das, wenn dazu ganz verschiedene Menschen mit ihren Ansichten, Lebensweisen und auch Lebensstatus kommen. Ich würde mich freuen, wenn wir einen Beitrag dazu leisten können, dass Menschen allgemein - egal ob Singles, Verheiratete oder Familien - den Wert von Gemeinschaft ganz neu entdecken.
Singles haben ein Geschlecht
fragt sich nur wozu?