Regionalbischöfin Dorothea Greiner hat einen Radpilgerweg durch Oberfranken mit einem Freiluftgottesdienst an der Hofer Lorenzkirche eröffnet. Inzwischen umfasst das süddeutsche Jakobus-Radpilgerweg-Netz in Bayern, Ostwürttemberg und Südhessen rund 2.200 Kilometer. Die blauen Schilder mit dem gelben Rad-Muschel Zeichen zeigen den Weg immer nach Süden, immer Richtung Santiago de Compostela. 500 km sind es in Oberfranken, aber noch nicht alle ausgeschildert.

"Eigentlich sollte jetzt alles fertig sein, aber durch den Mangel an Metallpfosten, Blechschildern, Schellen, Schrauben momentan, haben wir Löcher im Netz und wir werden erst Ende des Jahres das vollständige Netz haben. Es gibt furchtbare Lieferengpässe komischerweise nach Corona."


Jürgen Nitz, Pfarrer aus Kaufering in der Nähe von Landsberg am Lech, ist begeistert vom Radpilgern. Er ist mit dem Rad seit 2019 auf den bayerischen und württembergischen Jakobuswegen unterwegs und bringt sie als Radpilgerwege auf die Radwegweiser. Gerade Oberfranken hat für Nitz einen besonderen Reiz. Er ist beeindruckt von der Landschaft und überzeugt, dass viele Menschen aus dem Süden Bayerns diese schöne Gegend noch gar nicht kennen.

Nach dem Gottesdienst in Hof wurde sich dann gleich auf Rad geschwungen und die ersten knapp 30 Kilometer des Weges erkundet. Die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner würde den Teilabschnitt auf jeden Fall weiterempfehlen und hat auch eine interessante Erfahrung gemacht, denn Radpilgern ist mehr als nur Radfahren:

"Das war heute schon anders. Sonst ist der sportliche Aspekt für mich Vordergrund, aber jetzt heute der Gottesdienst am Anfang, der Gottesdienst am Ende, das Singen, das Reden mit den Menschen zwischendurch über Glauben und Gemeinde, ist eine andere Grundstimmung, mehr Ruhe drin."


Ab sofort ist Hof, Coburg und Kronach Ausgangsort von drei unterschiedlichen Jakobus Radpilgerwegen, die von Oberfranken zum Bodensee nach Lindau, Konstanz oder Nonnenhorn führen. 

Wer aufbrechen möchte findet mehr Informationen unter www.radpilgern-bayern.de. Auf der Seite gibt es kostenlose GPS-Tracks und Karten, die besonders hilfreich sind, weil bei manchen Teilstrecken aufgrund der Lieferengpässe von Materialien noch einiges nicht mit dem Muschelzeichen beschildert ist.