Im Januar 2021, mitten im strengen Corona-Winter, erlebte das Format Live-Audio-Gespräche eine kurze, aber prägnante Hochphase. Einige Tage lang vertrieben sich jede Menge Journalist*innen und sonstige Meinungsmacher*innen ihre Zeit auf Clubhouse, auch einige hochrangige Politiker*innen gaben sich die Ehre. 

Diese Phase ist zwar wieder vorbei, aus Clubhouse ist ein Nischenprodukt geworden. Aber das Format, also Live-Gespräche, bei denen jede*r zuhören und – unter gewissen Umständen – auch mitreden kann, ist nach wie vor da. Mittlerweile hat der Kurznachrichtendienst Twitter es unter dem Namen Spaces aufgegriffen. 

Wo Spaces verfügbar ist

Jede*r kann einem Space auf Twitter für iOS und Android beitreten, zuhören und sprechen. Noch ist es nicht möglich, einen Space im Web zu starten, aber auch dort kann jede*r einem Space beitreten und zuhören.

Wer einen Space starten kann

Alle auf Twitter für iOS und Android können einen Space starten.

Wie ich einem Space beitrete

Jede*r kann einem Space beitreten, auch wenn er*sie dem Host nicht folgt. Um einem Space beizutreten, klicke ich auf

  • ein Profilfoto mit einem violetten, pulsierenden Umriss oben in meiner Timeline,
  • oder einen Link aus einem Tweet einer Person
  • oder einen Link in einer Direktnachricht 

Nun bin ich Zuhörer*in und kann der Diskussion lauschen. Wenn ich selbst teilnehmen will, kann ich eine Anfrage an den Host schicken. Der muss meinen Antrag allerdings nicht genehmigen.

Anfrage

Wenn der Host meinen Antrag genehmigt, kann ich selbst im Space sprechen. Alle anderen Teilnehmer*innen hören, was ich sage.

Wie ich selbst einen Space starte

Jede*r kann einen Space starten. Das geht wie folgt:

  • ich öffne die Twitter-App auf meinem Smartphone
  • ich klicke in der rechten unteren Ecke auf das Pluszeichen, um das Menü zu öffnen und wähle Spaces (eine Raute aus Kreissymbolen)
  • ich gebe meinem Space einen Namen
  • ich teile meinen Space mit dem Symbol auf der rechten Seite. Ich kann ihn per Privatnachricht (DM), Tweet oder durch Kopieren des Links teilen
  • als Host vergebe ich die Erlaubnis, zu reden
Twitter Space

Wer meinen Space sehen kann

Im Moment sind alle Spaces öffentlich. Sie erscheinen automatisch oben in meiner Home-Timeline und können als Link von allen öffentlich geteilt werden. Da Spaces für jeden öffentlich zugänglich sind, kann es möglich sein, dass Leute einen Space anhören, ohne als Gast im Space gelistet zu sein.

Barrierefreiheit in Spaces

Ich kann in einem Space zum Symbol "Mehr" navigieren und auf die Schaltfläche "Untertitel anzeigen" klicken. Dann bekomme ich mit einigen Sekunden Verzögerung automatisch generierte Live-Untertitel zu sehen. Weitere Funktionen sind laut Twitter in Planung. 

Sicherheit: Was mit den Spaces passiert

Spaces sind zugänglich, solange sie live sind. Sobald sie geschlossen werden, sind sie nicht mehr öffentlich auf Twitter zugänglich. Twitter behält allerdings Kopien von Audio aus Spaces und 30 Tage nach dem Ende eines Spaces verfügbare Untertitel zur Überprüfung auf Verstöße gegen die Twitter-Regeln. Wenn ein Space einen Verstoß enthält, bewahrt Twitter  eine Kopie für weitere 90 Tage auf. Twitter verwendet außerdem die Inhalte und Daten aus Spaces für Analysen und Forschungen.

Einschätzung: Wie es mit Spaces weitergeht

Das Format hat definitiv Potential. Von dem schnell beendeten Hype um Clubhouse sollte man sich nicht täuschen lassen: Audio-Formate sind definitiv auf dem Vormarsch, wie der anhaltende Run auf Podcasts zeigt. Und Spaces bietet im Gegensatz zu letzteren auch die Möglichkeit, selbst teilzunehmen – ebenfalls eine Funktion, die sich wachsender Beliebtheit erfreut.