Ingrid Kasper kam eher zufällig zur Kirchenmusik. Als sie sich zum ersten Mal an die heimische Orgel in Markterlbach setzte, konnte sie nur drei Choräle. Sie wuchs dann immer mehr hinein. Im Teenager-Alter organisierte sie zusammen mit Klassenkamerad*innen die ersten Konzerte. Während ihres Studiums kam dann die Chorleitung dazu.

Wenn Sie sich mit der Musik auseinandersetzen, setzen Sie sich ja auch mit Glaubensinhalten auseinander. Dabei sind Sie aber vollkommen frei. Es wird Sie nie jemanden fragen: "Was glaubst Du jetzt eigentlich oder was bedeutet Dir das?" Man kann sich da einfach das holen, was man gerade braucht, ob das nur schöne Klänge sind oder ob das wirklich eine Zuversicht, eine Glaubensgewissheit ist.

Mittlerweile unterrichtet Kasper im Dekanat Bamberg Orgel, leitet Chöre, arbeitet mit Ehrenamtlichen zusammen und fühlt sich auch manchmal wie eine Konzertmanagerin. Für Ingrid Kasper ist das nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung. Ihr Sohn hat zu ihr auf dem Nachhauseweg einmal gesagt:

Aber Mama, das ist doch keine Arbeit, die du da machst. Das macht doch Spaß.