In diesem Bayreuther Zuhause wird Kirchenmusik ganz groß geschrieben. Eine Probe mit vier Händen ist Alltag bei Luisa Funke-Barjak und Michael Funke. Ein evangelisch-katholisches Duett, denn die beiden leben in ökumenischer Ehe.
Beruflich in beiden Kirchen unterwegs
Und nicht nur das: Auch beruflich sind sie in beiden Kirchen unterwegs. Sie als evangelische Kirchenmusikerin in der Erlöserkirche und er in der katholischen Kirche St. Hedwig. Gemeinsam schaffen sie es deshalb allerdings Sonntags nur selten zum Gottesdienst. Und dann wird auch schon mal die ein oder andere "Empfehlung" ausgesprochen, was man anders machen könnte. Fachsimpeleien von Kirchenmusiker zu Kirchenmusikerin, mit einem liebevollen Beigeschmack.
Kennengelernt hat sich das Ehepaar übrigens an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Bayreuth. Sie war Studentin, er war Dozent und so kam eins zum anderen. Und auch heute noch unterrichtet Michael Funke hier wie damals das Fach Partitur. Dass er als katholischer Kirchenmusiker an der evangelischen Hochschule nebenamtlich arbeitet war nie ein Problem. Schon 1988 als er seinen Dienst begonnen hatte waren alle dafür offen. Und auch fachlich weiß Michael Funke das gut einzuschätzen:
"Meines Erachtens gibt es keine Unterschiede in der katholischen und evangelischen Kirchenmusik an sich, sondern in der Tradition. So basiert die evangelische Kirchenmusik auf Bach und Schütz, während die katholische Liturgie einfach keine Kantaten einsetzen kann. Wir haben unsere Messvertonungen, die wir singen können, das ist wiederum ein Problem bei der evangelischen Kirchenmusik, das mit einzubeziehen. Da wird mehr das Kyrie und das Glorie aufgeführt“
Unter der Woche Abends leiten die beiden jeweils ihren eigenen Kirchenchor. Nur Richtung Ende des Jahres findet die ein oder andere Probe dann auch mal gemeinsam statt. Denn jedes Jahr am dritten Adventssonntag singen die beiden Chöre von St. Hedwig und der Erlöserkirche zusammen bei der ökumenischen Adventsmusik - und das schon seit über 40 Jahren. Das Ehepaar Funke hat das Projekt mit Begeisterung in ihr Jahresprogramm übernommen.
TV-Tipp "Grüß Gott Oberfranken!"
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