Herr Mayet, wie feiern Sie Weihnachten?

Frederik Mayet: Natürlich mit der Familie. Wir haben mittlerweile zwei kleine Kinder, da kommen dann auch die Omas und der Opa und die Geschwister dazu. Mit meinem Älteren gehe ich dann in die Kirche. Währenddessen kommen die Geschenke unter den Christbaum. Wenn wir dann heimkommen, wird erst gegessen, und dann gibt?s die Bescherung.

Sie spielen bei der Passion 2020 zum zweiten Mal den Jesus und haben sich mit der Rolle intensiv auseinandergesetzt. Wie hat das Ihren Blick auf das Geburtsfest Jesu verändert?

Mayet: Weil man sich intensiv mit der Person Jesus auseinandersetzt, schaut man da das ganze Jahr über anders drauf. Wenn ich jetzt ein Wegkreuz sehe, betrachte ich das anders als früher. Natürlich stehen bei der Passionsgeschichte die letzten Tage Jesu im Mittelpunkt. Aber mit dem Weihnachtsfest, also der Geburt Jesu, ging alles los. Das ist auch die Seite von Jesus, die man als Kind als erstes kennenlernt und mit ihm verbindet.

Haben Sie beim Studieren Ihrer Rolle einen Aspekt an Jesus entdeckt, der für Menschen spannend sein könnte, die Weihnachten nur noch aus Tradition feiern?

Mayet: Wir haben die letzten Wochen und Monate darüber viel diskutiert. Unser Spielleiter Christian Stückl hat stark am Text gearbeitet - der soziale Aspekt von Jesus wird im nächsten Passionsspiel eine größere Rolle spielen. Wie geht Jesus mit der Ungerechtigkeit in der Welt um, mit den Armen, mit Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen? Das ist etwas, was man beim Jesus total entdecken kann. Da trifft er einfach Aussagen, die jeden was angehen, auch Menschen, die mit Kirche nichts mehr anfangen können.