Geschichte der evangelischen Kirche St. Laurentius

Die evangelische Kirche St. Laurentius hatte ihre Anfänge bereits vor 1000 Jahren. Offiziell soll der ihr Bau von Pfalzgräfin Irmingard von Hammerstein in den Jahren 1025 bis 1042 veranlasst worden sein. Doch da der Ort Roßtal bereits 954 in Urkunden genannt worden ist, kann man davon ausgehen, dass es zu diesem Zeit bereits eine Kirche in Roßtal gab. Vom ursprünglichen Bauwerk ist allerdings nur noch die Krypta erhalten, die um das Jahr 1020 entstanden ist.

Architektur der evangelischen Kirche St. Laurentius in Roßtal

Die evangelische Kirche St. Laurentius weist aufgrund ihres Alters und den vielen Änderungen, die am Mauerwerk im Laufe der Jahre vorgenommen worden sind, Stilmerkmale aus mehreren Epochen auf. Die Fenster und der Langhausbau stammen aus der Romanik, der Chorraum, die Portale und der Kirchturm wurden in der gotischen Zeit gebaut.

Kirchturm

Am Kirchturm der Kirche sind noch heute die Übergänge zwischen romantischem Mauerwerk und gotischem Anbau deutlich. Der Bau des Turms wurde erst im Jahr 1400 begonnen, als die Kirche bereits knapp 400 Jahre alt war. Auffällig ist das Fries an der Südseite des Turmes, das den Kopf der Markgräfin Elisabeth, die Gattin des Burggrafen Friedrich VI, zeigt, die die Erbauung der Kirche in ihrer heutigen Form veranlasst hat. Eine große Veränderung am Aussehen des Kirchturms bewirkten Unwetter im Jahr 1769, bei der mehrere Blitze in dessen Spitze einschlugen. Aufgrund dessen wurde das ursprüngliche, spitze Kirchturmdach durch eine "welsche Haube" ersetzt, die heute ein Wanderfalkenpärchen beherbergt.

Innenraum

Die Kirche brannte am 10. August 1627 aufgrund eines Blitzschlages völlig aus. Das Ergebnis der darauffolgenden Renovierung können wir heute noch im Innenraum der Kirche betrachten. Dieser besteht aus einem einschiffigen Langhaus. Die hölzerne Decke dieses etwa zwölf Meter langen und zehn Meter breiten Raums wird von zwölf Pfeilern getragen. Längs der Nordseite des Langhauses findet sich eine doppelgeschossige Empore, die zurückzuführen ist auf die Funktion einer Predigerkirche nach der Zeit der Reformation, die der Kirche zu dieser Zeit zukam.

Kanzel

Die Kanzel entstand nach dem Brand 1627. Sie zeigt Abbildungen aus der biblischen Geschichte, darunter Bilder der Arche Noah, Moses auf dem Berg Sinai, des Tanzes um das goldene Kalb und der Taufe Christi.

Krypta

Der Bau der Hallenkrypta unterhalb der Kirche wird der Kirchenstifterin, der Pfalzgräfin Irmingard, zugeschrieben. Sie gehört zu den ältesten Bestandteile der Kirche und entstand vermutlich bereits um das Jahr 1020. Die Nutzung der Krypta im Laufe der Jahrhunderte war vielfältig: Vor der Reformation wurden hier Totenmessen gelesen, danach für eine lange Zeit Kartoffeln eingelagert. Im Zweiten Weltkrieg diente der Raum als Luftschutzbunker. Heute wird die Krypta aber auch wieder für fröhlichere Ereignisse, wie etwa Gottesdienste oder Konzerte genutzt.

Das Stiftergrab

Das Grab der Kirchenstifterin soll sich im darüber liegenden Langhaus befunden haben. Ein heute jedoch zugemauertes Fenster in der Westwand war früher offen und gab viele Jahre lang Wallfahrern den Blick frei auf das Grab der Stifterin, die von ihnen in der Zeit des Hochmittelalters als Heilige verehrt wurde.

Die Krypta der St. Laurentius-Kirche in Roßtal.
Der Kirchturm der St. Laurentius-Kirche in Roßtal.
Der Innenraum der St. Laurentius-Kirche in Roßtal.
Der Innenraum der St. Laurentius-Kirche in Roßtal.
Die Orgel und die Empore der St. Laurentius-Kirche in Roßtal.
Der Chor der St. Laurentius-Kirche in Roßtal.
Die Kanzel der St. Laurentius-Kirche in Roßtal.

Evangelische Kirche St. Laurentius in Roßtal

Die St. Laurentius Kirche gehört zum evangelisch-lutherischen Dekanat Fürth und damit zum Kirchenkreis Nürnberg

Evangelisch-Lutherische Pfarrei Roßtal

Schulstr. 17
90574 Roßtal
Tel.: 09127/90 83 210
pfarrbuero@ev-kirche-rosstal.de

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