1) Voneinander lernen, glücklich zu werden

Glücklichsein ist eine Einstellung zum Leben. Davon ist das Happiness-Team überzeugt. Wer auch bei schwierigen Herausforderungen ruhig und positiv bleibt, entwickelt eine andere Sicht auf Probleme und Schicksalsschläge. Die Fähigkeit, im Ernstfall nicht zu verzweifeln, will die Happiness-Community auf mobilen Endgeräten fördern. "Die Gesellschaft muss bessere Wege für ein glückliches Zusammenleben finden", sagt Huma Talay aus dem internationalen Team des Start-ups mit Sitz in Barcelona. "Wenn eine Transformation für den Einzelnen möglich ist, dann muss sie das auch für die Gesellschaft sein." Darum soll das soziale Netzwerk Menschen zusammenführen, die sich gegenseitig Meditationstechniken oder Wissen über geistiges Wohlbefinden nahebringen, das Hamsterrad der Gedanken verlangsamen und innerem Frieden Platz machen.

Idee: Menschen miteinander in Verbindung bringen und ihnen einen Raum für bewussteres Leben und Selbstverwirklichung geben.

 

2) Gemeinschaft stärken, Esskultur teilen

Wer alleine lebt, hat häufig keine Lust nur für sich zu kochen. Mit dem portugiesischen Start-up NowCookin' kann sich das ändern. Denn Hobby-Köche finden hier Mitesser und Hungrige ein selbstgemachtes Gericht in ihrem Umkreis. Mitmachen kann jeder: vom Studenten, der sich etwas dazuverdienen möchte, hin zur Seniorin, die traditionelle Rezepte am Leben hält. Um Hygiene-Standards zu garantieren, absolvieren die Kochbegeisterten einen Online-Kurs. Dabei lernen sie auch, wie sie beim Anbieten von Gerichten alle Zutaten richtig angeben, um Allergien und Unverträglichkeiten vorzubeugen. Wenn sie den Abschlusstest bestanden haben, geht es an die Töpfe.

NowCookin StartUps Zukunft Kochen

Gibt es über die mobile App Bestellungen für ein Gericht, entscheiden die Köche darüber, ob sie das Essen direkt an ihrer Wohnungstür übergeben oder – um ihre Privatsphäre zu schützen – an einem nahegelegenen Treffpunkt. In Zukunft soll es auch die Option geben, dass ein Lieferdienst das Essen bringt. Die Zahlung geschieht per Kreditkarte, so kann das Start-up im Fall von Problemen die Kaufabwicklung nachvollziehen. Im November hat das Start-up NowCookin' für Portugal gelauncht, im Dezember auch in Südafrika, um parallel einen ganz anderen Markt mit anderen Herausforderungen zu erkunden.

Idee: Zuhause gekochtes Essen ist oft schmackhafter und gesünder als im Restaurant.

Kosten: Den Preis für das Essen bestimmen die Köche selbst. Ein Prozentsatz des Verkaufspreises geht an das Start-up.

 

3) Spielerisch fit für den Arbeitsalltag

Kinder lernen mithilfe von Spielen oft schon vor der Grundschule Rechnen und Schreiben. Planspiele versetzen sie später als Auszubildende in Konfliktsituationen und zeigen ihnen, wie sie diese lösen. Auf dieser Basis hat das französische Start-up My serious game eine digitale Geschäftsidee entwickelt.

Und die geht so: Ein Arbeitgeber möchte etwa neue Mitarbeiter einarbeiten, bestehende weiterbilden, den Zusammenhalt stärken oder Veränderungsprozesse anstoßen. Passend zum Arbeitsfeld überlegt sich ein Team aus Pädagogen, Neurowissenschaftlern, Grafik- und Sounddesignern sowie Programmierern Simulationsspiele für PC, Laptop, Tablet und Smartphone. So kann zum Beispiel eine Krankenschwester in 2D, 3D oder mit einer Virtual-Reality-Brille für schwierige Arbeitssituationen auf Station trainieren – alleine oder in virtueller Interaktion mit ihren Kollegen. Künstliche Intelligenz reagiert auf die Bewegungen des Spielers und leitet ihn durch die Herausforderungen ohne ihn zu demotivieren. Eingesetzt werden die "ernsten Spiele" bereits beim französischen Bahnunternehmen, Versicherungen oder Supermarktketten.

