"Kirche hat nur eine Zukunft, wenn sie sich als missionarische Kirche versteht": Das sagte die Leiterin von Mission EineWelt, Gabriele Hoerschelmann, vor der Synode in Schwabach. Mission werde meist aus historischer Sicht betrachtet und mit weißen Missionaren aus der Kolonialzeit verbunden. Doch habe sich Mission verändert. Heute sei der Missionsbegriff ganz anders und reiche von der  Evangelisation bis hin zum interreligiösen Dialog.

 

Kirche kann nur überleben, wenn sie missionarisch tätig ist.
- Gabriele Hoerschelmann, Mission EineWelt

 

Hoerschelmann warnte davor, bei der Missionarbeit zwischen der Mitte und dem Rand der Gesellschaft zu unterscheiden. Denn nicht nur die Menschen am Rande der Gesellschaft bräuchten die Zuwendung. Vielmehr müsse es darum gehen, eine öffentliche Theologie zu betreiben, die "kirchliche, politische und gesellschaftliche Systeme, die Ränder produzieren, in Frage stellt", so Hoerschelmann. Kirche müsse die Stimme für diejenigen erheben, die unter "Ungerechtigkeit leiden, die sozial benachteiligt sind und so die Ränder aufzubrechen und Lebensräume zu schaffen", sagte Hoerschelmann.

 

Die Theologin forderte, sich denen zuzuwenden, die sich von der Kirche abgewandt hätten, entweder aus Entttäuschung oder weil der Glaube an Christus sie nicht berührt habe. Die Partnerschaften der lutherischen Kirche böten zudem die Chance, sich von deren "Weisheit und Spiritualität bereichern zu lassen".

 

Pfarrerin Dr. Gabriele Hoerschelmann und Pfarrer Hanns Hoerschelmann sind gemeinsam Direktoren des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt. Sie haben die Nachfolge von Peter Weigand angetreten, der Ende Februar 2015 in Ruhestand gegangen ist.