Idee: Erwachsene lernen – wie Kinder – besonders dann effizient, wenn sie Spaß und Erfolgserlebnisse im Erkenntniserwerb miteinander vereinen.

 

4) Zeit zum Sporteln, Zeit zum Entspannen

Schritte zählen, Puls messen und Kalorienverbrauch anzeigen. Das können sogenannte Smartwatches. Auf der nächsten Entwicklungsstufe der Fitness-Uhr erkennt das Gerät, ob sein Träger ausreichend Flüssigkeit zu sich genommen hat, wie sehr er gestresst ist und wann der richtige Zeitpunkt für (Leistungs-)Sport ist.

Viita Uhr Stress Regeneration

Die Sensoren am Handgelenk ersetzen dabei den Herzgurt. Ein elastisches Uhrenarmband für die Nacht und ein eleganteres für den Tag sollen die Uhr zum 24/7-Accessoire machen. So hält sie lückenlos Bewegungs- und Schlafraten fest, aus denen die Gesamtverfassung ermittelt wird. So beugt die Uhr einem möglichen Übertrainieren vor, wenn der Körper gar nicht bereit für Sport ist. Die erhobenen Daten, heißt es vom Hersteller in Österreich, bleiben verschlüsselt auf einem europäischen Server.

Idee: Der Erfinder der Viita-Uhr hat selbst die Erfahrung gemacht, seinen Körper überzutrainieren - und verbaute sich damit die Sportkarriere. Seine Innovation soll andere Sportler davor bewahren.

Kosten: ab 299 Euro

 

5) Menschenrechte & Datenschutz in Zeiten künstlicher Intelligenz

Als sich Digital Natives noch lange vor dem Facebook-Hype in den Sozialen Netzwerken der ersten Stunde anmeldeten, Fotos hochluden und mit Wildfremden chatteten, sprach noch niemand von Datenschutz. Und in der Tat dauerte es noch mehrere Jahre, bis das Thema Privatsphäre im Internet in den öffentlichen Diskurs gelangte. Heute steckt die weltweite Vernetzung nicht nur im Computer und in etlichen Geräten, die wir in unseren Wohnungen stehen haben. Sie ist Teil unserer Mobilität, Arbeit, Kommunikation, Bildung, Versicherung, ja sogar des gesamten Finanz- und Wirtschaftssystems. Unsere Datenspuren, die wir mehr oder weniger freiwillig hinterlassen, sind zu einem wertvollen Handelsgut geworden – und die Frage nach einem verantwortungsvollen Umgang damit eine politische. SHERPA ist ein vom EU-Förderprogramm Horizont 2020 für Forschung und Innovation unterstütztes Projekt, das nach Antworten sucht.

Wie beeinflusst künstliche Intelligenz die Menschheit? Wie kann Big Data ethisch genutzt werden? Welche Voraussetzungen müssen garantiert werden, um Menschenrechte zu schützen? Wer trägt die Verantwortung für die Auswirkungen von künstlicher Intelligenz? Und wie können Innovationen mit künstlicher Intelligenz gerecht auf alle EU-Bürger verteilt werden?

Elf Partner aus sechs europäischen Ländern arbeiten zusammen an wissenschaftlichen Erkenntnissen zum ethischen Umgang mit Daten in den Bereichen Smarte Städte, Smarte Landwirtschaft, Krankenversicherung, Finanzen, Bildung, Mobilität, Telekommunikation, Internetsicherheit oder globale Internettechnologie. Bis April 2019 will das Konsortium der EU-Kommission Empfehlungen vorlegen, um Richtlinien für Regierungen und Unternehmen in der EU daraus abzuleiten.

Idee: Ein ethisches Umdenken in Bezug auf künstliche Intelligenz und Big-Data-Nutzung muss flächendeckend stattfinden - und zwar als Grundlage vor allem in Bildungseinrichtungen.